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Region diskutiert neue Ideen für Bahnknoten Stuttgart

Der Bau eines Gäubahn-Tunnel und die künftige Nutzung der „Panoramabahn“ werden Vorteile für den S-Bahn-Verkehr in der Region Stuttgart haben.

Der Deutschlandtakt eröffnet die Chance zwei wichtige Zulaufstrecken auf dem Bahnknoten Stuttgart zu verbessern. Zum einen ein neuer Tunnel-Anschluss zur Schnellbahntrasse nach Mannheim im Nordwesten der Landeshauptstadt, zum anderen der Gäubahn-Tunnel, der die Fernverkehrsstrecke Zürich und Stuttgart direkt an den Flughafen anbindet. Anlass der Diskussion im Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart war die Vorstellung des sogenannten Deutschlandtaktes durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vergangene Woche. Die SPD und Grünen hatten daraufhin Dringlichkeitsanträge gestellt. Die beiden Tunnel-Projekte sind Teil des Gutachterentwurfs für den Deutschlandtakt, der bundesweit für eine bessere Bahn-Anbindung zwischen den Großstädten sorgen soll.

Neuer Tunnel für die Gäubahn

Vor allem der neu ins Gespräch gebrachte Gäubahn-Tunnel hat Vorteile für den S-Bahn-Verkehr in der Region. Bei den bisherigen Planungen im Planfeststellungsabschnitt 1.3b sollte sich der Fern- und Regionalverkehr die Gleise der „Rohrer Kurve“ zwischen Stuttgart-Rohr und Flughafen mit den S-Bahn-Linien S2 und S3 im Mischverkehr teilen. Ein separater Gäubahn-Tunnel könnte hier für eine deutliche Entlastung sorgen.

Das zweite Projekt im Zuge des Deutschlandtaktes soll die Fahrtzeit von Stuttgart nach Mannheim verkürzen. Hierzu ist ein zusätzlicher rund zehn Kilometer lange Tunnel zwischen Feuerbach und Münchingen unter Zuffenhausen und der A81 hindurch angedacht.

Für die weitere Umsetzung der Maßnahmen bedarf es der endgültigen Klärung der Finanzierungsvoraussetzung zwischen dem Bund und dem Land sowie den weiteren S21-Vertragspartner, da die Planungen sich auf den Finanzierungsvertrag von S21 mit auswirken.

Stimmen aus den Fraktionen

Für Thomas Leipnitz (SPD) ist der Vorschlag des Gäubahn-Tunnels ein erfreulicher Vorschlag. Er merkte jedoch an: „Nur wenn es regionale Vorteile gibt, fließt auch regionales Geld.“ Sollte das dritte Gleis am Flughafen entfallen, so würde auch die regionale Mitfinanzierungverpflichtung entfallen. Auch Prof. Dr. André Reichel (GRÜNE) steht den Planungen generell positiv entgegen: „Allerdings stellt sich die Frage der Bauzeit und für wie lange dadurch die Gäubahn-Strecke zum Hauptbahnhof unterbrochen werden muss“, so Reichel. Immerhin zerschneide man eine internationale Fernverkehrsverbindung. Es sei wichtig jetzt in die Diskussion einzusteigen, eine ideale Lösung sei mit dem Tunnel noch nicht auf dem Tisch. Es müssten noch weitere Elemente kommen. Ebenso müsse die Finanzierung geklärt werden. Für Rainer Ganske (CDU/ÖDP) wäre der Gäubahn-Tunnel der erhoffte große Wurf für die Region, der nur durch Stuttgart 21 möglich geworden sei: „Er würde eine deutliche Verbesserung für die S-Bahn bedeuten“, sagte Ganske in der Sitzung des Verkehrsausschusses. So könne man künftig das Angebot erweitern und noch mehr S-Bahnen einsetzen „Gleichzeitig gehen wir einer Trassenkollision aus dem Weg“, so Ganske weiter. „Denn der Deutschlandtakt funktioniert nur, wenn wir die Zulaufstrecken nach Stuttgart verbessern.“ Die Finanzierung ist auch für Bernhard Meier (Freie Wähler) eine noch zu klärende Komponente. „Trotzdem möchte ich das Positive in den Vordergrund stellen – so eine Lösung hätten wir vor einem halben Jahr noch nicht für möglich gehalten“, sagte Meier. Diese Chance müsse man ergreifen. Joachim Hülscher (AfD) begrüßte die Überlegungen: „Wir haben ein positives Signal erhalten, allerdings kommt vieles auf die Finanzierung an“, so der Regionalrat. „Endlich wird auch etwas für die Region Stuttgart getan“, stellte Armin Serwani (FDP) fest. Er glaube aber erst daran, wenn die notwendigen Verträge unterzeichnet seien. Laut Wolfgang Hoepfner (DIE LINKE/PIRAT) ist man es den Menschen auf den Fildern schuldig, frühzeitig Sicherheit über die weitere Planung zu geben. „Bevor die Gäubahn abgehängt wird, muss es Klarheit für den Verlauf der S-Bahn geben.“

Die Pressemitteilung als PDF-Download

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