STUTTGART: Mehr Windräder an geeigneten Stellen. Daran arbeitet der Verband Region Stuttgart angesichts ausgereifterer Technik und den neuen Landesdaten zur Windhöffigkeit. Um die Planungen und Wünsche von Städten und Gemeinden im Konzept der Region berücksichtigen zu können, hat der Verband Region Stuttgart zu Beginn der Woche Planungsexperten aus rund 120 Städten der Region informiert. Den Planern von Kommunen und der Region ist es ein zentrales Anliegen, bei der Festlegung geeigneter Standorte, wichtige Aspekte zu berücksichtigen, wie Lärmschutz, die Mindestabstände zwischen Windrädern und Wohnbebauung oder Freiraumschutz. Ziel ist es, in einem abgestimmten regionalen Gesamtkonzept möglichst landschafts- und umweltschonende Windkraftstandorte zu ermitteln.
Verbindlich werden diese Standorte durch die formalen Verfahren zur Teilfortschreibung des Regionalplans, an denen auch die Öffentlichkeit beteiligt werden soll. Die Zeit dafür ist allerdings knapp: Nach den Vorstellungen der Landesregierung sollen bereits zum 1. September 2012 die bestehenden regionalplanerischen Regelungen aufgehoben werden. Läge bis dahin keine rechtskräftige „neue“ Planung vor, könnte über die Errichtung von Windkraftanlagen auch ohne Beteiligung der Öffentlichkeit entschieden werden.
Weder Region noch Gemeinden wollen dies hinnehmen. Regionaldirektorin Jeannette Wopperer forderte in Richtung Land: „Wir brauchen eine angemessene Übergangsregelung, die uns eine realistische Chance lässt, unsere Planungen abzuschließen.“ Sie lud die Kommunen zu einem gemeinsamen Vorgehen ein, um möglichst effizient und zügig entsprechende planerische Rahmenbedingungen artikulieren zu können. Verbandsvorsitzender Thomas S. Bopp bekräftigte den Appell, die vorgesehene Aufhebung regionalplanerischer Aussagen zur Windenergienutzung bis zum Abschluss ordnungsgemäßer Planungsverfahren zu verschieben. Der ebenfalls an das Land gerichteten Bitte, die angekündigten Planungshinweise und Grundlagendaten, insbesondere zu Aspekten des Vogelschutzes, möglichst bald vorzulegen, schlossen sich auch zahlreiche Gemeindevertreter an.