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Verband Region Stuttgart

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Region berät über neue Tarife und Angebote beim VVS

Über die Erhöhung des VVS-Tarifs um 4,9 Prozent ab 2023 sind die Meinungen im Verband Region Stuttgart geteilt. Die Region will sich dafür einsetzen, dass das 10er-TagesTicket zukünftig nicht mehr monatlich gebunden ist.

Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat am Mittwoch über neue Entwicklungen im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) beraten. Teils waren sie bereits Inhalt verschiedener Anträge, welche die Regionalfraktionen CDU/ÖDP, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Freie Wähler und Die LINKE/PIRAT bi 2021 gestellt hatten. Diese bezogen sich auf das 365-Euro-Ticket für alle oder bestimmte Nutzergruppen, ein Sozialticket im gesamten VVS, Mitnahmemöglichkeit von Kindern, Stadtticket-Angebote für Städte und Kommunen unter 20.000 Einwohnern sowie Verwaltungsgemeinschaften, die Ausweitung des KurzstreckenTickets, Angebote für Teilnutzung und Maßnahmen zur Bindung an das VVS-Abo.

Bereits im Juli wurde von den Gremien des VVS beschlossen, den Tarif ab Januar 2023 um 4,9 Prozent anzupassen. Die Struktur der einzelnen Ticketarten bleibt weitgehend erhalten, die Preise steigen überwiegend gleichmäßig zwischen vier und sechs Prozent an. Dafür hat sich auch der Verkehrsausschuss ausgesprochen. Ausgenommen von der Erhöhung sind die Tickets für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende und Fahrgäste bis 21 Jahren. Für diese Kundengruppe wird im März ein Ticket zu einem Einführungspreis von 365 Euro eingeführt. Insgesamt profitieren 40 Prozent der VVS-Nutzerschaft von diesem landesweiten Jugendticket.

In Zukunft sind weitere Verbesserungen geplant: Am 12. Oktober beraten die Gremien des VVS darüber, ob die Monatsbindung beim 10er-TagesTicket entfallen kann. So wäre das Ticket beispielsweise für Arbeitende im Homeoffice noch attraktiver. Ende des Jahres soll außerdem ein verbundsübergreifendes Check-in-Check-out-System („CiCo BW“) starten, das die Nutzung des Nahverkehrs in Baden-Württemberg erleichtert. Auch weitere bundesweite Tickets wurden diskutiert. Land und Bund haben für diese Thematik eine Kommission eingerichtet, die nach einer Lösung sucht. Der VVS muss deren Ergebnisse abwarten und kann dann im Rahmen derer handeln.

Stimmen aus den Fraktionen

Rainer Ganske (CDU/ÖDP) betont, dass nicht der Tarif allein dafür ausschlaggebend ist, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen, sondern die Qualität des Angebots. Die Tariferhöhung bezeichnet er als „nicht schön, aber notwendig.“ Sie orientiere sich an den gestiegenen Kosten: „Die Verkehrsunternehmen tragen trotz der Erhöhung einen Teil ihrer Mehrkosten selbst.“ Auch die Verteilung stimme damit überein, was die Fraktion sich vorgestellt habe. Das Neun-Euro-Ticket sieht er nicht nur positiv: „In der Fläche hatte es unterschiedliche Auswirkungen.“ Für ein Nachfolge-Angebot müsse man die steigenden Kosten durch die höhere Nutzung im Blick behalten.

Prof. Dr. André Reichel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) gibt die zeitliche Entwicklung zu bedenken: „Aktuell reden wir über die Tariferhöhung, die aus den Kosten des letzten Jahres hervorgeht. Damals hatten wir aber eine ganz andere Ausgangssituation.“ Wenn man die Erhöhung hinnehme, dann bereite man sich auf eine zweistellige Tariferhöhung für die folgenden Jahre vor. Er hofft auf ein Nachfolgeangebot zum Neun-Euro-Ticket und verweist auf die damit einhergehenden Änderungen: „Die Tarifwelt wird sich grundlegend verändern.“ Ein schneller Einstieg in die Diskussion über eine Strategie sei dringend notwendig.

Für Thomas Leipnitz (SPD) ist die Erhöhung aus der Zeit gefallen: „Einen größeren Imageschaden kann man nicht anrichten. Die Verkehrsunternehmen geben die Erhöhung vor.“ Er erkennt die schwierige Lage an, sie blende aber den Klimawandel aus. Bezüglich eines bundesweiten Tickets müsse man die Entwicklungen abwarten: „Das Ergebnis macht unsere Diskussion über eine Tariferhöhung eventuell obsolet.“

Für Bernhard Maier (Freie Wähler) ist gespannt, ob der heutige Beschluss zum Tragen kommt. Für ihn steht die Frage der Finanzierung im Vordergrund: „Wenn ein bundesweites Ticket kommt, bricht die Selbstverwaltungstätigkeit im ÖPNV weg. Unser Tarifsystem ist damit erledigt und wird zukünftig bundesweit erledigt.“ Er warnt vor den möglichen Folgen, wenn Bund und Land die Kosten nicht dauerhaft tragen können.

Armin Serwani (FDP) spricht er sich für eine Nachfolge des Neun-Euro-Tickets aus. Bund und Länder müssten eine gemeinsame Lösung finden. Gleichzeitig betont er: „Der Gelegenheitsverkehr ist und bleibt auch weiterhin wichtig.“

Christoph Ozasek (Die LINKE / PIRAT) bemängelt, der „Tarifschock im VVS“ treffe die Ärmsten am härtesten. Das Angebot des Bundes über eine Nachfolge des Neun-Euro bezeichnet er als „vergiftet“, da nicht klar ist, woher die finanziellen Mittel kommen sollen.

Pressemitteilung als PDF-Download

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