STUTTGART: „Die S-Bahn fährt weiterhin auf sehr hohem Niveau. Und unsere Fahrgäste wissen dies zu schätzen.“ So lautet das Fazit von Regionaldirektorin Jeannette Wopperer zur Qualität der S-Bahn im Jahr 2009. „Die S-Bahnen sind in hohem Maße sauber, sicher und im Bundesvergleich erfreulich pünktlich“, ergänzte Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler. Gleichwohl bereite die 3-Minuten-Pünktlichkeit während der Hauptverkehrszeit morgens und abends Sorgen. Gerade für Berufspendler sei Verlässlichkeit das A und O.
Während 98,4 Prozent aller S-Bahnen innerhalb einer Toleranz von sechs Minuten ihr Ziel erreichen, stellt sich das Bild in der Hauptverkehrszeit anders dar. Hier kommen 82,3 Prozent (80,8 Prozent im Jahr 2008) der S-Bahnen mit bis zu drei Minuten Toleranz an. Zwar habe sich dieser Wert im letzten Jahr verbessert, doch liegt er mit 9,2 Prozentpunkten noch deutlich unter dem vereinbarten Zielwert von 91,5 Prozent. Ein Grund dafür: Das Eisenbahnbundesamt hatte bekanntlich im Jahr 2008 deutschlandweite Auflagen erlassen, die Zeiteinbußen im S-Bahn-Verkehr führen. Durch niedrigere Höchstgeschwindigkeiten und früher notwendige Bremsvorgänge geht wertvolle Zeit verloren. Die Fahrgäste geben der Pünktlichkeit die Note 2,5, was dem Ergebnis der letzten Jahre entspricht.
Ein großes Lob zollte Jeannette Wopperer den Mitarbeitern der S-Bahn. „Sie schicken Tag für Tag saubere S-Bahn-Züge auf die Strecke. Das wird honoriert“. Nach den Stichproben der Tester sind 93,7 Prozent der S-Bahn-Züge tadellos. Damit liege die S-Bahn Stuttgart mit 1,7 Prozentpunkten besser als der Zielwert von 92 Prozent. Das stimmt mit dem Urteil der Fahrgäste überein. Sie vergaben für die Sauberkeit die Schulnote 2,6, die im Vergleich zu 2008 leicht rückläufig ist.
Fahrgäste wünschen bessere Infos bei Verspätungen
Die S-Bahn-Nutzer sind mit der Information im Normalbetrieb zufrieden und bewerten diese mit 2,3. Wenn es aber zu Problemen oder Verspätungen kommt, würden sie gerne besser Bescheid wissen. Deshalb schneidet die Information bei Verspätungen im Urteil der Fahrgäste mit 2,8 am schlechtesten ab. Alles in allem sind die 500 Befragten mit der S-Bahn Stuttgart aber durchaus zufrieden. Auch das Sicherheitsempfinden erhielt wie in den Vorjahren, mit 2,3 auch 2009 wieder eine gute Bewertung.
Aus dem Vertrag mit DB Regio/S-Bahn Stuttgart über den Be-trieb der S-Bahn erhält der Verband Region Stuttgart Geld für nicht oder nicht zufriedenstellend erbrachte Leistungen. Für das Jahr 2009 summiert sich der Betrag auf knapp 400.000 Euro.
Qualitätsmessung und Befragung
Zum siebten Mal haben die DB Regio AG und der Verband Region Stuttgart im Jahr 2009 durch ein unabhängiges Institut die Qualität der S-Bahn erheben lassen. Befragt wurden um die 500 Fahrgäste nach ihren Eindrücken zu Pünktlichkeit, Sauberkeit, Information und Sicherheit. Zudem wurde die Sauberkeit durch Stichproben in 220 Zügen erhoben. Die Pünktlichkeit der S-Bahn wird kontinuierlich gemessen und monatlich abgeglichen.
