STUTTGART: Für leistungsfähige, schnelle und komfortable Zugverbindungen haben sich heute die vier Regionalverbände und der Verband Region Stuttgart der Europäischen Metropolregion Stuttgart ausgesprochen. Sie forderten unter anderem eine schnelle stündliche Verbindung zwischen den regionalen Zentren und wichtigen Bahnknoten der Europäischen Metropolregion Stuttgart, die von Wertheim im Norden bis Balingen im Süden sowie Heidenheim im Osten und Pforzheim im Westen reicht. Eine Lösung dafür könne der derzeit diskutierte „Deutschland-Takt“ liefern. Es handelt sich dabei um eine Initiative, die alle größeren Städte im Stundentakt anbinden möchte.
Der Verband Region Stuttgart sowie die vier Regional-verbände Heilbronn-Franken, Nordschwarzwald, Neckar-Alb und Ostwürttemberg veranstalteten diesen „Bahntag“ zu den „Perspektiven des Schienenverkehrs in der Europäischen Metropolregion Stuttgart“. Stuttgarts Regionaldirektorin Jeannette Wopperer sagte in ihrer Begrüßung: „Verkehrswege sind die Lebensadern unserer Wirtschaft“. Metropolregionen schaffen Zugang zu Wissen und neuen Entwicklungen. Sie sind wichtige Standorte im Wettbewerb und zeichnen sich durch ihre internationale Vernetzung aus. „Die zentralen Einrichtungen der Metropolregionen für Wissen, Information, Waren aber auch Kultur müssen deshalb in angemessener Zeit und mit adäquatem Komfort erreicht werden.“ Fahrzeit und Taktdichte seien für die Fahrgäste ausschlaggebend. Aber auch der Tarif. „Deshalb hat der Verband Region Stuttgart im Koordinierungsausschuss den Metropoltarif angestoßen“, sagte Jeannette Wopperer.
Die Veranstaltung zeigte, dass in den einzelnen Bereichen der Metropolregion Stuttgart ganz unterschiedliche Anforderungen an Mobilität auf der Schiene vorhanden sind: von der Verbesserung der teilweise eingeschränkten Erreichbarkeit einiger Zentren (z. B. Heilbronn, Tübingen, Reutlingen), über die Sicherung bzw. Optimierung der vorhandenen Einbindung in das Fernverkehrsnetz bis zur Verbesserung der Erreichbarkeit im europäischen Kontext.
So lautete das Fazit von Klaus Mandel, dem Verbandsdirektor des Regionalverbands Heilbronn-Franken auch: „Der Bahntag hat gezeigt, dass der Schienenpersonenverkehr ein Thema ist, an dem wir als Metropolregion gemeinsam dranbleiben müssen. Neben der Einbindung in das deutsche und europäische Schienennetz hat auch der Bahnverkehr innerhalb der Metropolregion Stuttgart eine hohe Bedeutung für die Menschen und die Wirtschaft“.
Jeannette Wopperer sieht in dieser Kooperation zum „Schlüsselthema Schienenverkehr“ einen wichtigen Schritt „für eine abgestimmte Regionalentwicklung innerhalb der Europäischen Metropolregion Stuttgart.“
Der Bahntag ist Teil des Modellvorhabens der Raumordung (MORO). Im Zuge dieses Projekts, das seit 2008 vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert worden ist, beschäftigten sich die fünf Regionen schwerpunktmäßig mit den Perspektiven des Schienenpersonenverkehrs.