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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Ärgerlich, unbefriedigend und bedauerlich

Verkehrsausschuss beschäftigt sich mit den aktuellen Problemen beim S-Bahn-Verkehr

STUTTGART: Mit der unbefriedigenden Situation im derzeitigen S-Bahn-Verkehr hat sich heute der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart beschäftigt. Aus aktuellem Anlass wurde zu Beginn der Sitzung ein Sachstandsbericht gegeben. Wegen der Bauarbeiten an der S-Bahn-Rampe im Zuge von Stuttgart 21 ist der S-Bahn-Verkehr seit 23. Juni beeinträchtigt. Wann die S-Bahnen wieder fahrplanmäßig unterwegs sind, ist heute noch nicht absehbar. Dieser Zustand ist „absolut ärgerlich“, so Regionaldirektorin Jeannette Wopperer. Denn regulär fahre die S-Bahn Stuttgart auf sehr hohem Niveau.

Einschränkungen gibt es wohl bis mindestens Ende der Sommerferien bei den Linien S 1 (Kirchheim/Teck – Herrenberg) und bei der S 5 (Bietigheim – Schwabstraße). „Bei der S 1 fallen keine Züge aus. Auch die Kapazitäten bleiben trotz Ersatzfahrplan erhalten“, sagte Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler. Von 5.20 Uhr bis 9.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr fahren die aus Plochingen kommenden Zwischentaktzüge (Abfahrt Minute 20 und 50) in den Hauptbahnhof ein, wenden dort und fahren über die Gäubahnstrecke nach Vaihingen, von dort regulär weiter nach Herrenberg. In der umgekehrten Richtung ist die S 1 fahrplanmäßig unterwegs. Wegen einer anderen Baustelle zwischen Zuffenhausen und Bietigheim fährt die S 5 derzeit im 30-Minuten-Takt. Aufgrund des Engpasses am S-Bahn-Tunnel können die Zwischentaktzüge (15-Minuten-Takt) nach Abschluss der Arbeiten die Stammstrecke nicht nutzen.

Zwar sei die Situation für die Fahrgäste ein „erhebliches Ärgernis“, so Dr. Jürgen Wurmthaler, doch „werden aktuell weniger als 2,7 Prozent des werktäglichen S-Bahn-Verkehrs nicht oder nicht wie üblich gefahren.“ Die DB Netz AG arbeite „mit Hochdruck an einer Lösung“. Bis zum Ende der Sommerferien sei eine Entscheidung über das weitere Vorgehen vorgesehen. Der Ausschuss war sich darüber einig, in die nächste Sitzung Fachleute der Deutschen Bahn AG für einen Sachstandsbericht einzuladen.

Als Vertragspartner der DB Regio AG über den Betrieb der S-Bahn bezuschusst der Verband Region Stuttgart weder die ausgefallenen Zwischentaktzüge auf der S 5 noch zahlt er den Verkehr über die Gäubahn. Dr. Wurmthaler; „Darüber hinaus bestehen keine weiteren Möglichkeiten für eine Pönale, da DB Regio AG objektiv nicht in die Lage versetzt wird, die bestellte Leistung vollständig zu erbringen. Denn die notwendige Infrastruktur wird ihr nicht zur Verfügung gestellt.“

Heike Schiller (Grüne) sprach von „Lippenbekenntnissen, die den Fahrgästen im Alltag nichts helfen.“ Die Probleme seien vorhersehbar gewesen. Sie forderte, die S-21-Baustelle so lange zu stoppen, bis der Nahverkehr wieder normal funktioniere.

Bernhard Maier (Freie Wähler) bemängelte, dass die Fahrgäste von den Problemen nicht unterrichtet wurden. „Da die Attraktivität des Nahverkehrs von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit abhänge, sei dies „katastrophal“. Er forderte, mögliche Schadensersatzansprüche gegenüber der Region zu prüfen.

Als „Zeitdiebstahl“ und als „unbefriedigend“ bezeichnete Wolfgang Hoepfner (Linke) die Probleme, „die viele Menschen in ihrem Alltagsleben betreffen“.

Trotz der „bedauerlichen“ Schwierigkeiten, die nicht „verharmlost werden dürfen“, plädierte Dr. Peter Bümlein (SPD) dafür, die Diskussion nicht Interessen geleitet zu führen. Der Schluss wegen der Schwierigkeiten, Stuttgart 21 in Frage zu stellen sei nicht zulässig. „Stuttgart 21 ist ein absolut richtiges und unverzichtbares Projekt.“

Dem stimmte Rainer Ganske (CDU) zu. Es handele sich um eine „absolut unbefriedigende Situation.“ Er forderte „eine schnellstmögliche, belastbare und dauerhafte Lösung.“ Das Geld für ausgefallene Züge solle sinnvoll im Sinne der Fahrgäste eingesetzt werden. Dr. Wolfgang Weng (FDP) führte aus: „Die Deutsche Bahn ist ein großer, guter und manchmal schwieriger Partner.“

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