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Region möchte Medienproduktion der nächsten Generation sichern

Studie hebt Vorteile und Nachteile hervor. Für die Zukunft bedarf es unter anderem verbesserte Vernetzung mit der Politik, technische Infrastruktur und verstärkte Film- und Medienförderung.

Studie hebt Vorteile und Nachteile hervor. Für die Zukunft bedarf es unter anderem verbesserte Vernetzung mit der Politik, technische Infrastruktur und verstärkte Film- und Medienförderung.

Die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) treibt im Auftrag der Regionalversammlung die Unterstützung der regionalen Filmwirtschaft weiter voran. In einem ersten Schritt wurde die Studie „Medienproduktion der Zukunft“ am 5. Oktober 2022 im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung vorgestellt, die unter Mitwirkung der Film Commission Region Stuttgart und der Eberhard Karls Universität Tübingen entstanden ist. Hauptfazit der Studie ist es, dass es in der Region Stuttgart zwar bereits Strukturen gebe, die den Standort gut auf den kommenden Wandel in der Medienproduktion vorbereiten, allerdings fehlten langfristige Pläne und Konzepte.

Die Studie hebt diverse Vorteile des Standortes hervor, untere anderem überregional beachtete Großveranstaltungen, eine hervorragende Infrastruktur und etablierte Einrichtungen von Weltruf. Durch die Hochschule der Medien und der Filmakademie Baden-Württemberg ist die Region auch im Ausbildungsbereich gut aufgestellt. Dennoch entfielen beispielsweise im Jahr 2020 88 Prozent des Film- und Fernsehproduktionsvolumens auf vier Bundesländer. Lediglich ein Prozent entfiel auf Baden-Württemberg. Als große Herausforderungen nennt sie aber den langsamen Ausbau der technischen Infrastruktur, das Fehlen technologisch innovativer Produktionsorte und von Fachkräften, die mangelnde Stärke der Produktionslandschaft und die finanziell stagnierende Film- und Medienförderung. Die Studie fordert unter anderem einen engeren Austausch zwischen Expertinnen und Experten vor Ort und der Politik, da es aktuell schwer sei, an Fördermittel für technische Forschung zu gelangen. In einem nächsten Schritt wird von der WRS ein Standortdialog zur Zukunft der Medienproduktion in der Region Stuttgart angeregt, um alle Akteure und Akteurinnen der Politik und Medienproduktion zusammenzuführen. Den Auftakt soll eine Konferenz mit Beteiligten aus Politik, Fördereinrichtungen, Unternehmen sowie Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen bilden, um künftige Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

Stimmen der Fraktionen

Andreas Koch (CDU/ÖDP) betonte: „Wir sollten unsere auf Automotiv fokussierte Wirtschaft diversifizieren.“ Hierfür gäbe es viele Ansatzpunkte, einer davon sei der Medienbereich. "Wir sind schon ein Stück weit stark, haben aber noch Luft nach oben. Von dem Kuchen können wir sicherlich mehr als 2 Prozent abschneiden“, so Koch. Insbesondere im Bereich des Realfilms gäbe es viele Möglichkeiten. „Die Voraussetzungen in der Region sind gut. Es gibt bereits ein Ökosystem, das es zu pflegen und auszubauen gibt“, resümierte Koch.

Heike Schiller (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) begrüßte den Vorschlag einer Standortkonferenz, mit der die Akteurinnen und Akteure zusammengeführt sollen, um im unmittelbaren Austausch künftige Wege zu definieren. „Die Studie selbst stellt zunächst ein Wunschkonzert mit Forderungen an das Land dar, die noch nicht ausreichend mit Fakten unterlegt sind.“ Diese müssten nachgeliefert werden.

Gerd Maisch (Freie Wähler) sah Potenziale, die die Region heben könnte, um die Diversität zu fördern. „Zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur haben wir schon Maßnahmen ergriffen. Auf die Finanzierung hat die Region keinen Einfluss.“ Für ihn haben sich viele Fragen insbesondere zu den Anforderungen an Standorte zur Ansiedlung von Studios ergeben.

Dr. Jürgen Zieger (SPD) sprach von „denkbar schlechten Voraussetzungen im Land“ und „einem Zeugnis großer Versäumnisse“. Die Region müsse aufpassen, sich nicht zu übernehmen, da sie nicht finanziell einspringen kann, sondern Aufgabe es Landes sei.“

Christian Köhler (AfD/FR) und seine Fraktion „sind bereit, alles was die Pluralität der Wirtschaft fördert zu unterstützen“. Insbesondere die Idee eines hybriden Ortes für Forschung, Produktion und Lehre sei unterstützenswert.

Laut Volker Weil (FDP) sollte man sich auf seine Stärken fokussieren. Er wünschte sich daher eine Aufwands-Ertrags-Betrachtung bevor man tätig werde, habe aber das Gefühl, dass sich es lohnen könnte.

„Wir müssen das Produktionsvolumen erhöhen“, betonte Peter Rauscher (DIE LINKE/PIRAT). Er erhoffe sich von der Konferenz mehr Handlungsempfehlungen, wie dies gelingen könnte.

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