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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Region als Vorreiter in der Wasserstoff-Technologie

Elektromobilität, Wasserstoff und Brennstoffzelle: Die Region setzt beim Einsatz und bei der Nutzung nachhaltiger Antriebe Akzente und unterstützt Kommunen mit einer Standortplanung für Schnell-Ladeinfrastrukturen

Der Einsatz nachhaltiger Technologien im Bereich Mobilität gewinnt für die Region weiter an Bedeutung. Dem Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung lagen dazu Anträge von CDU/ÖDP, SPD, Freie Wähler und FDP vor, die am Mittwoch behandelt wurden. Hintergrund sind die Möglichkeiten der Region, eine technologische Vorreiterrolle im Bereich Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Technologie zu übernehmen sowie der aktuelle Stand und die Entwicklungsmöglichkeiten bei der Lade-Infrastruktur für den Verbraucher.

Elektromobilität

In Sachen Elektromobilität zählt die Region bundesweit zu den Vorreitern. Jeder dritte batterie-elektrische PKW im Land ist in der Region Stuttgart zugelassen, auf gerade einmal zehn Prozent der Fläche Baden-Württembergs. Der Anstieg neu zugelassener Elektroautos im Jahr 2019 betrug gegenüber dem Vorjahr rund 57 Prozent. Bei den Ladepunkten belegt das Land Baden-Württemberg nach der jüngsten Veröffentlichung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zudem mit 2628 Ladepunkten den ersten Platz beim Förderprogramm Ladeinfrastruktur. Die Region Stuttgart hat bei diesem Bundesprogramm in den bisherigen vier Aufrufen besonders gut abgeschnitten und verfügt über ein überdurchschnittlich hohes Angebot an Ladeinfrastrukturen, auch an Schnell-Ladeinfrastrukturen. 

Weiterer Aufbau von Schnellade-Stationen

Handlungsbedarf gibt es jedoch noch beim sogenannten Schnell-Laden. In Innenstadtlagen, an wichtigen Kreuzungen oder mit hohem Verkehrsaufkommen bestehen noch Angebotslücken. Hier versucht der Verband gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart gegenzusteuern und bietet vielfältige Unterstützung, Angebote und Netzwerke für Kommunen und Industrie an. Auch der Lebensmitteleinzelhandel hat den Mehrwert von Lademöglichkeiten während des Einkaufens erkannt und errichtet beispielsweise über das LINOx-Programm, an dem auch der Verband Region Stuttgart beteiligt ist, vermehrt Schnell-Ladestationen.

Voraussetzungen sind gut

Auch beim Thema Wasserstoff und Brennstoffzelle ist die Region Stuttgart gut aufgestellt. Neben führenden Forschungseinrichtungen im Bereich Brennstoffzelle und Wasserstoff sind in der Region Hersteller und zahlreiche Zulieferer der Fahrzeugbauindustrie tätig. Dies bietet Chancen im Hinblick auf die Entwicklung eines Produktionsclusters. Zwar gehöre die Wasserstoff- und Brennstofftechnologie zu den Zukunftstechnologien, doch sind laut einer Studie des Landes die nächsten zwei bis fünf Jahre entscheidend für die Rolle des Standorts im zukünftigen Weltmarkt. Gerade die Automobilregion Stuttgart dürfe diese Entwicklung nicht verpassen, wenn kurzfristig die Brennstoffzelle im Zug-, Schwerlastverkehr und für Busse an Bedeutung gewinnen könnte.

Wasserstoff-Masterplan und Lade-Infrastruktur

Um den Aufbau einer Wertschöpfungskette von der Produktion von grünem Wasserstoff bis zur Anwendung voranzutreiben, soll ein Wasserstoff-Masterplan für die Region Stuttgart entstehen. Dieser beinhaltet die Entwicklung einer Roadmap der Region gemeinsam mit den bereits existierenden Kompetenzzentren und Clusterinitiativen. Darüber hinaus sollen mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft anwendungsnahe Projekte entwickelt und für deren Umsetzung Fördermittel bei EU, Bund und Land beantragt werden. Die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich Wasserstoff und Brennstoffzelle soll gefördert werden und die Zulieferindustrie und der  Maschinenbau auf die neuen Technologien vorbereitet werden. Die Wirtschaftsregion Stuttgart wird sich zudem an der 2021 geplanten Ausschreibung des Landes Baden-Württemberg „Wasserstoff-Modellregion“ beteiligen. In der Region Stuttgart stehen aktuell vier Wasserstofftankstellen zur Verfügung: Am Flughafen, in Fellbach, Wendlingen und Sindelfingen. Eine weitere wird derzeit in der Landeshauptstadt Stuttgart geplant als Ersatz für die Tankstelle der EnBW in der Talstraße, die für PKW außer Betrieb genommen wurde. Der weitere Ausbau der Tankstellen-Infrastruktur setzt eine Mindestanzahl an Fahrzeugen voraus. Perspektivisch ist denkbar, dass Busse und LKW diese Lücke füllen.

Stimmen aus den Fraktionen

Für Andreas Koch (CDU/ÖDP) ist bei der Nutzung nachhaltiger Antriebe eines sehr wichtig: „Wir dürfen uns nicht nur auf eine Alternative fokussieren.“  Denn je weiter man raus aus der Großstadt komme, umso schwieriger werde es bei der Mobilität beispielsweise nur auf den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehr zu setzen: „Der Individualverkehr bleibt hier sehr wichtig und die Brennstoffzelle kann hierbei eine sehr große Rolle spielen.“

Auch Dr. Ludger Eltrop (Grüne) unterstützt den Verband bei seinen Bestrebungen, die Möglichkeiten auszuschöpfen, damit die Region beim Thema Brennstoffzelle eine Vorreiterrolle einnimmt: „Allerdings ist die Brennstoffzelle kein einfaches Thema. Wir müssen ebenfalls einen erheblichen Ausbau der Strategie für erneuerbare Energien im Auge behalten, um auch tatsächlich ‚grünen‘ Wasserstoff erhalten zu können.“

Für Andreas Hesky (Freie Wähler) kann Wasserstoff dort einspringen, wo die E-Mobilität ihre Grenzen hat. „Hierbei sind wir mit einem Masterplan Wasserstoff auf dem richtigen Weg.“ Es müssten Initiativen unterstützt werden, um Arbeitsplätze in der Region zu behalten.

Dr. Jürgen Zieger (SPD) sieht große Chancen für die Region: „Auch die Bundesregierung hat das Thema erkannt, das gibt Hoffnung auf Projekte in der Region.“ Für einen Masterplan sei es jedoch wichtig, dass die Region mit allen Beteiligten aus dem Land auch über die Regionsgrenzen hinaus an einen Tisch kommt.

Stephan Köthe (AfD) hätte sich zusätzlich zum Thema Wasserstoff auch noch einen Fokus auf CNG (Compressed Natural Gas) gewünscht. „Denn für Wasserstoff braucht es einen langen Atem, der eine Zwischenlösung benötigt.“

Für Volker Weil (FDP) spielt die Brennstoffzelle eine wichtige Rolle, auf die man setzen müsse: „Gerade da die Region so stark mit dem Automobil verbunden ist.“

Peter Rauscher (DIE LINKE/PIRAT) sieht es als den richtigen Ansatz bei der Brennstoffzelle vor allem auf Bus und LKW zu setzen. „Denn nur den Motor im Auto zu wechseln, ändert nicht die Mobilität.“

Die Pressemitteilung als PDF-Download

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