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Verband Region Stuttgart

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Leicht steigende Nutzungszahlen bei RegioRadStuttgart

Mit weiteren Maßnahmen soll das regionsweite und interkommunale Fahrrad- und Pedelecverleihsystem RegioRadStuttgart weiterentwickelt werden.

Nach dem „Corona-Tief“ kommt das Fahrrad- und Pedelecverleihsystem RegionRadStuttgart langsam wieder in Schwung. Wie in der Sitzung im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart am Mittwoch berichtet wurde, ist bei den Nutzungszahlen ein leichter Zuwachs zu erkennen. Dem gegenüber stehen die Ausstiege aus dem Verleihsystem durch einige Kommunen. Weitere Maßnahmen sollen für mehr Stabilität sorgen.

Stationsnetz

Im Stationsnetz von RegioRadStuttgart ist aktuell viel in Bewegung. Neben der Landeshauptstadt sind zum Ende des Jahres 2023 noch weitere 37 Städte und Gemeinden aus der Region zu finden. In den kommenden Monaten werden voraussichtlich noch 15 weitere Stationen aufgebaut, sodass in insgesamt 38 Städten und Gemeinden rund 245 Stationen zur Verfügung stehen. Nicht mehr dabei sind dann Backnang, Hochdorf, Kirchheim am Neckar, Marbach am Neckar, Rechberghausen, Renningen, Schorndorf, Steinheim an der Murr, Urbach, Vaihingen an der Enz, Weil der Stadt und Winterbach. Sie steigen bis Ende des Jahres 2023 aus. Insgesamt bietet RegioRadStuttgart 1650 Räder zur Entleihe an, davon rund 950 Fahrräder und 700 Pedelecs.

Nutzungszahlen

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 wurden 61.288 Nutzungsvorgänge registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die Entleihzahlen von Januar bis September 2023 um 12 Prozent gesteigert werden. Auch die Nutzungsdauer konnte um 40 Prozent gesteigert werden. Besonders Berufspendelnde nutzen das Angebot, was sich in Ausleihspitzen werktags von 7 bis 9 Uhr und 16 bis 18 Uhr ablesen lässt. Auch Freizeitradelnde, Ausflügler und Touristen greifen auf das Mobilitätsangebot zurück.

Herausforderungen

RegioRadStuttgart steht aktuell vor mehreren Herausforderungen und Schwierigkeiten. Zu diesen gehören technische Probleme, Vandalismus sowie Verzögerungen von Material- und Ersatzteilbeschaffung. Der Betreiber DB Connect steuert hier bereits mit unterschiedlichen Maßnahmen gegen, um das Stationsnetz und das Serviceangebot in allen Kommunen weiter zu stabilisieren.

Weitere Planungen

Schon jetzt können Nutzende eine verbesserte Suchfunktion für Fahrräder auf der Website wahrnehmen. Bei einem Blick auf die Karte wird eine Ausleihe nun planbarer gestaltet, indem zwischen der Anzahl jeweiliger Radtypen sowie deren Ladestand unterschieden werden kann. Außerdem sind neben einer verbesserten Rückführung von verloren gegangenen Fahrrädern und neuen Ausschilderungen weitere Anpassungen in Planung.

Stimmen aus den Fraktionen

„Das Positive ist, dass inzwischen viele ein eigenes E-Bike haben und entsprechend kein Leihrad benötigen“, so Mathias Rady (CDU/ÖDP).  Die Nutzungszahlen befänden sich leider im Vergleich zur Bewohnerzahl der Region im Promille-Bereich. „Zudem sind viele Funktionalitäten eingeschränkt“, so Rady weiter. „Spannend wird sein, wie die Kommunen 2026 reagieren werden.“

„RegioRadStuttgart gehört zur Region dazu, wie die S-Bahn“, sagt Philipp Buchholz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). „Wichtig ist, dass wir in die Zukunft schauen: Wie geht es weiter, wenn 2026 eine neue Ausschreibung kommt.“ Man müsse hierbei den Blick auch in andere Regionen werfen: „In einer Region wie Stuttgart muss es ein Verleihsystem für Fahrräder und Pedelecs geben.“

„Das Erscheinungsbild ist nicht gut“, sagt Frank Buß (Freie Wähler). „Es gibt viele negative Rückmeldungen aus den Kommunen. Die Qualität von RegioRadStuttgart muss deutlich besser werden, wenn wir ein gut funktionierendes System wollen.“ Man müsse alles tun, um es zum Funktionieren zu bringen, sonst fahre es an die Wand.

„Es gibt eine skeptische Grundhaltung außerhalb Stuttgarts“, so Michael Makurath (SPD). „Das Angebot ist nicht besonders attraktiv, zudem angestaubt und ohne innovativen Spirit.“ Zudem fänden die meisten Nutzungen innerhalb Stuttgarts statt. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, wo es gut funktioniert, um richtig entscheiden zu können.“

„Interessant wäre zu wissen, was das komplette System den Steuerzahler kostet und aus welchen öffentlichen Töpfen Geld hineinfließt“, so Stephan Köthe (AfD/FR). Nur so habe man eine Möglichkeit das Gesamtkonzept zu bewerten.

„Wir stehen dem Ganzen skeptisch gegenüber“, äußert sich Gabriele Heise (FDP) „An dem gesamten Konzept gibt es nicht mehr viel zu retten. Viele Menschen greifen dank dem Deutschland-Ticket inzwischen auf andere Verkehrsmittel zurück, von daher sollte man ein totes Pferd nicht zu lange reiten.“

Für Michael Knödler (DIE LINKE/PIRAT) gibt es nicht nur Personalmangel in den Werkstätten, sondern auch im Kundenservice. „Zudem müsste man diskutieren, ob das Angebot für Polygo-Card-Inhaber nicht komplett umsonst sein könnte, anstatt eine kleine Gebühr zu erheben. So bekommt man auf einen Schlag viele potenzielle Kunden.“

 

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