Der 15-Minuten-Takt auf der S60 ist einer wirtschaftlich optimalen Betriebsqualität möglich: Das bestätigt die eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung (EBWU), die am Mittwoch im regionalen Verkehrsausschuss vorgestellt wurde. Keine Linie baut im ausgewerteten Abschnitt mehr als 60 Sekunden Verspätung auf. Somit wurde bestätigt, dass die geplante Infrastruktur mit dem vorgesehenen Fahrplankonzept einen stabilen Betrieb ermöglicht.
Die EBWU modelliert den Bahnbetrieb für einen konkreten Streckenabschnitt oder ein Netz mithilfe von Simulationen und analytischen Verfahren.
Weiteres Vorgehen
Die DB InfraGO wird nun im Auftrag des VRS und auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse die Planungen zu nötigen Infrastrukturergänzungen beginnen. Darauf aufbauend kann dann eine Nutzen-Kosten-Untersuchung für das Projekt durchgeführt werden. Parallel dazu wird das Betriebskonzept für eine zweite Betriebsstufe, die Verlängerung der Züge der S66 von Stuttgart-Feuerbach bis Schwabstraße, untersucht und zu gegebener Zeit ebenfalls mittels EBWU bewertet.
Betriebskonzept
Das Konzept mit dem Arbeitstitel S66 sieht vor, den Takt der S-Bahnen zwischen Böblingen und Renningen auf 15 Minuten zu verkürzen. Dazu sollen die zusätzlichen Zwischentaktzüge der S60 zwischen Böblingen und Renningen ab Renningen ohne Vereinigung bzw. Flügelung zunächst bis Stuttgart-Feuerbach und in einer zweiten Ausbaustufe dann bis in die Stammstrecke geführt werden.
Auf diese Weise wird auch der Böblinger Linienast im 15-Minuten-Takt bedient und die Strecke zwischen Weil der Stadt und Stuttgart wird auf ganzer Länge neben den im 15-Minuten-Takt verkehrenden S-Bahnen durch zusätzliche Züge im 30-Minuten-Takt überlagert, so dass sich hier sechs Züge pro Stunde und Richtung ergeben.