Der „Green Deal“, die Wachstumsstrategie, mit der die EU bis 2050 klimaneutral werden will, sowie die damit verbundenen Herausforderungen für die Region Stuttgart waren die Themenschwerpunkte einer dreitägigen Delegationsreise von Regionalpolitikerinnen und -politikern nach Brüssel. Neben Vorträgen zur europäischen Klima- und Wasserstoffpolitik, zur Transformation der Automobilindustrie, Gesundheitswirtschaft sowie technischen Innovationen, stand vor allem der Austausch und die Diskussion mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments sowie Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission im Mittelpunkt.
„Regionen mit hohem Transformationsbedarf wie die Region Stuttgart, müssen Unterstützung durch die Europäische Union bei ihren bevorstehenden großen Herausforderungen erhalten“, so Thomas S. Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart. Die Region Stuttgart gehöre zu den Motoren der EU und dürfe bei der Umsetzung des ‚Green Deals‘ nicht geschwächt werden. „Dies in Brüssel zu adressieren, ist uns ein sehr wichtiges Anliegen.“
Die Region selbst habe sich erst im März deutlich für die Unterstützung der Ziele des „Green Deal“ ausgesprochen, so Dr. Alexander Lahl, Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart. „Allerdings befinden wir uns beim Klimaschutz in einem Spannungsfeld zwischen der Erkenntnis, schneller mehr machen zu müssen, und der tatsächlichen Geschwindigkeit der Umsetzung. ‚Der Green Deal‘ birgt enorme Chancen für die Region Stuttgart.“
„Das Ende des Verbrennungsmotors stellt vor allem die Zulieferbetriebe der Automobilindustrie in der Region vor enorme Herausforderungen“, so Stephanie Fleischmann, Leiterin des Geschäftsbereichs Strategie und internationale Beziehungen bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS). „Hier benötigt es dringend verstärkte Unterstützung durch die Europäische Union.“ Der direkte Austausch mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Brüssel sei hierfür unumgänglich.
Weiterer Themenschwerpunkt der Delegation war die Entwicklung alternativer Energieträger und damit auch von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien. Die Region selbst hat bereits im vergangenen Jahr insgesamt 20 Millionen Euro zur Kofinanzierung zukunftsweisender Wasserstoff- und Brennstoffzellenprojekte bereitgestellt. „Im Zusammenhang mit dem ‚Green Deal‘ sind alternative Energieträger ein wichtiger Baustein, um den Herausforderungen des Klimawandels und des industriellen Strukturwandels zu begegnen“, so Dr. Alexander Lahl. Die europäische Wasserstoffpolitik sei hierbei ein Weichensteller. „Umso wichtiger ist es für uns, aus erster Hand über die europäische Wasserstoffpolitik informiert zu werden. Sie ist wegweisend für den Umgang mit alternativen Energieträgern.“