STUTTGART: Da sich die Inbetriebnahme der S-Bahn-Linie 60 von Renningen nach Böblingen um zwölf Monate auf Dezember 2011 verschieben wird, haben CDU und Grüne heute im Verkehrsausschuss beantragt, eine vorgezogene Teilinbetriebnahme zu prüfen. Die SPD hat sich diesem Antrag angeschlossen. Als Entscheidungsgrundlage sollen sowohl die möglichen Mehrkosten als auch die Fahrgastpotenziale dienen.
Die erneute Verzögerung sei nicht nur „ärgerlich“, sondern „für einen großen Teil der Bevölkerung absolut unverständlich“, schreiben die Antragsteller in ihrer Begründung. Sie bringen eine Teilinbetriebnahme ab Dezember 2009 zwischen Böblingen und Sindelfingen und/oder Maichingen ins Spiel. Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler sagte eine Prüfung in Abstimmung mit der Bauherrin Deutsche Bahn bis September zu. Dass auf der Strecke Gleise verlegt seien, mache einen S-Bahn-Verkehr allerdings nicht automatisch möglich, so Dr. Wurmthaler. Entscheidend sei die notwendige Signaltechnik.
Hauptgrund dafür, dass die S 60 nicht im Dezember 2010 aufs Gleis kommt, liegt an den umfangreichen Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Beseitigung der Bahnübergänge in Magstadt und Renningen. In einer ausführlichen Diskussion mit den Vertretern der DB wurde die Verzögerung der Inbetriebnahme fraktionsübergreifend kritisiert.