Der Verband Region Stuttgart verfolgt mit dem Projekt „Adressen am Fluss“ in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) das Ziel, die Neckar-Kommunen besser mit dem Fluss zu verknüpfen und den Neckar als Erholungsraum für die Bevölkerung aufzuwerten. Mit verschiedenen Bausteinen werden die Kommunen dabei unterstützt, eine konzeptionelle Grundlage für die weitere planerische Entwicklung zu schaffen. Für die Realisierung haben die Kommunen dann die Möglichkeit, Mittel aus dem Kofinanzierungsprogramm zum Landschaftspark Region Stuttgart mit einer finanziellen Unterstützung von bis zu 50 Prozent der Projektkosten zu beantragen.
Der Neckar von oben -- ein Fluss mit vielen Gesichtern (Youtube)
Vielfältige, gut erreichbare und vernetzte öffentliche Grün- und Freiräume – die blau-grüne Infrastruktur – sind entscheidende Faktoren für eine hohe Lebens- und Umweltqualität im urbanen Raum. Bei der Fachtagung „Neue Planungsansätze und Strategien für mehr Lebensqualität am Wasser“ wurde aufgezeigt, wie die Potenziale der Flusslandschaft des Neckars für Mensch und Natur aktiviert sowie Aufenthalts- und Verweilorte am Wasser attraktiver gestaltet werden können. Angeregt durch kurze Impulse aus der Praxis wurden in themenbezogenen Workshoprunden mögliche Entwicklungsperspektiven und ihre Umsetzung ausgelotet. Ziel war, gemeinsam Ideen für die Zukunft des Lebensraums entlang unserer Flüsse zu entwickeln und konkrete Werkzeuge für die Umsetzung im kommunalen Alltag zu erarbeiten.
Die Ergebnisse des Workshops, Impressionen und Beiträge wurden nun in einer gemeinsamen Dokumentation mit der IBA gefasst, die Sie hier herunterladen können:
FLUSSREGION WERDEN - Mehr Lebensqualität am Wasser in der Region Stuttgart
Aufenthalts- und Verweilorte am Wasser sind besonders attraktiv, ob für Jung und Alt, Aktive oder Ruhesuchende. Auf Initiative des Verbands Region Stuttgart und in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) erarbeiten Studierende zweier Hochschulen in der Region im Sommersemester 2022 Ideen für attraktive Verweilorte am Neckar zwischen Stuttgart und Kirchheim am Neckar. Nicht alle werden von der Personenschifffahrt angedient, aber alle eignen sich als Ausgangspunkt für unterschiedliche Wassersportaktivitäten, für Ausflüge in die angrenzenden Landschaftsräume ebenso wie zur naturgebundenen Erholung am Flussufer.
Ziel ist es, die Kommunen besser mit dem Fluss zu verknüpfen und den Neckar als Erholungsraum für die Bevölkerung aufzuwerten. Die Entwurfsergebnisse der Studierenden bieten den Kommunen eine konzeptionelle Grundlage für die weitere Entwicklung dieser Orte. Grundlage für die Auslobung des Entwurfs sind unter anderem die Ergebnisse einer Bürgerbeteiligung im Sommer und Herbst 2021.
Den Auftakt für das Projekt mit den Studierenden bildete ein zweitägiger Workshop in Remseck am Neckar im April 2022, zu dessen Abschluss die Öffentlichkeit eingeladen war, vorbeizukommen, die ersten Entwurfsideen zu betrachten und auch selbst Anregungen für die weitere Ausarbeitung im Semester mit auf den Weg zu geben.
Offene Werkstatt, 6./7. April 2022; (c) VRS/ Franziska Kraufmann
Als Grundlage für die Weiterentwicklung der Neckarorte und für die Studierendenarbeiten hatte der Verband Region Stuttgart im Sommer 2021 vor Ort Ideen gesammelt. Neckarfreunde waren ein Besigheim, Mundelsheim und Remseck am Neckar eingeladen, bei einer Portion Pommes rot-weiß ihre Wünsche und Meinungen zu teilen und auch durchaus kreativ zu werden. Denn mögliche Projekte und die entsprechenden Entwurfsplanungen, um die Flusslandschaft aufzuwerten, sollen möglichst nah an den lokalen Gegebenheiten und Bedürfnissen entstehen.
In diesem Sinne ging eine Online-Bürgerbefragung der Frage auf den Grund, wie wichtig der Fluss als Naherholungsgebiet für die Menschen ist und was verbessert werden kann. Welche Rolle spielt der Fluss für die Bürgerinnen und Bürger? Was wünschen sie sich für einen Aufenthalt am Fluss? Und wie könnten die Gegebenheiten verbessert werden? Neben der Chance für eigene Vorschläge, zielte die Online-Befragung konkret auf die Erreichbarkeit des Neckars und die Anbindung an die Stadt ab. Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger war aber auch hinsichtlich der Aufenthaltsplätze am Neckarufer wie Sitz- und Ruhebereiche und Wasserzugänge bis hin zu Veranstaltungswiesen, Grill- und Rastmöglichkeiten oder gewässerpädagogische Angebote für Kinder und geschützte, naturnahe Uferzonen gefragt.