STUTTGART: Auf vier Bereiche möchte die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) künftig ihre Arbeitsschwerpunkte konzentrieren, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Region Stuttgart zu befördern. Netzwerke und Cluster, Unternehmensentwicklung und –gründung, Qualifizierung und Fachkräfte sowie Standortmarketing und Investorenservices nannte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg heute im Wirtschaftsauschuss als zentrale „strate-gische Handlungsfelder“. Auf Antrag der CDU-Fraktion stellte er die Ergebnisse einer wirtschaftspolitischen Strategiediskussion vor.
Ideen am Markt umsetzen
Die Ausgangslage sei nach wie vor gut, aber eine nachlassende Dynamik bei Innovationen sowie der Wandel in der globalisierten Wirtschaft stellten auch die Region Stuttgart, eine der wirtschaftsstärksten Europas, vor große Herausforderungen. Um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse es gelingen, „erfolgreich Wissen zu erzeugen, neu zu kombinieren und in Prozesse, Produkte sowie Leistungen umzusetzen“. Dr. Rogg weiter: „Es reicht nicht aus, nur Ideen zu haben, entscheidend ist die Umsetzung am Markt.“ Vision sei es, den Standort Region Stuttgart als wettbewerbsstark, kreativ, mit hohem Bildungsniveau sowie ökologisch und sozial verantwortlich zu positionieren. „Es gilt, die Stärken des Standorts zu stärken, die Schwächen zu schwächen und Neues zu wagen!“, brachte es Dr. Rogg auf den Punkt.
Die vorgestellten Ergebnisse sollen als Grundlage für weitere Diskussionen mit wirtschaftspolitischen Akteuren und zur Erarbeitung von konkreten Maßnahmen dienen. Fraktionsübergreifend wurden die strategischen Überlegungen der WRS begrüßt.
Claus Paal führte für die CDU aus, dass die durch die florierende Wirtschaft derzeit erzeugte Atempause genutzt werden müsse, „um Gas zu geben“. Als große Stärke der Region Stuttgart hob er die Dualität von Mittelstand und Großunternehmen hervor. Der Ideenreichtum der Region sei ein großes Plus.
Mittelaufwand und Ergebnis müssten messbar sein, sagte Dr. Jürgen Zieger von der SPD. Er verwies auf die große Abhängigkeit der Region vom Automobil- und Maschinenbau. Deshalb sollten die Chancen in neuen Betätigungsfeldern noch stärker genutzt werden.
Ökologisch nachhaltig, in Verbindung mit ökonomischen und sozialen Aspekten müsse die Vision der regionalen Wirtschaftsförderung umgesetzt werden, sagte Ilse Majer-Wehling (Grüne) Dabei komme der Bildung eine besondere Bedeutung zu. Sie regte ein Kompetenzzentrum Ökologie an.
Im nächsten Schritt müsse eine Aufgabenverteilung zwischen den unterschiedlichen Institutionen erfolgen sowie eine Festlegung der Prioritäten, sagte Heinz Kälberer, Fraktions-Chef der Freien Wähler. Er sprach sich dafür aus, gemeinsame Projekte mit den Partnern aus der Europäischen Metropolregion zu verwirklichen.
Das Strategiepapier setze an ähnlichen Punkten an wie die Wirtschaftsförderungen von Bund oder Land, so FDP-Fraktionsvorsitzender Jürgen Hofer. Er plädierte deshalb für eine Abstimmung zwischen den einzelnen Ebenen.
Der Vorsitzende der Republikaner, Ulrich Deuschle, sah die Stärken des Strategiepapiers in der Analyse, weniger in den Umsetzungsvorschlägen. Innovationen zu erreichen werde immer schwieriger.