„Eine rein auf die Technologie – insbesondere die Antriebstechnik bezogene Analyse der Auswirkungen, die der Wechsel vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb mit sich bringt, greift zu kurz“, sagte Regionaldirektorin Jeannette Wopperer heute bei der Vorstellung des siebten Strukturberichts für die Region Stuttgart. Themenschwerpunkt ist der Umbruch in der Auto-Mobilregion Stuttgart.
Es gehe deshalb auch darum, denkbare Veränderungen in den Nutzerwünschen und im Mobilitätsverhalten in die Szenarien zur Zukunft der Auto-Mobilregion zu berücksichtigen. „Mit dem Bindestrich zwischen Auto und Mobilregion kommt zum Ausdruck, dass es einer breiteren Perspektive auf die Mobilität der Zukunft insgesamt bedarf“, so Jeannette Wopperer.
Erkennbar verfolgen Unternehmen aus dem Automobilcluster der Region schon heute die Strategie einer Diversifikation ihrer Produkte. Im Vordergrund steht angesichts des Umbruchs der klare Wille, die Stellung der Region Stuttgart als weltweit bedeutende Auto-Mobilregion zu erhalten. „Das Thema bleibt angesichts absehbarer tiefgreifender Veränderungen in der Fahrzeugindustrie auf der Tagesordnung der Regionalpolitik“, zeigt sich Regionaldirektorin Wopperer überzeugt: „Wenn es uns gelingt, nachfragegerechte, regional angepasste Mobilitätskonzepte zu entwickeln, in denen Fahrzeuge mit unterschiedlichen, umweltfreundlichen und sparsamen Antrieben eine wichtige Rolle spielen, steigern wir die Chancen, dass diese Fahrzeuge auch in der Region entwickelt und gebaut werden.“
Dem Ziel einer Mobilitätsregion der Zukunft sieht sich der derzeit in Aufstellung befindliche Regionalverkehrsplan der Region Stuttgart verpflichtet. Den ganzheitlich verkehrssystembezogenen Ansatz verfolgt auch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) mit ihrem im Bundeswettbewerb erfolgreichen Projekt Elektromobilität. Darüber hinaus begleitet die WRS die Veränderungen im Automobil-Cluster mit Maßnahmen und Aktivitäten in der Clusterinitiative Automotive Region Stuttgart (CARS) sowie in den regionalen Kompetenz- und Innovationszentren.
Der Verband Region Stuttgart gibt seit 1997 den Strukturbericht im zweijährigen Rhythmus zusammen mit der IHK Region Stuttgart, der Handwerkskammer und der IG Metall heraus. Im Fokus steht jeweils ein wirtschafts- und regionalpolitisch aktuelles Thema. Die Herausgabe des Berichts und die Ableitung von Handlungsempfehlungen über wirtschaftspolitisch zum Teil unterschiedliche Positionen hinweg ist auch nach über zehn Jahren ein bemerkenswertes Beispiel für die regionale Zusammenarbeit und Geschlossenheit in der Vertretung regionaler Interessen.
Montag, 23. November 2009 /wb,sü