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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Strategie für die regionale Wirtschaftspolitik von morgen

Strategieprozess der regionalen Wirtschaftsförderung in Gang gesetzt

STUTTGART: Die Regionalversammlung hat heute den Startschuss für den Strategieprozess der regionalen Wirtschaftsförderung gegeben. Als Auftakt sprachen zwei Fachleute des Fraunhofer-Instituts und der Daimler AG darüber, wie die Zukunft der Industrie- und Mobilitätsregion Stuttgart aussehen könnte.

Der Strategieprozess, der in der Verantwortung des regionalen Wirtschaftsförderers Dr. Walter Rogg läuft, berücksichtigt die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise. Er setzt aber auch auf neue Trends und Themen, speziell in der Automobilindustrie. Die Grundlagen ihrer Strategie 2020 möchte die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS) bis September 2010 erarbeiten.

Veranstaltungsreihe „Region im Wandel“

Regionaldirektorin Jeannette Wopperer bezeichnete als Kernelemente dieses Prozesses zum einen die geplanten Interviews mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Vertretern regionaler Institutionen sowie von EU, Bund und Land. Zum anderen werde die Veranstaltungsreihe „Region im Wandel – nachhaltig erneuern“ folgende vier Themenfelder beleuchten: Automotive, Maschinenbau, Kreativwirtschaft und Green Tech. Es sei notwendig, dass im Strategieprozess die Herausforderungen durch den Strukturwandel in der Automobilindustrie und im Maschinenbau aufgegriffen würden. Auch Aspekte des Klimawandels und der demografischen Entwicklung würden berücksichtigt. Anfang nächsten Jahres solle ein Umsetzungskonzept in Form eines Masterplans vorliegen.

Industrie- und Mobilitätsregion Stuttgart

Professor Dr. Dieter Spath, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation plädierte dafür, den Strukturwandel, den die Region begleiten müsse, als Chance zu betrachten. Trotz des Vormarsches der Elektromobilität „müssen wir intensiv daran arbeiten, Verbrennungsmotoren zu verbessern“. In den nächsten Jahren gewinne Deutschland als Technologiestandort für Elektromobilität an Bedeutung, werde aber als Produktionsstandort schwächer. Für Baden-Württemberg sieht Professor Spath eine „hervorragende Ausgangsbasis“. Notwendig sei eine fundierte Ausbildung der Arbeitskräfte „auf allen Ebenen“.

Die individuelle Mobilität von morgen sei gekennzeichnet durch Nachhaltigkeit, unfallfreies Fahren und die Faszination Auto, sagte Dr. Lothar Ulsamer, der für Politik und Außenbeziehungen bei der Daimler AG zuständig ist. Entscheidend sei der Mix aus intelligenten Technologien. Daimler investiere auch weiter in die klassischen Antriebstechniken. „Die Batterie ist die Basis für den Erfolg der Elektromobilität“, betonte er. Die industrielle Produktion der Lithium-Ionen Batterien sei eine Voraussetzung, um sie kostengünstig und breit einzusetzen zu können. Das Fazit von Dr. Lothar Ulsamer lautet: Politik müsse vor allem die Innovationen fördern, positives Bewusstsein schaffen und die Fahrzeuge aus den Laboren auf die Straßen bringen. Mit dem Modellprojekt Elektromobilität der Region Stuttgart sei Letzeres hervorragend gelungen.

„Es geht darum, eine Entwicklung zu forcieren, die in Städten stärker auf Elektromobilität setzt“, unterstrich Werner Spec für die CDU-Fraktion. „Elektromobilität fängt hinter der Steckdose an“, sagte er mit Verweis auf die umweltgerechte Herstellung des Stroms. Die Region könne ein wichtiger Akteur dabei sein, ein Netz an Stromtankstellen zu knüpfen.

Dr. Jürgen Zieger (SPD) wies auf die große Bedeutung der Elektromobilität für die Region Stuttgart hin. „Die Kernbereiche künftiger Wertschöpfung sind aber nicht unbedingt Kerndisziplinen, die wir in der Region haben.“ Das Thema solle auch in der Metropolregion weiterbearbeitet werden.

Andreas Hesky (Freie Wähler) sieht die Regionalpolitiker nicht aufgefordert, „Nachhilfe zu geben, sondern Begleitung zu leisten“. Die Industrie sei weiter als gedacht. „E-Mobilität ist keine Lösung dafür, dass wir keine Straßen mehr brauchen“, sagte er. Hesky plädierte für intelligente und nachhaltige Mobilität.

Michael Lateier (Grüne) sieht die Region Stuttgart am „Scheideweg“. Er sagte: „Wir können die Arbeitsplätze im Fahrzeugbau nur halten und ersetzen, wenn die (Auto)Mobilität grün wird. Nur wer mit umweltverträglichen Autos auf dem internationalen Markt präsent ist, hat wirtschaftlich eine Zukunft und bleibt wettbewerbsfähig.“

Gabriele Reich-Gutjahr (FDP) zeigte sich wenig optimistisch, aus der E-Mobilität für die Zukunft eine neue Wertschöpfung zu gewinnen. Die zentrale Frage sei, welche Wachstumsbereiche für die Region nach oder neben dem Auto kommen könnten. Denn: „Der Bedarf an Autos ist heutzutage gedeckt.“

Die Diskussion über Antriebstechniken alleine greife zu kurz und sei eher als Zwischenlösung zu betrachten, sagte Wolfgang Hoepfner (Linke). Vorhandene Probleme wie Verkehrskollaps, Flächenfraß oder Unfallopfer seien nicht gelöst.

Ulrich Deuschle (Republikaner) lenkte den Blick auf das „Schicksal der Menschen“, deren Existenz vom Automobilbau abhänge.

Regionalpräsident Thomas S. Bopp sah nach dieser „spannenden Diskussion“ einen gelungenen Auftakt für den Strategieprozess.

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