Etwa 250 Bauleute sind derzeit beim dritten Abschnitt der S 60 zwischen Renningen und Magstadt am Werk. Bei einer Informationsfahrt haben sich die Mitglieder des Verkehrsausschusses heute ein Bild vom Baufortschritt gemacht. „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass alle mit Hochdruck arbeiten und sich ins Zeug legen, damit die S 60 im Dezember auf ihrer ganzen Länge in Betrieb gehen kann“, sagte Regionalpräsident Thomas S. Bopp. „Wir sind zuversichtlich, diesen Termin zu schaffen“, führte Karsten Erhardt, DB Netz AG, Regionalbereich Südwest, aus. Auf den dritten Abschnitt entfallen rund 66 Millionen Euro der insgesamt etwa 150 Millionen Euro Gesamtinvestitionen.
Der dritte Abschnitt der S 60 zwischen Magstadt–Renningen ist 7,7 Kilometer lang und wird auf 6 Kilometern zweigleisig ausgebaut. Daran sowie an den zwölf Eisenbahnbrücken, den 3 Kilometer Lärmschutzwänden und den beiden neuen Haltepunkten Renningen-Süd und Magstadt wird derzeit parallel gearbeitet. Die DB Projektbau präsentierte den Regionalpolitikern eindrucksvolle Zahlen. Alleine für die Brücken werde so viel Beton und Stahl verwendet wie für etwa 1.000 Fertiggaragen. Auch für die Signaltechnik am zweiten Gleis sind umfangreiche Arbeiten notwendig. So würden rund 44 Kilometer Kabel in die neuen 5 Kilometer langen Kabeltröge verlegt. Die neue Signaltechnik ermöglicht auch das Betriebskonzept der S 60. Danach werden die Züge in Renningen an die S-Bahn-Züge der S6 angehängt (kuppeln) beziehungsweise abgehängt (flügeln). Insgesamt werden rund 15 Kilometer Anlagen für Oberleitungen mit nahezu 300 Masten entstehen. Im Übrigen werden die elektronischen Stellwerke in Böblingen und Sindelfingen durch eine Unterzentrale in Renningen erweitert.
Wie aufwändig die Bauarbeiten sind, zeigt auch folgender Vergleich: Würden alle ausgebauten und verwendeten Materialien des dritten Bauabschnitts auf einen Güterzug verladen, wäre dieser etwa 33 Kilometer lang. Das entspricht nahezu der Entfernung von Magstadt nach Stuttgart. Ebenfalls eindrucksvoll: Alle eingebauten Schwellen wiegen genauso viel wie der sichtbare Teil des Stuttgarter Fernsehturms, nämlich 3.000 Tonnen.
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Gruppenfoto (c) VRS/F. Stampe (10 MB)