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Region stimmt VVS-Tarifanpassung zu

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) schlägt eine Anpassung in Höhe von durchschnittlich 7,5 Prozent vor. Diese soll bereits ab dem 1. September 2023 in Kraft treten.

Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat in seiner Sitzung am Mittwoch einer Tarifanpassung des VVS mehrheitlich zugestimmt.

Der VVS begründet die geplante Erhöhung um durchschnittlich 7,5 Prozent damit, dass nach dem eingeschränkten Betrieb in der Pandemie in den Jahren 2021 und 2022 besonders die Energiepreisentwicklungen für hohe Mehrkosten bei den Verkehrsunternehmen sorgten. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch steigende Material- und Personalkosten. Laut VVS liege die Tarifanpassungsrate mit 7,5 Prozent zwar in etwa gleichauf mit der Inflationsrate, bilde jedoch lediglich die Hälfte der festgestellten Kostensteigerungen von knapp 15 Prozent ab. Insbesondere werden Einzeltickets mit bis zu 8,5 Prozent teurer (je nach Zonenanzahl zwischen 20 und 70 Cent). Preisvorteile, zum Beispiel durch den Kauf von 10er-Tagestickets oder Gruppentickets, bestehen weiterhin.

Da seit Mai 2023 viele VVS-Kunden auf das Deutschlandticket umgestiegen und der Anteil an Deutschlandticket- und Jugendticket-BW-Nutzenden sich kontinuierlich erhöht, werden aktuell über 70 Prozent der Fahrgäste nicht von den Preiserhöhungen betroffen sein.

Stimmen aus den Fraktionen:

Rainer Ganske (CDU/ÖDP) und seine Fraktion halten die Entscheidung für „vernünftig, maßvoll und ausgewogen.“ Sie hätten nur ein Problem mit dem Zeitpunkt. Noch kenne man die Auswirkungen des Deutschland-Tickets nicht, ziehe aber die Tarifsteigerung schon vor. Zudem erhöhe man durch die Tarifsteigerung den Druck zum Kauf des Deutschlandtickets. Für Gelegenheitsfahrer stelle sich die künftig die Frage, ob man sich ein Deutschlandticket kaufe oder doch lieber Auto fahre. „Einzeltickets sind die Einstiegsdroge in den ÖPNV“, so Ganske. Durch die Tariferhöhung werde die Einstiegshürde allerdings erhöht.

Prof. Dr. André Reichel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) bemängelt den hohen Einzeltarif im Vergleich zum Deutschlandticket. „Die Menschen haben ein unterschiedliches Mobilitätsverhalten. Gerade sozialschwache Personen können sich das Deutschland nicht einfach so kaufen“, betonte Reichel. Daher müsse man sich zwingend überlegen, welche Tarifangebote man im VVS zusätzlich zum Deutschlandticket mache. „Für uns Grüne ist es zentral, dass wir diejenigen berücksichtigen, die wir bisher nicht berücksichtigt haben und das sind sozial Schwache. Hier brauchen wir Angebote“, so Reichel.

Bernhard Maier (Freie Wähler) hat die Tariferhöhung vorhergesehen. Sie sei die Folge einer nicht zu Ende gedachten Reform des ÖPNV mit Einführung des Deutschlandtickets. Man habe die Verkehrswende erreichen wollen und dabei den Gelegenheitsverkehr und die Kommunen vergessen. „Eigentlich kann man dem Ganzen nicht zustimmen, aber die Alternative, das Geld bei den Kommunen zu holen, ist auch keine Lösung“, so Maier. Daher stimme seine Fraktion mit der Faust in der Tasche zu.

„Die Tariferhöhungen haben ihren Schreck verloren“, so Thomas Leipnitz (SPD). An der Höhe der Tarifsteigerung sei nichts auszusetzen. Seine Fraktion lehne den Vorschlag dennoch ab. „Es gibt eine immer größere Schieflage bezüglich der Menschen, die finanziell nicht gut dastehen. Die schauen in die Röhre“, so Leipnitz. Solange es keine einheitlichen und regionsweiten Sozialtickets gebe, könne seine Fraktion nicht zustimmen. Er befürworte aber die künftige Verdoppelung des Preises der 1. Klasse.

Armin Serwani (FDP) führte das 10er-Tagesticket als Alternative zum Deutschlandticket an, das deutlich günstiger als Einzeltickets sei. Seiner Meinung nach würden Tariferhöhungen angenommen, wenn das Angebot stimme. Das hätten auch die steigenden Fahrgastzahlen der Vergangenheit gezeigt. Das Angebot der S-Bahn Stuttgart stimme leider nicht, aber er sei zuversichtlich, dass sich die mit Abschluss der Baumaßnahmen ändere.

„Gelegentlich ist es bitter, wenn sich die eigenen Prognosen bewahrheiten“, so Christoph Ozasek (DIE LINKE/PIRAT). Das Deutschlandticket sei zwar ein doppelter Segen, da es bundesweit gelte und von den Erhöhungen ausgenommen sei. Da die Tarifsteigerung besonders sozial schwache Menschen treffe, bleibe die Forderung seiner Fraktion nach einem regionalen Sozialticket bestehen.

Pressemitteilung als PDF-Download 

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