In der Region Stuttgart sind Biotope in größeren funktionellen Raumeinheiten kartiert. Diese Einheiten werden auch als Biotoptypenkomplexe (BTK) bezeichnet. Zusätzlich wurden Habitatstrukturtypen erfasst, die Rückschlüsse auf das Vorkommen bestimmter Arten zulassen. Unter Habitaten versteht man „Lebensräume“ für Tiere oder Pflanzen. Die Kartierung ist ein wichtiges Instrument, um die Flächen für Belange des Arten- und Biotopschutzes zu bewerten und um die Eignung von Flächen für den regionalen Biotopverbund einschätzen zu können.
Die Biotoptypenkomplexe sind je nach Wertigkeit unterschiedlich relevant für den Arten- und Biotopschutz. Sie lassen sich in drei verschiedene Kategorien einteilen. In der Region Stuttgart überwiegen die lokal bedeutsamen BTK mit 34 Prozent. 16 Prozent der BTK sind hochwertig und damit regionalbedeutsam. Großflächig kommen die hochwertigen Biotoptypenkomplexe vermehrt im Süden der Region sowie entlang von Talzügen bzw. Hanglagen (z. B. Neckartal, Remstal) vor. Nicht bewertet wurde der Siedlungsbereich.
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Früher hat sich der Naturschutz auf den Erhalt von Einzelbiotopen konzentriert. Seit rund 30 Jahren ist aber das Bewusstsein gewachsen, dass vielen Tier- und Pflanzenarten kleine Gebiete nicht ausreichen, um zu überleben. Die Biotopvernetzung gewann an Bedeutung: Erst ein Netz aus vielen Biotopen schafft die räumlichen Voraussetzung und funktionalen Beziehungen, die das Überleben bestimmter Tiere und Pflanzen sowie ihrer Lebensgemeinschaften und Lebensräume langfristig sichern.
Das Land Baden-Württemberg gibt vor, dass ein Biotopverbund auf einer Fläche von mindestens 10 Prozent der Landesfläche umgesetzt werden muss. Das regionale Biotopverbundsystem leistet zur Umsetzung dieser Forderung einen wichtigen und fachlich fundierten Beitrag.
Bei der Planung werden die Korridore des Generalwildwegeplans stets berücksichtigt und als Hinweise an die kommunale Ebene weitergegeben.