Die Regionalversammlung hat am Mittwoch einstimmig eine Strategie für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Region Stuttgart verabschiedet und damit den regionalen Leitbild- und Strategieprozess des Jahres 2013 abgeschlossen. Das Papier benennt die Bereiche Innovation, nachhaltige Mobilität und Umwelt, Fachkräfte, Investoren und Standortmarketing als strategische Handlungsfelder, mit deren Hilfe die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaftsregion weiter ausgebaut werden soll. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Weiterentwicklung der industriellen Basis in der Region gelegt und darüber hinaus auf die Entwicklung innovativer Lösungen in den Bereichen nachhaltige Mobilität, Umwelt und erneuerbare Energien. "Die Strategie hilft uns dabei, die Wettbewerbsfähigkeit der Region weiter auszubauen und den Standort so zu positionieren, dass Beschäftigung und Wohlstand langfristig gesichert werden können", sagte Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH. Das Strategiepapier bildet die Grundlage für den Beitrag der Region Stuttgart beim Wettbewerb RegioWIN, über den in Baden-Württemberg europäische Finanzmittel der EFRE-Regionalförderung verteilt werden.
Werner Spec (CDU) lobte den partizipativen Prozess mit den zahlreichen Teilnehmern. Für ihn geht es jetzt darum, "unter Einbeziehung aller Beteiligten im zweiten Schritt die Konkretisierung der Projekte für die EFRE-Fördermittel hinzubekommen". Für die SPD verwies Dr. Jürgen Zieger auf die wichtige Rolle der Städte und Gemeinden: "Wir sind darauf angewiesen, dass der Verband die Kommunen als Mitspieler gewinnt." Thomas Sprißler (Freie Wähler) sagte, mit dieser Strategie sei die Region gut gerüstet. "Es war richtig, auf die Weisheit der Vielen zu setzen. Es gilt jetzt, die traditionellen Stärken der Region in der Innovation zu stärken." Michael Lateier (Grüne) bemängelte das Fehlen der Kreativwirtschaft und des Handels sowie eine Gesamtstrategie für den Bereich nachhaltige Mobilität. Gabriele Reich-Gutjahr forderte für die FDP, die Region müsse mehr Dynamik zeigen. "Der Funke muss auf Unternehmer, Tüftler und andere Menschen in der Region überspringen." Friedhelm Hoffmann (Die Linke) sagte, die Strategie enthalte gute Ansätze, aber auch Widersprüche, etwa zwischen Landschaftsverbrauch und Sicherung der Gewerbeflächen und setzt auf die konkrete Umsetzung in den Projekten. Auch Ulrich Deuschle von den Republikanern trägt die Strategie inhaltlich mit, bemängelte aber, bei dem Prozess sei nur "das partizipative Establishment und keine normalen Bürger" beteiligt gewesen.
Das Strategiepapier schließt den regionalen Leitbild- und Strategieprozess 2013 ab. Bereits im Juli hatte die Regionalversammlung ein Leitbildpapier beschlossen, das die Ansprüche an gutes Wirtschaften und Arbeiten in der Region Stuttgart formuliert. Leitbild und Strategie sind das Ergebnis eines von der regionalen Wirtschaftsförderung organisierten Willensbildungsprozesses, an dem sich über mehrere Monate hinweg rund 250 Vertreter aus Kommunen, Landkreisen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Kammern, Gewerkschaften, Unternehmen, Politik, Kirchen und regionalen Institutionen beteiligt haben. (hel)
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