Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszuwachs prägen die aktuelle Entwicklung in der Region Stuttgart. Das belegt der dritte Regionalmonitor, der heute im Wirtschaftsausschuss vorgestellt wurde. Mit der Vielzahl von Indikatoren aus den Bereichen Siedlung, Bevölkerung, Wirtschaft, Infrastruktur und Sozialstruktur sowie mit Analysen der Teilräume auf rund 200 Seiten ist er ein detailliertes Nachschlagewerk für Planer und Entscheider.
Die Daten zeigen, dass die Region Stuttgart nach wie vor wirtschaftlicher Motor von Baden-Württemberg ist: Sie erwirtschaftet knapp ein Drittel der landesweiten Wirtschaftsleistung, ist eine der wirtschaftsstärksten Standorte in Deutschland und einer der exportstärksten Regionen Europas. Das regionale Bruttoinlandsprodukt entsprach im Jahr 2015 etwa dem von Luxemburg, Bulgarien und Kroatien zusammen. Rund ein Viertel der baden-württembergischen Bevölkerung arbeitet und lebt hier auf nur zehn Prozent der Landesfläche. Das bedeutet geballte Wirtschaftskraft auf engem Raum. Da die Region Stuttgart mehr Arbeitsplätze als Arbeitskräfte zu bieten hat, kommen vermehrt auch Einpendler zum Arbeiten in die Region und die Zuwanderung stieg an: Die regionale Bevölkerungszahl stieg seit 1990 um 13 Prozent, durchschnittlich 755 Einwohner leben aktuell auf einem Quadratkilometer.
Die Region Stuttgart ist die am dichtesten besiedelte Region in Baden-Württemberg. Folglich ist hier mit 23 Prozent bereits ein höherer Flächenanteil für Siedlung und Verkehr verbaut als im Landesdurchschnitt. Hierbei gibt es durchaus Unterschiede innerhalb der Region: Die Mittelbereiche Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg/Kornwestheim und Waiblingen/Fellbach weisen heute eine deutlich größere Bevölkerungsdichte und einen höheren Anteil an verbauten Flächen auf als die Mittelbereiche Geislingen, Backnang und Schorndorf. Die Zahlen zeigen, wie stark die Freiräume der betroffenen Gebiete bereits in Anspruch genommen wurden und wie wichtig es auch im regionalen Kernraum ist, grüne Flächen für Erholung und Klima zu sichern. Dennoch: Insgesamt verfügt die Region mit über 77 Prozent Fläche, die in verschiedenen Funktionen als „grün“ einzustufen ist, noch immer über umfangreiche Erholungs- und Naturräume.
Mehr Einwohner bedeutet aber auch, dass mehr Wohnraum benötigt wird: Um in der Region Stuttgart ein Bevölkerungswachstum von nur rund einem Prozent unterzubringen, muss Platz für rund 27.500 Einwohner geschaffen werden – was in etwa der Größe von Geislingen entspricht. Bevölkerung und Wohnungen wuchsen innerhalb der Region in unterschiedlichem Maße - die rasanteste Entwicklung seit 1990 verzeichneten die Mittelbereiche Herrenberg und Vaihingen. Beim Thema Wohnraum kommt hinzu, dass seit 1990 eine Tendenz zu größeren Wohnungen und mehr Wohnfläche pro Person zu erkennen ist: Letztere stieg von damals durchschnittlich 35 auf aktuell 43 Quadratmeter an.
Der Regionalmonitor ist verfügbar unter www.region-stuttgart.org/regionalmonitor
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