Die Erholungswirksamkeit einer Landschaft hängt mit unterschiedlichen Parametern zusammen. Die Landschaftsbildqualität kann bereits einen ersten Hinweis dazu geben, ebenso der Zerschneidungsgrad, verursacht durch Straßen, Gleistrassen oder Siedlungen. Weitere Informationen über die Erholungseignung der Landschaft liefert eine Untersuchung, die Flächennutzungsdaten und Lärmbelastung miteinander kombiniert.
Das Ergebnis zeigt, dass die großflächigen Forstflächen im Schurwald, Welzheimer Wald, Schwäbischem Wald, Naturpark Stromberg/Heuchelberg und Schönbuch wenig lärmbelastet und durch die vorhandenen Biotopstrukturen gut zur Erholung geeignet (grüne Flächen) sind. Diese ruhigen Flächen mit einer Ausstattung von erholungswirksamen Strukturen, wie zum Beispiel Gewässer, Wälder oder Streuobstwiesen nehmen mit 42 Prozent den größten Flächenanteil der Region Stuttgart ein. Für eine dichtbesiedelte Region ist das ein überraschender Wert, der belegt, wie kleinteilig hier der Raum in intensiv genutzte Flächen und ruhige Freiräume aufgeteilt ist.
In der gesamten Region sind die Entwicklungsachsen durch die Lärmbänder entlang der Straßen- und Schienentrassen deutlich erkennbar. Auch der Albtrauf erscheint inhomogen, weil er durch die A8 und B10 zerschnitten wird. Die Lärmbelastung beeinträchtigt selbst die Erholungsqualität der Wälder um Stuttgart. Allerdings weisen diese generell viele erholungswirksame Landschaftsstrukturelemente auf. Insgesamt nehmen diese Flächen mit geringer Lärmbelastung und guten erholungswirksamen Strukturen mit 560 km² rund 15 Prozent der Region ein.
Die ruhigen Bereiche ohne erholungswirksame Strukturen machen 13 Prozent der Fläche aus. Diese großflächigen, ackerbaulich genutzten Gebiete liegen auf den Gäuflächen um Ludwigsburg und südlich von Stuttgart in Richtung Böblingen und Herrenberg.
Gut ein Viertel der Region ist als Siedlungs- und Gewerbegebiet oder wegen einer starken Lärmbelastung für die naturnahe Erholung nicht geeignet.