STUTTGART: Die Verkehrsunternehmen im VVS beabsichtigen, den Tarif zum 1. Januar 2008 um 2,8 Prozent zu erhöhen. Unter dem Strich bedeutet dies Mehreinnahmen von 9,4 Millionen Euro, von denen der Verband Region Stuttgart etwa drei Millionen Euro erhält. Der Verkehrsausschuss hat die Erhöhung in seiner heutigen Sitzung zur Kenntnis genommen.
0,6 Prozentpunkte oder 2,1 Millionen Euro der Erhöhung dienen dazu, gekürzte Regionalisierungsmittel, Verkehrsverbesserungen des SSB und des regionalen Nachtbusses sowie die bessere S-Bahn-Anbindung an die Neue Messe Stuttgart an Wochenenden zu refinanzieren. „Diese Vorabzuscheidung kommt uns finanziell zupass“, sagte Rainer Ganske für die CDU. Die Tarifanpassung sei angemessen, allerdings kritisierte Thomas Leipnitz (SPD) die Tarifzuschläge von 0,6 Prozentpunkten. Dem stimmte Josef Matschiner (B’90/Grüne) zu: „Diese Politik ist grundsätzlich falsch“.
Verbesserungen angemahnt
SPD und Grüne forderten vom VVS die vom Verband Region Stuttgart bereits formulierten Tarif-Verbesserungen ein. Dabei geht es unter anderem um eine Vereinfachung der Tarifzoneneinteilung, um ein Kurzstreckenticket für die S-Bahn oder auch um die Einführung von Mehrfahrtenkarten.
Ein weiteres Anliegen der Region: die Kooperationen des VVS mit Nachbarverbünden solle verstärkt werden. So werde die Ausdehnung des VVS-Tarifs auf den Landkreis Göppingen im Zusammenhang mit der S-Bahn-Untersuchung geprüft. Erkenntnisse daraus könnten auch für einen möglichen „Metropoltarif“ von Heilbronn über Pforzheim, Tübingen und Aalen aufschlussreich sein.
Die vom VVS geplante Kostenerhöhung für Firmentickets von durchschnittlich über vier Prozent sowie eine neue Servicegebühr dafür haben die Regionalpolitiker sensibilisiert. „Man wird sehr genau beobachten müssen, wie sich dies auf Teilzeitbeschäftigte mit geringerem Einkommen auswirkt“, formulierte Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher.