Ab dem nächsten Fahrplanwechsel am 9. Juni 2019 fährt die S 60 zwischen Renningen und Stuttgart auch samstags von etwa 15 Uhr bis 18 Uhr im Viertelstundentakt. Dafür werden weitere sechs Verbindungen bis zur Stuttgarter Schwabstraße verlängert, die bisher nur zwischen Böblingen und Renningen pendelten. Ab Mitte Dezember 2019 können sich insbesondere Schüler und Teilzeitbeschäftigte freuen: Als dritte Stufe hin zu einem durchgehenden Viertelstundentakt fährt die S-Bahn dann montags bis freitags auch zwischen 12 Uhr und 15 Uhr im 15-Minuten-Takt. Damit wird der dichte Takt am frühen Nachmittag auf all jenen Strecken eingeführt, auf denen die S-Bahn viertelstündlich bereits von etwa 6 bis 10 Uhr und von 15 bis 20.30 Uhr verkehrt.
Gemeinsam mit Vertretern von Unternehmen und Entscheidungsträgern, die in der Region für den öffentlichen Verkehr zuständig sind, wird sich der Verband Region Stuttgart morgen zum laufenden Jahresfahrplan für 2019 und zum Fahrplan 2020 austauschen. Neben dem erweiterten Verkehrsangebot geht es dabei um absehbare Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr im laufenden Jahr. Sie werden erforderlich wegen Bauarbeiten zur Instandhaltung der Schieneninfrastruktur für einen zuverlässigeren Zugverkehr und durch den voranschreitenden Bauverlauf des Projekts S 21. Daraus resultieren zahlreiche Teilsperrungen mit eingeschränktem Zugverkehr oder Vollsperrungen mit Schienenersatzverkehr. Um die Auswirkungen zu begrenzen, werden die meisten Bauarbeiten auf Wochenenden oder in die Ferien gelegt. Für das Jahr 2020 wird es in ausgewählten Nächten von Montag auf Dienstag wieder sogenannte „Instandhaltungsfenster“ mit einem eingeschränkten S-Bahn-Betrieb geben; davon ausgenommen sind Zeiten mit Großveranstaltungen wie dem Frühlings- oder Volksfest, dem Weindorf oder Fischmarkt. Die DB Regio wird die Änderungen und Ersatzfahrpläne rechtzeitig bekanntgeben.
„Erfreulich ist die weitere Umsetzung des 15-Minuten-Takts“, sagte Rainer Ganske (CDU). Der dichte Takt solle so bald wie möglich ebenfalls auf der S1 durchgängig sowie auf der S 60 umgesetzt werden. Man solle mit dem Land prüfen, ob man zudem zeitnah weitere Ausweichstellen bauen könne, insbesondere auf der Gäubahn. Ganske weiter: „Die geplanten Baustellen sind auch eine Konsequenz aus unseren jahrelangen Forderungen. Jetzt wird endlich in die Infrastruktur investiert.“ Eva Mannhardt (Grüne) bezeichnete es als „erfreuliche Botschaft“, dass mit dem ausgeweiteten Viertelstundentakt neue Kapazitäten geschaffen werden. Jedoch sei es angesichts der Baustellen und Störungen „ein Problem, dass der Viertelstundentakt nur auf dem Papier steht.“ Es fehle an einer Qualitätssicherung und einem langfristigen Konzept. Harald Raß (SPD) forderte: „Es ist wichtig, dass wir uns intensiv darum kümmern, dass es bei Störungen eine funktionierende Kommunikation gibt.“ Angesichts der Sperrungen plädierte er für „Realitätssinn“, denn „unter Verkehr“ könne schlecht gebaut werden. In Hinblick auf Verspätungen durch Mehrfachbelegungen von Strecken auch auf der Murr- und Remsbahn solle man „großes Augenmerk legen“ auf weitere Ausweichstellen. Armin Serwani (FDP) begrüßte, dass die Bahn ihre Baumaßnahmen nun bündele. Jedoch ist es auch für ihn ein Ärgernis, wenn die Leute an den Bahnsteigen schlecht informiert werden. Die Kommunikation im Störungsfall sei zu verbessern.
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