Komfortabel, wirtschaftlich und umweltfreundlich. Auf diesen Nenner lässt sich die Zukunft des S-Bahn-Verkehrs bringen, die heute im Betriebswerk Plochingen begonnen hat. Mit einem „Kick-off“ haben der Verband Region Stuttgart und die S-Bahn-Stuttgart den Beginn des neuen Verkehrsvertrags am 1. Juli gefeiert. Das Vertragsvolumen liegt während der Laufzeit, die bis zum 30. Juni 2028 geht, bei rund 2,5 Milliarden Euro. Politiker unterschiedlicher Ebenen, Vertreter des Verkehrsministeriums, Partner aus Kommunen und der regionalen „ÖPNV-Szene“ hatten die Möglichkeit, die modernste Fahrzeugflotte Deutschlands unter die Lupe zu nehmen. Dazu gehören die fabrikneuen Fahrzeuge der Baureihe (BR) 430 ebenso wie das erste modernisierte Fahrzeug der Baureihe 423, das künftig auf den Linien S4, 5 und 6 fahren wird. Annähernd 500 Millionen Euro sind in die 87 neuen S-Bahn-Fahrzeuge der Baureihe 430 geflossen, weitere rund 30 Millionen Euro investiert die S-Bahn in die Frischzellenkur der Baureihe 423.
Investitionen als Innovationsmotor
„Wir sind überzeugt, diese langfristigen Investitionen zahlen sich aus. Wir sind Innovationsmotor für einen zukunftsfähigen Schienenpersonennahverkehr“, sagte Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn AG. Der Sprecher der S-Bahn Stuttgart, Hans-Albrecht Krause ist überzeugt: „Mit unserer Fahrzeugflotte sind wir bestens aufgestellt, auch wenn derzeit einige neue Fahrzeuge noch an Kinderkrankheiten leiden. Wir setzen aber alles daran, dass der Hersteller die Anfangsprobleme schnellstmöglich behebt. Unser Standard ist sehr hoch und er wird sehr hoch bleiben. Gerade die Klimaanlagen werden viele Fahrgäste zu schätzen wissen.“ Bis Mitte 2014 sollen die nicht-klimatisierten Fahrzeuge der Baureihe 420 komplett ersetzt sein.
Einsparungen von über 3 Millionen Euro – trotz höherer Qualität
„Unser Wettbewerb brachte mehr Qualität bei der S-Bahn zu günstigeren Preisen“, lautet das Fazit von Thomas S. Bopp, dem Vorsitzenden des Verbands Region Stuttgart. Der Vertrag über den Betrieb der S-Bahn war von der Region 2006 in einem europaweiten Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben worden. „Das war in mehrfacher Hinsicht Pionierarbeit“, so Bopp. Mit den gut 10 Millionen Zug-Kilometern pro Jahr brachte die Region die bis dahin größte Vergabe von Schienenleistungen auf den Weg. Und die Regionalversammlung habe die Eckpunkte des neuen Vertrags gesetzt. Durch den Kauf von 25 S-Bahn-Fahrzeugen im Jahr 2003 hatte der Verband Region Stuttgart die Voraussetzungen für einen fairen Wettbewerb überhaupt erst geschaffen. Nachdem kurz vor Abgabe der Angebote alle Mitbewerber der DB Regio AG ihren Rückzug aus unternehmerischen Gründen erklärt hatten, blieb die DB Regio AG als einziger Anbieter übrig. „Dieser Abgleich mit dem Markt ist für mich der Beleg, dass uns kein Unternehmen die Zusage geben konnte, die S-Bahn besser und wirtschaftlicher als die DB Regio AG zu betreiben“, bilanziert Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler, der den Vertrag beim Verband Region Stuttgart maßgeblich verhandelte. Fürs regionale Budget bringe der neue Vertrag alleine für die zweite Jahreshälfte 2013 eine Einsparung von über 3 Millionen Euro. „Ich freue mich zu sehen, wie nach gut sieben Jahren Vorlauf aus dem Vertrag jetzt gelebte Wirklichkeit wird“, sagte er.
Eckpunkte des neuen Verkehrsvertrags:
- Laufzeit: 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2028
- Vertragspartner: Verband Region Stuttgart und DB Regio AG
- Vertragsunterzeichnung: 9. April 2009
- Vertragsgegenstand: Betrieb der S-Bahn mit jährlich rund 10 Millionen Zug-Kilometern
- Anschaffung von 87 fabrikneuen S-Bahn-Fahrzeugen BR 430 durch die DB Regio AG (bis Mitte 2014 im Einsatz)
- Schrittweise Nachrüstung der 60 Fahrzeuge BR 423 mit Displays für Fahrgastinfos, LED-Beleuchtung, taktilen Türtastern, akustischem Signal,
Blindenleiste u.s.w. - geringerer Zuschussbedarf für die öffentliche Hand
- hohe Anforderungen an Qualität
Ansprechpartner:
Dorothee Lang, Verband Region Stuttgart, Tel. (0711) 22759-15
Martin Schmolke, Sprecher Deutsche Bahn AG, Tel. (0711) 2092-2300
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