Klimaanpassung im Kreis Böblingen

Am 26.07.2022 wurde das Projekt „Klimaanpassung im Landkreis Böblingen“ (KlimaBB) öffentlich vorgestellt. Die 300 Seiten umfassende Projektpublikation kann hier digital eingesehen werden.

Bei Interesse an einem gedruckten Exemplar und bei weiterführenden Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Christoph Hemberger (hemberger(at)region-stuttgart.org) oder Herrn Martin Wuttke (m.wuttke(at)lrabb.de).

 

Klimawandel – Anpassung und CO2-Verringerung

Die Erhöhung der mittleren Jahrestemperatur um bis zu fünf Grad Celsius, Hitzewellen, Niedrigwasserstände, Trockenperioden, heftige Gewitter mit Überschwemmungen und kräftige Stürme – das alles sind zu erwartende Auswirkungen des Klimawandels in der Region Stuttgart. Die Folgen für die Bevölkerung, die Umwelt und die (Land-)Wirtschaft sind mit hohen Anpassungsschwierigkeiten und auch -kosten verbunden.

Der Verband Region Stuttgart hat sich schon früh mit der Anpassung an den Klimawandel und der Verringerung des CO2 -Ausstoßes beschäftigt. Der digitale Klimaatlas für die Region Stuttgart stellt ein wichtiges Werkzeug für die klimagerechte Stadt- und Raumplanung dar. Die darin enthaltenen Aussagen helfen zu beurteilen, welche bisher unbebauten Flächen aus Gründen des klimatischen Ausgleichs freizuhalten sind. Die Daten, die allen Städten und Gemeinden zur Verfügung stehen, geben darüber hinaus Aufschluss, wo Luftleitbahnen durchlässig bleiben sollten. Auch Hinweise, welche Gebiete unter siedlungsklimatischen Bedingungen sanierungsbedürftig sind, werden gegeben. Die Klimatopkarten wurden auch dazu herangezogen, die Regionalen Grünzüge und Grünzäsuren im Regionalplan abzugrenzen. Der Regionalplan sichert damit Freiflächen als „natürliche Klimaanlagen“, für Naherholung und zum Hochwasserschutz.

Eine auf den öffentlichen Verkehr ausgerichtete kompakte Siedlungsentwicklung entlang der Entwicklungsachsen trägt zur CO2 -Minderung bei. Als Aufgabenträger für die S-Bahn unterstützt der Verband Region Stuttgart einen umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr, indem er das Netz erweitert, attraktive Takte ermöglicht und auf komfortable und dabei energiesparende Fahrzeuge setzt.

Durch die Förderung erneuerbarer Energien leistet die Regionalplanung einen weiteren Beitrag zur Eindämmung klimaschädlicher Emissionen. Der Verband Region Stuttgart hat als Grundlage für den Regionalplan umfassende Potenzialstudien zu Windkraft und nachwachsenden Rohstoffen zur Energieerzeugung erstellt. Aus Getreide, Mais oder tierischen Exkrementen Energie zu erzeugen, senkt den CO2 -Ausstoß und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Gleichzeitig kommt es jedoch zu Nutzungskonflikten im Freiraum, wo die Anlagen zur Energiegewinnung vorzugsweise geplant sind. Insofern spielt die Regionalplanung bei der Genehmigung eine wichtige Rolle.
 

In der Verzahnung und besseren Abstimmung regionaler und lokaler Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz sieht der Verband Region Stuttgart ein weiteres Aktionsfeld. Vom Bund geförderte Projekte wie KARS, TURAS oder KlimaMoro haben geholfen, arbeitsfähige Strukturen lokaler, regionaler und wissenschaftlicher Akteure zu etablieren. Es wurden ein integriertes Handlungsleitbild entwickelt, Empfehlungen für eine regionale Klimaschutzstrategie formuliert sowie modellhaft Projekte realisiert.

Nur wenn Erfahrungen und Rezepte im Sinne klimafreundlicher Aktionen ausgetauscht und gemeinsam Instrumente erarbeitet werden, lassen sich für den Klimawandel als globales Phänomen auch globale Lösungen finden. Die Netzwerkarbeit des Verbands Region Stuttgart für eine klimafreundliche Regionalentwicklung auf nationaler und internationaler Ebene, beinhaltet die Sensibilisierung, den Wissenstransfer und die konkrete Zusammenarbeit in Projekten. Über seine US-amerikanische Partnerregion Northern Virginia hat der Verband Region Stuttgart die Initialzündung für einen transatlantischen Klimadialog der europäischen Metropolregionen gegeben. Als Aktivposten im Netzwerk der europäischen Metropolregionen und Ballungsräume (Metrex) setzte der Verband Region Stuttgart seine Unterschrift auch unter die „Hamburger Erklärung“. Darin haben sich 50 europäische Metropolregionen 2009 verpflichtet, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu senken (Referenzjahr: 1999). Als strategischer Unterstützer ist der Verband Region Stuttgart außerdem dem „Europäischen Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zum Klimaschutz“ beigetreten.

Der Klimaschutz eröffnet der regionalen Wirtschaft auch Chancen. Neben dem Fahrzeug- und Maschinenbau hat sich die Umwelttechnologie als wichtiger Sektor und Wachstumsmarkt entwickelt. Dem Thema Elektromobilität räumt die Region Stuttgart als klassischer Automobilstandort eine besondere Bedeutung ein.

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