Im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart wurden gestern die aktuellen Zahlen zur Fahrgastentwicklung thematisiert. Trotz erneut schwieriger Rahmenbedingungen, geprägt durch zahlreiche Baumaßnahmen und Einschränkungen im Betriebsablauf sowie Zugangebot, konnte die S-Bahn Stuttgart im Jahr 2024 ihre Fahrgastzahlen leicht steigern. Insgesamt wurden 104,1 Millionen Fahrgäste gezählt, was einem Anstieg um rund 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch liegen die Zahlen weiterhin deutlich unter dem Rekordniveau von 2019, als knapp 133 Millionen Fahrgäste verzeichnet wurden. Besonders belastet war das vergangene Jahr durch wiederkehrende Streiks, umfangreiche Bauarbeiten im Rahmen des digitalen Knotens Stuttgart sowie die erneute vollständige Sperrung der Stammstrecke während der Sommerferien. Eine interne Schätzung des Verbands Region Stuttgart zur nicht erfassten Nachfrage während dieser Zeit geht von etwa 800.000 Fahrgästen aus.
Fußball-EM sorgt für Spitzenwerte
Die steigende Nutzung insbesondere außerhalb der morgendlichen Spitzenstunden deutet auf eine betrieblich nachhaltigere Nutzung der S-Bahn hin. Besonders positiv wirkten sich die Veranstaltungen der Fußball-Europameisterschaft im Juni aus, die zu einem deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen führten – im Juni lagen diese um 27 Prozent höher als im Vorjahr und 1,7 Prozent über dem Niveau von 2019, was rund 165.000 zusätzliche Einsteiger bedeutete. Nach wie vor liegen die Spitzenzeiten zwischen 7 und 8 Uhr sowie zwischen 16 und 17 Uhr. Bei der stundenweisen Betrachtung gab es 2024 keinen Streckenabschnitt mit einer Sitzauslastung von 100 Prozent oder darüber. Erneut bestätigt wurde, dass Kapazitätsanpassungen, insbesondere durch Langzugbildungen, entscheidend dazu beitragen, auch bei steigendem Fahrgastaufkommen Auslastungsgrenzen einhalten zu können.
Die Inanspruchnahme der 1. Klasse lag an Werktagen bei 3,2 Prozent der verfügbaren Sitzplätze und ist somit leicht gesunken (vgl. 2023 – 3,9 Prozent). Der Umsatz aus den 1. Klassezuschlägen im VVS-Tarif lag bei rund 650.000 Euro. Weiterhin beliebt bleibt das WLAN-Angebot in den Zügen der S-Bahn mit steigenden Zugriffszahlen. Im Durchschnitt nutzten 2024 rund 35 Prozent aller Fahrgäste diesen Service (2023: 21 Prozent). Dagegen setzte sich der Trend rückläufiger Zugriffe auf das Zugportal fort.