STUTTGART: Thomas S. Bopp heißt der alte und neue Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart. Die Regionalversammlung hat den 56-jährigen Architekten und Landtagsabgeordneten in ihrer heutigen konstituierenden Sitzung mit 84 von 91 abgegebenen Stimmen wiedergewählt. „Es gibt keine Alternative zu regionaler Geschlossenheit, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unseres Standorts Region Stuttgart geht“, sagte er. Um die Position seiner beiden Stellvertreter hatten sich drei Persönlichkeiten beworben. Gewählt wurde Andrea Klöber (SPD) mit 79 Stimmen. Das Rennen um den zweiten Vorsitzenden entschied Rainer Gessler (Freie Wähler) mit 49 Stimmen für sich. Beate Wittkopp (Grüne) erhielt 38 Stimmen.
In seiner Bewerbungsrede warf Thomas S. Bopp (CDU), der als Nachfolger von Dr. Jürgen Fritz erstmals im Januar 2007 zum ehrenamtlichen Regionalpräsidenten gewählt worden war, einige Schlaglichter auf die erfolgreiche Arbeit des Verbands Region Stuttgart. So sei es gelungen, „die Qualität des ÖPNV in unserer Region massiv zu steigern“ und durch mühsame und erfolgreiche Verhandlungen „erhebliche Einsparungen“ bei der Finanzierung des Nahverkehrs zu erzielen. Als wichtigen Meilenstein nannte er den mit der Deutschen Bahn AG im April 2009 unterzeichneten Vertrag über den Betrieb der S-Bahn von 2013 bis 2028. Der neue Regionalplan „setzt Maßstäbe für Flächensparen ebenso, wie er eine gedeihliche wirtschaftliche Entwicklung fördert“. Nächste Aufgaben seien die Aktualisierung des Regionalverkehrsplanes. Dabei spiele die Weiterentwicklung der S-Bahn und des übrigen ÖPNV eine zentrale Rolle. Doch auch die Zukunft des Straßenverkehrs werde behandelt und zu ebenso „spannenden wie kontroversen Diskussionen“ führen, sagte der Thomas S. Bopp weiter. Regionalen Handlungsbedarf erkannte er „in der Koordination verschiedener guter Ansätze in Sachen Verkehrslenkung“. Als verbesserungsfähig sieht er das Image der Region Stuttgart. Die Region Stuttgart im Ganzen müsse als eine Marke präsentiert werden. Wie man diesem Ziel näher kommen kann, will Bopp nun in Gesprächen und Diskussionen ausloten.
Andrea Klöber (SPD) bezeichnete es als „Ansporn und Ehre“, dass sie von ihrer Fraktion für den Posten vorgeschlagen wurde. Sie betonte, dass die regionale Lebenswirklichkeit der Menschen sich auch auf politischer Ebene abbilden müsse. Rainer Gessler (Freie Wähler) bezeichnete sich als „kommunalen Praktiker“ mit „keinem lauten, aber nachhaltigen Arbeitsstil“. Der Regionalplan sei eine „gute Grundlage für die Zukunft der Region.“
Manfred List: Gegenseitiges Vertrauen und Zuversicht
Eröffnet wurde die konstituierende Sitzung durch das älteste Mitglied der Regionalversammlung, den 73-jährigen Manfred List (CDU). Er betonte die Notwendigkeit regionaler Steuerung und sprach sich dafür aus, den regionalen Gedanken noch stärker gegenüber der Bevölkerung zu kommunizieren. „Dadurch könnte die Identität in der Region wachsen und zumindest einen Teil der Regionalskeptiker überzeugen“, sagte er wörtlich. Dem neu gewählten Gremium gab er auf den Weg: „Starke Kommunen und eine starke Region sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich für eine optimale Aufgabenerfüllung. Gehen wir in dieser Zielsetzung in gegenseitigem Grundvertrauen und mit Zuversicht an unsere Arbeit für die Region Stuttgart und die in ihr lebenden Menschen.“
Um dem Ergebnis der Regionalwahl und der neuen Zusammensetzung der Regionalversammlung Rechnung zu tragen, hat das Gremium heute mehrheitlich die Zuschüsse für die Arbeit von Fraktionen und Gruppen neu geregelt. Danach erhalten Fraktionen mit bis zu 10 Mitgliedern pauschal 1.500 Euro pro Monat, mit 11 bis 20 Mitgliedern 1.700 Euro pro Monat und mit mehr als 20 Mitgliedern 2.000 Euro monatlich. Pro Mitglied stehen ihnen darüber hinaus 110 Euro zu. Diesen monatlichen Betrag erhalten künftig auch Die Linke für ihre je drei Mitglieder sowie die Republikaner für ihre je zwei Regionalräte. Sie haben keinen Fraktions-, sondern einen Gruppenstatus.
Die Doppelspitze des Verbands Region Stuttgart
Der ehrenamtliche Vorsitzende wird von der Regionalversammlung für fünf Jahre gewählt. Er leitet die Sitzungen des Regionalparlaments und repräsentiert den Verband Region Stuttgart. Zusammen mit der hauptamtlichen Regionaldirektorin Jeannette Wopperer bildet er die Doppelspitze des Verbands Region Stuttgart.