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Panoramabahn – Nutzen-Kosten-Untersuchung bestätigt Wirtschaftlichkeit des Nahverkehrs-Dreiecks

Erhalt der Panoramabahn könnte zu neuer umweltfreundlichen Ost-West-Verbindung in der Region beitragen. Studie zeigt: S-Bahn von Heimerdingen nach Stuttgart-Vaihingen ist wirtschaftlich und förderfähig.

Im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart wurden gestern die Ergebnisse der Nutzen-Kosten-Untersuchung zum sogenannten Nahverkehrs-Dreieck Stuttgart vorgestellt. Die Studie zeigt: Eine S-Bahn-ähnliche Verbindung von Heimerdingen über die Panoramabahn bis Stuttgart-Vaihingen ist eine wirtschaftlich tragfähige Lösung für den dauerhaften Weiterbetrieb der Panoramabahn nach Inbetriebnahme von Stuttgart 21.

S-Bahn-ähnlicher Verkehr von Heimerdingen nach Vaihingen

Das empfohlene Konzept sieht eine elektrisch betriebene Linie im 30-Minuten-Takt vor, die die bestehende Strohgäubahn über die Panoramabahn mit dem S-Bahn-Knoten Vaihingen verbindet. Dafür werden rund zehn neue Fahrzeuge benötigt. Durch die neue Verbindung entstünde eine direkte, umsteigefreie Verbindung von Heimerdingen über Korntal und die Stuttgarter Innenstadt bis nach Vaihingen – mit attraktiven Anschlüssen an die Stadtbahn und den Regionalverkehr. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass der Nutzen die Kosten übersteigt. Berücksichtigt man die Kosten für die Sanierung der Panoramabahn beträgt der Nutzen-Kosten-Faktor 1,07, ohne Sanierungskosten bei 1,43.Die größten Vorteile ergeben sich durch kürzere Reisezeiten, neue Direktverbindungen, steigende Fahrgastzahlen und die Elektrifizierung der Strohgäubahn, die künftig vollständig emissionsfrei betrieben werden könnte. Das Projekt ist somit förderfähig nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).

Infrastrukturinvestitionen 

Insgesamt sind Investitionen von rund 307 Millionen Euro nötig. Sie umfassen die Grundsanierung der Panoramabahn, drei neue Haltestellen (Heilbronner Straße, Lenzhalde, Herderplatz), die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau der Strohgäubahn sowie eine planfreie Anbindung am Nordbahnhof. Die abschließende Beratung über die weiteren Schritte ist für den kommenden Verkehrsausschuss vorgesehen.

Zur Studie

Die Nutzen-Kosten-Untersuchung wurde im Auftrag des Verbands Region Stuttgart gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg durchgeführt. Fachlich begleitet wurde sie durch das Verkehrswissenschaftliche Institut Stuttgart im Rahmen der laufenden Untersuchungen zum Eisenbahnknoten Stuttgart 2040. Grundlage der Berechnungen war das Bezugsjahr 2035, in dem unter realistischen Annahmen über künftige Verkehrsangebote und Infrastrukturen – einschließlich des Pfaffensteigtunnels und des DKS-Bausteins 3 – ein abgestimmtes Betriebskonzept modelliert wurde.
Ziel war es, unterschiedliche Varianten des sogenannten Nahverkehrs-Dreiecks – die Anbindungen der Panoramabahn an Feuerbach, Bad Cannstatt und Vaihingen – hinsichtlich ihrer verkehrlichen Wirkung, Wirtschaftlichkeit und Förderfähigkeit zu bewerten.

Stimmen der Fraktionen

CDU/ÖDPElmar Steinbacher sprach von einer „Sternstunde für den Verkehrsausschuss“, da man nun konkret darüber diskutieren könne, wie der ÖPNV in der Region weiterentwickelt werden solle. Seine Fraktion stehe klar zum Grundsatzbeschluss für den Erhalt der Panoramabahn. Die Strecke allein als Ausweichroute zu betrachten, sei zu wenig – mit einer direkten, barrierefreien Durchbindung entstehe vielmehr die erste echte tangentiale Verbindung. Auch die Einbindung der Strohgäubahn sei für die Raumschaft ein bedeutendes Thema. Insgesamt lobte Steinbacher das vorgelegte Paket als richtigen Schritt, räumte aber ein, dass einige Herausforderungen bestünden, zum Beispiel bei der Finanzierung. „Die Panoramabahn muss zusätzlich saniert werden – eine tragfähige Lösung ist möglich, aber es bleibt die Frage, wer für die Sanierung zuständig ist. Nur weil es eine S-Bahn wird, kann nicht die Region zahlen“, stellte er klar. Die Verantwortung liege beim Land, das hier deutlich in die Pflicht genommen werden müsse.
Bündnis 90/Die GrünenMichael Lateier sprach von einem „Feuerwerk des Verkehrsausschusses“, wie man es lange nicht mehr erlebt habe. Mit dem Konzept 2040/45 und dem Nahverkehrsdreieck setze man einen bedeutenden Schwerpunkt in der Region. Es sei ein kleines, aber wirkungsstarkes Konzept – wirtschaftlich tragfähiger als etwa der Nord-Ost-Tunnel. „Die Panorama-Strecke ist ein Highlight für den ÖPNV-Ausbau. Sie bietet nicht nur eine zweite Stammstrecke, sondern ermöglicht auch ein Notfallkonzept sowie eine tangentiale Verbindung“, so Lateier. Allerdings stellte er klar, dass über die Finanzierung der Sanierung der von der DB vernachlässigten Strecke noch mit dem Land gesprochen werden müsse. Lateier hätte sich zudem gewünscht, dass der Abschnitt über den Dachswald hinaus in Richtung Cannstatt noch in die Planung aufgenommen worden wäre – „als weiterer Schritt hin zu einem echten Nahverkehrsdreieck“.
Freie WählerFrank Buß warnte davor, sich von der Tatsache treiben zu lassen, dass die Panoramabahn Anfang 2027 außer Betrieb genommen werden soll. „Die Uhr tickt“, stellte er fest, mahnte jedoch zur Besonnenheit: „Das darf nicht zu hektischem Aktionismus führen“. Vieles im Konzept basiere noch auf Annahmen, es gebe zahlreiche offene Punkte – hier sei Realismus gefragt. Er betonte, dass die Erfahrung zeige, wie lange solche Prozesse dauerten. Deshalb sei es aus seiner Sicht kein realistisches Vorhaben für den aktuellen S-Bahn-Vertrag. Auch die Prämisse, dass DKS 3 zuverlässig funktionieren werde, stellte er infrage. Entscheidend sei die Klärung der Kernfrage: „Wer saniert die Strecke tatsächlich?“ Eine konkrete und verbindliche Zusage des Landes liege bisher nicht vor. „Das gehört wohldiskutiert und wohlüberlegt“, so Buß abschließend.
AFDUwe Mardas bezeichnete das Projekt als „wegweisend“. Es zeige auf, wie die Panoramabahn erhalten werden könne und als Teil des ÖPNV-Systems bestehen bleiben könne. Man wisse allerdings auch, dass solche Vorhaben extrem lange Vorlaufzeiten hätten. Aus seiner Sicht eröffne die Planung viele Möglichkeiten für die Zukunft. Kritisch merkte er an, dass die Strecke derzeit in Vaihingen ende – ein Umstand, den er für suboptimal halte, da der Umstieg dort nicht überzeugend gelöst sei. „Das Projekt wird aber erst mit dem Pfaffensteigtunnel seine volle Tragweite entfalten“, so Mardas.
SPDThomas Leipnitz zeigte sich erfreut darüber, dass mit der vorgeschlagenen Variante eine verkehrlich sinnvolle und umsetzbare Lösung für die Panoramabahn gefunden worden sei. Besonders die Einbindung der Strohgäubahn eröffne aus seiner Sicht hervorragende Perspektiven für das regionale ÖPNV-Netz. Rückblickend bedauerte er, dass der von der SPD angeregte dreigleisige Ausbau der Station Mittnachtstraße nicht umgesetzt wurde. „Mit der Anbindung an die Mittnachtstraße hätte man echte Synergien erzielen können. Doch dafür habe es leider keine politischen Mitstreiter gegeben“, so Leipnitz.
FDPAlbrecht Braun machte deutlich, dass es eine klare Zusage brauche, „dass nicht die Region am Ende die Sanierung zahlt – denn die Region hat kein eigenes Geld.“
Linke.
Piraten.
SÖS

Sebastian Stark erklärte, es sei zwar „die zweitbeste Lösung, die Panoramabahn zu erhalten“ – doch die beste wäre gewesen, die Gäubahn gar nicht erst zu kappen.

 

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