Die Verlängerung der S-Bahn-Linie S 1 von Plochingen nach Kirchheim/Teck liegt zeitlich und finanziell im Plan. Das geht aus einem Zwischenbericht zum Stand des S-Bahn-Ausbaus hervor, der am nächsten Mittwoch, 24. Juni auf der Tagesordnung des Verkehrsausschusses steht.
In dieser Sitzung wird auch diskutiert, ob der S-Bahn-Betrieb auf der neuen Tangentialstrecke S 60 zwischen Böblingen und Renningen erst im Dezember 2011 aufgenommen wird. Der Hauptgrund für die wohl zwölfmonatige Verzögerung liegt im Wesentlichen an den umfangreichen Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Beseitigung der Bahnübergänge in Magstadt und Renningen. Nach im Auftrag der Bauherrin DB AG durchgeführten Untersuchungen wäre der ursprüngliche Inbetriebnahmetermin Dezember 2010 noch zu halten, wenn die Strecke noch im kommenden Jahr erneut acht Monate gesperrt würde. Zudem würden Mehrkosten von mindestens zwei Millionen Euro anfallen. Gleichwohl bliebe das Risiko nicht abgeschlossener Genehmigungen der Kreuzungsvereinbarungen erhalten, die mögliche Mehrkosten nach sich ziehen.
„Die notwendigen Straßen und Brücken können erst dann gebaut werden, wenn alle Vereinbarungen hierzu unter Dach und Fach sind“, so das Fazit von Wirtschaftsdirektor Jürgen Wurmthaler vom Verband Region Stuttgart. „Wir müssen uns der unerfreulichen Situation stellen, die sich in den letzten Monaten immer mehr abzeichnete.“ Eine Verschiebung der Inbetriebnahme um sechs Monate mache angesichts der witterungsbedingten Baurisiken im Winterhalbjahr wenig Sinn.
Der zweigleisige Ausbau auf der vier Kilometer langen Strecke zwischen Freiberg und Benningen (S 4) wird im Frühjahr 2010 fertig sein. „Der Erdbau ist abgeschlossen“ so Karsten Erhardt von der DB Netz AG in Stuttgart. Angesichts des laufenden S-Bahn- und Güterverkehrs und des Bauverbots nachts und an Sonntagen sei dies kein einfaches Unterfangen gewesen. „Drei unabsehbare Faktoren werden allerdings zu Mehrkosten von rund fünf Millionen Euro im Vergleich zu dem den Planungen zu Grunde gelegten Kostenstand führen“, kündigt Karsten Erhardt an. Als Gründe nennt er: zusätzlicher Bodenaustausch aufgrund schlechten Baugrunds, Mehrkosten bei den Lärmschutzwänden sowie Preiserhöhungen bei der Leit- und Sicherungstechnik. Trotz Einsparungen bei der Ausschreibung verschiedener Gewerke von rund einer Million Euro würden die Gesamtkosten von ursprünglich 25,9 Millionen Euro auf 30,76 Millionen Euro steigen. Rund 1,41 Millionen Euro der Erhöhung muss entsprechend der vertraglichen Grundlagen der Verband Region Stuttgart tragen.
Freitag, 12. Juni 2009/la
Ansprechpartnerinnen:
Ursula Eickhoff, Deutsche Bahn AG, Tel. (0711) 2092-3498.
Dorothee Lang, Verband Region Stuttgart, Tel. (0711) 22759-15