Leitbild und Masterplan

Kontext
Mit dem Beginn der Industrialisierung um die vorletzte Jahrhundertwende wurde die bis dahin naturnahe Fils vor allem im Mittel- und Unterlauf zu einem begehrten Standort für die Textil- und Metallindustrie. Viele Flussabschnitte wurden begradigt, kanalisiert und durch Gewerbeansiedlungen verbaut. Die teils parallel verlaufende, stark befahrene Bundesstraße B 10 sowie die Schienentrassen beeinträchtigen die ufernahen Bereiche und bilden eine räumliche Barriere im Tal. Die ausgewiesenen Grünzäsuren sollen ein Zusammenwachsen der Kommunen verhindern und belegen den bestehenden Siedlungsdruck. Im Kontrast dazu steht das idyllisch anmutende Obere Filstal.

Im Jahre 2008 formierte sich auf Initiative der Stadt Göppingen interkommunales Interesse an einem übergreifenden Freiraumentwicklungskonzept. Erste Maßnahmen, um den Fluss zu renaturieren und ihn zugänglich zu machen, waren zu diesem Zeitpunkt bereits durch erfolgreiche Projektbewerbungen um Kofinanzierungsmittel im Gange. Die Erarbeitung des Masterplans zwischen 2009 und 2011 lag wie schon für die Landschaftsparks Rems und Neckar in den Händen des Büros Planstatt Senner aus Überlingen und Stuttgart.

Ziele, Themen- und Handlungsfelder
Das Filstal umfasst landschaftlich und siedlungsstrukturell unterschiedliche Bereiche, entsprechend wurden die planerischen Schwerpunkte gewichtet. Im Leitbild werden fünf Handlungsfelder beschrieben – Ökologie des Flusses, Aufwertung der Städte und Gemeinden, räumliche Vernetzung der Siedlungs- und Landschaftsgebiete, Schutz der bestehenden Landschaftsräume und gemeinsames Handeln. Zusammen bilden sie die Grundlage für eine vielfältige Bandbreite an Projektinhalten ab.

Ziel ist es, den abschnittsweise industriell stark überformten und verbauten Flusslauf von der Quelle bis zur Mündung zu einem attraktiven Lebens- und Erholungsraum für Natur und Mensch rückzubauen, wieder erlebbar und zugänglich zu machen und ein durchgängiges Rad- und Wanderwegenetz zu schaffen. Dazu gehört auch eine Auseinandersetzung mit der historischen und industriellen Siedlungsentwicklung.

Gemeinschaftsstiftend wirkte das im Anschluss an die Analyse-Phase durchgeführte Creativ Camp mit Vertretern der Kommunen, der Landratsämter und der Verbände, um erste Anregungen für das Leitbild und nachfolgende Maßnahmenvorschläge zu sammeln.

Eine im Masterplan skizzierte langfristige Perspektive war die interkommunale Route der Industriekultur, für die zwischen 2012 und 2015 in Kooperation von Verband und den 16 beteiligten Kommunen und mit Mitteln des europäischen INTERREG IVB-Programms Value + eine Konzeption erstellt wurde. An über 100 Standorten wird nun die lange und bedeutende Geschichte der Industriekultur im Filstal erlebbar gemacht und durch ein einheitliches Informationssystem vermittelt. Den Auftakt bildete das 2012 in die Kofinanzierung aufgenommene Projekt SBI-Park in Kuchen, die Umgestaltung eines Fabrikparks von 1880 zum Bürgerpark in Anlehnung an die historischen Pläne. Eine eigene Homepage zur Route der Industriekultur bietet weitreichende Informationen über die Orte der Industriekultur und hilft bei der Tourenplanung.

Broschüre zum Masterplan

Landschaftspark Fils | 0,00 EUR

 

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