Für eine „menschengemäße“ Region Stuttgart setzen sich die katholische und die evangelische Kirche seit knapp 20 Jahren unter dem Dach des Dialogforums Region Stuttgart ein. Menschliches Leben und Arbeiten finde immer in größeren Zusammenhängen statt, deshalb hätten die Kirchen die Gründung der politischen Region Stuttgart begrüßt, sagte Sozial- und Wirtschaftspfarrerin Esther Kuhn-Luz, die Geschäftsführerin der evangelischen Kirche. „Wir lieben Kirchtürme, aber nicht das Kirchturmsdenken“, sagte sie. Intention, Orientierung und Konsequenzen menschlichen Handelns stünden im Mittelpunkt der Kirchen. „Uns ist es wichtig, dass unsere Arbeit in der Politik rückgekoppelt ist“, führte die Geschäftsführerin der katholischen Kirche, Veronica Pohl, aus. Mit dem Lenkungskreis und dem Beirat, in dem die Fraktionen der Regionalversammlung vertreten sind, sei dies gegeben. Eine Leitlinie der Arbeit sei das Motto. „Suchet der Region Bestes“. Dabei sei Zuhören eine zentrale Notwendigkeit.
Das ökumenische Dialogforum der Kirchen liefere mit Veranstaltungen, Stellungnahmen und Projekten „wertvolle Denkanstöße und Impulse für die regionale Politik und Verwaltung“, würdigte der Planungsdirektor Thomas Kiwitt die Arbeit. Für die Kirchenvertreter stehen die Bewahrung der Schöpfung und der Mensch im Mittelpunkt, das sei gut. „Denn der regionale Lebensraum ist auch ein sozialer Lebensraum“, unterstrich Kiwitt. Nicht zuletzt der große Zuspruch zur Veranstaltungsreihe des Dialogforums „Ethik in der Region“ habe verdeutlicht, dass „in unserer Gesellschaft ein großer Bedarf an ethischer Reflexion und Werteorientierung besteht.“ Um Umwelt und Ethik wird es in einer Veranstaltung „Öko?-Logisch! Grün gegen Grün“ am Freitag, 12. April gehen.
Alle Fraktionen lobten den wertvollen Einsatz der Kirchen für die regionale Sache. Von mehreren Rednern angesprochen wurde, inwieweit der regionale Dialog über die großen Amtskirchen hinaus ausgedehnt werden solle.
Hans-Werner Carlhoff (CDU) zeigte sich dankbar für „die konstruktive und hilfreiche Arbeit des Dialogforums für die Anliegen unserer Region“. Harald Raß, Fraktionsvorsitzender der SPD, unterstrich: „Das Dialogforum macht keine Politik, aber zeigt Sichtweisen und Spannungsbögen auf, ohne unter die Räder der Tagespolitik zu geraten.“ Rainer Gessler (Freie Wähler) verwies auf die „guten und manchmal kontroversen Diskussionen im Beirat“. „Wir arbeiten im Dialogforum hervorragend zusammen.“ Heike Schiller sagte für B‘90/Grüne: „Wir möchten Sie ermuntern, diese Freiwilligkeitsleistung der Kirchen mit weiterem Nachdruck auszufüllen. Wir wünschen uns mehr Deutlichkeit und weniger Bescheidenheit.“ Veranstaltungen wie „Ethik in der Region“ seien „ein Versuch, dem Anspruch, Verantwortung zu übernehmen, gerecht zu werden“, unterstrich Albrecht Braun (FDP). Christoph Ozasek (Linke) betonte, „das Dialogforum zeigt soziale Fragen aus christlicher Sicht auf und wagt sich mutig voran.“ Es habe Missstände auf den Tisch gebracht. Ulrich Deuschle (Republikaner) ermunterte das Dialogforum, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Weitere Informationen unter: www.dialogforum.de
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