In dicht bebauten Gebieten müssen ausreichend Freiräume als Belüftungsschneisen belassen werden. Ist das aufgrund der Bebauung nicht mehr möglich, kann durch mehr Grün in den Innenstädten Abhilfe geschaffen werden. Auf diese Weise entstehen Bereiche, in denen man sich gerne aufhält. Denn Pflanzen produzieren frische Luft, sorgen für Abkühlung und spenden Schatten.
Mit dem „Grünen Zimmer“, für das sich die Stadt Ludwigsburg erfolgreich beim Verband Region Stuttgart beworben hatte, wird beispielhaft gezeigt wie den Auswirkungen des Klimawandels in Innenstädten punktuell gegengesteuert werden kann.
Das Pilotprojekt für die Region Stuttgart erprobt den Einsatz von Pflanzen als Baumaterial, Stichwort: Baubotanik. Speziell entwickelte „Baumwände“ dienen zum einen als „grüne“ Gestaltungselemente, zum anderen spenden sie Schatten und sorgen für Abkühlung. Das fördert die Aufenthaltsqualität, wirkt sich positiv aufs Klima aus und schafft ökologische Nischen mitten in der Stadt.
Umgesetzt wurde das Pilotprojekt auf dem Rathausplatz in Ludwigsburg. Dort entstand auf einer Tiefgarage das „Grüne Zimmer“ als Aufenthaltsraum mit besonderer Qualität. Geplant wurde das grüne Zimmer vom Architekturbüro ludwig.schoenle. Die Stadt Ludwigsburg, hat die Kofinanzierung der innovativen Baumwände gesichert und zusätzliche Kosten für die Bewässerungsanlage übernommen, die sich aus Regenwasser speist um die Maßnahme auch auf Dauer nachhaltig betreiben zu können. Die Firma Helix Pflanzen, welche für den Bau und die Pflege verantwortlich ist, sorgt mit 30 Pflanzenarten bzw. Pflanzensorten und rund 6900 Pflanzen auf ca. 140 m² Vegetationsfläche im Grünen Zimmer für ein vielfältiges Muster aus blühenden und immergrünen Pflanzen.
Die mikroklimatische Wirkung, die Aufenthaltsqualität und die Vegetationsentwicklung im Grünen Zimmer und im unmittelbaren Umfeld werden während der Projektlaufzeit von den Forschern gemessen und ausgewertet.