Der industrielle Wandel in Europa beginnt vor Ort: Für die Region Stuttgart ist der Clean Industrial Deal ein Schlüssel zur Zukunft. Wie die Region wettbewerbsfähiger und klimaneutral werden kann, war Thema einer dreitägigen Delegationsreise nach Brüssel. Dort wurden in Gesprächen mit EU-Abgeordneten und Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission zentrale Weichenstellungen für die Transformation deutlich – von der Kohäsionspolitik über die Zukunft des Schienenverkehrs bis hin zu Konzepten wie der produktiven Stadt und dem Neuen Europäischen Bauhaus.
KOHÄSION UND INTERESSENVERTRETUNG ALS SCHLÜSSEL ZUR TRANSFORMATION
Für eine erfolgreiche Umsetzung des Clean Industrial Deal braucht es neben einer europäischen Forschungsförderung starke und gut ausgestattete Kohäsionspolitik. Auch in wirtschaftsstarken Regionen wie Stuttgart ist es entscheidend, dass Fördermittel flexibel, langfristig und gezielt eingesetzt werden können. Eine enge politische Interessenvertretung auf europäischer Ebene ist hierbei unerlässlich: Sie sorgt dafür, dass die Anliegen der Regionen frühzeitig in Gesetzgebungsprozesse eingebracht und regionale Besonderheiten berücksichtigt werden. „Nur so können wir Innovationspotenziale entfalten, Standorte vernetzen und regionale Stärken gezielt in die europäische Transformation einbringen. Das fördert den Zusammenhalt und die Wettbewerbsfähigkeit in ganz Europa – auch bei uns vor Ort – und stärkt die Sichtbarkeit der Region und ihrer Anliegen bei den europäischen Institutionen“, sagt Rainer Wieland, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart.
BAUKULTUR UND STADTENTWICKLUNG NEU DENKEN
Innovative und nachhaltige Lösungen sind auch beim Bauen gefordert. Erste Antworten auf regionale Herausforderungen soll die Internationale Bauausstellung Stuttgart und Region 2027 liefern. „Aber auch über das Ausstellungsjahr hinaus müssen wir das Zusammenleben, Wohnen und Arbeiten in unserer Region gestalten.“ so Dr. Alexander Lahl, Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart. Die bei der Delegationsreise besichtigte NovaCity in Anderlecht zeigt konkret, welche Projekte den Geist der IBA auch in Zukunft weitertragen können. „Die NovaCity zeigt, wie man Produktion, Logistik mit wohnen und Stadtentwicklung verbinden kann. Das wollen wir in der Region Stuttgart auch.“
TRANSFORMATION DER AUTOMOBILWIRTSCHAFT BRAUCHT UNTERSTÜTZUNG
„Die von der Automobilindustrie geprägte Region Stuttgart benötigt jetzt Unterstützung beim Übergang zu klimafreundlichen Produkten und neuen Geschäftsfeldern und -modellen. Das heißt: Zugang zu EU-Fördermitteln für grüne Innovationen und Zukunftstechnologien, Investitionen in Forschung, Entwicklung und Qualifizierung sowie gestärkte europäische Lieferketten. Aus unseren Gesprächen in Brüssel nehmen wir wertvolle Impulse mit in die Region“, sagt Michael Kaiser, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.
Der Verband Region Stuttgart und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) haben bereits vor über 20 Jahren ein Büro in Europas Hauptstadt Brüssel eröffnet. Es dient als direkter Draht zu europäischen Entscheidern und Institutionen, holt Informationen über Förderprojekte ein und betreibt Netzwerkarbeit sowie Standortmarketing.