STUTTGART: Der sechste Vorsitzende des Verbands Region Stuttgart heißt Thomas S. Bopp (CDU). Die Regionalver-sammlung hat den 54-jährigen Architekten heute mit 74 von 84 abgegebenen Stimmen zum Nachfolger von Dr. Jürgen Fritz gewählt. Dr. Fritz war Ende Dezember aus beruflichen Gründen aus der Regionalversammlung ausgeschieden.
Thomas S. Bopp gehört seit der Gründung des Verbands Region Stuttgart im Jahr 1994 der Regionalversammlung an. Er war bisher Sprecher der CDU-Fraktion im Planungsausschuss. In seiner Vorstellung plädierte Bopp für eine „regionale Offensive“, die sich durch „Gemeinsamkeit in der Vielfalt, durch Kreativität und hohe Qualität“ auszeichne. Er forderte vom Bund grünes Licht für Stuttgart 21.
Vorzüge der Landschaft besser vermarkten
Obwohl es ein glücklicher Umstand sein könnte, dass gerade zu Beginn der Regionalplanfortschreibung ein Planer an die Spitze des Verbands rückt, solle es „einen Aufbruch in allen regionalen Themenbereichen geben“, sagte Bopp. Er möchte daran mitwirken, dass der neue Regionalplan eine „dynamische Entwicklung und Wachstum der Wirtschaft ermöglicht als auch unsere dezentrale Siedlungsstruktur stärkt und den natürlichen Lebensraum schützt.“ Die Vielseitigkeit und die Erlebbarkeit der Landschaft müssten über die Landschaftsparkprojekte weiter gefördert und noch besser vermarktet werden. In diesem Sinne sollte auch das Tourismusmarketing für die Region Stuttgart verstärkt werden.
Auf europäischer Ebene habe sich die Region Stuttgart auch mit ihrem Büro in Brüssel gut positioniert. Thomas S. Bopp regte an, „die Chancen der deutschen Präsidentschaft für unsere Region zu nutzen und auf der europäischen Bühne als Wachstums- und Innovationsmotor zu präsentieren.“ In Bezug auf die Kooperation innerhalb der Europäischen Metropolregion favorisiert Bopp eine intensivere projektbezogene Zusammenarbeit mit gerechter Kostenaufteilung. „Neue Strukturen brauche die Europäische Metropolregion nicht“.
Es gelte, den mit dem Strategiepapier der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS) formulierten Ansatz im Sinne einer „offensiven Wirtschaftsförderung“ zu nutzen. Zwar sei im regionalen Budget 2007 ein deutlicher Schwerpunkt auf die Wirtschaftsförderung gelegt worden, doch sei das Geld im Vergleich zu den Ausgaben anderer Regionen deutlich geringer. "Umso intelligenter und treffsicherer muss unsere Wirtschaftsförderung sein“, folgert Thomas S. Bopp. Eine bessere Vernetzung von Forschung und Unternehmen müsse erreicht werden, auch die Kompetenzzentren sollen um die Bereiche Luft- und Raumfahrt, Nanotechnologie und Gesundheit erweitert werden.
Gegen ruinösen kommunalen Wettbewerb
Eine Kehrseite der von ihm gepriesenen Vielseitigkeit und Dezentralität der Region Stuttgart sei der starke Wettbewerb, in dem sich die Städte und Gemeinden innerhalb des Verbandsgebiets befänden. Bopp appellierte: „Wettbewerb ist notwendig, um die Qualität zu steigern. Er darf nur nicht überziehen, oder gar ruinös werden.“ Mit Blick auf das Verhältnis zwischen Kommunen und Region sagte der neue Vorsitzende: "Wir sollten alle strittigen Themen in großer Sachlichkeit diskutieren und mehr miteinander reden als überein-ander. Ich bin bereit, vor Ort zu gehen und mir die Kritik anzuhören.“
Studium in München und Stuttgart
Der Diplomingenieur Thomas S. Bopp studierte Architektur an der FHT Stuttgart sowie an den Universitäten München und Stuttgart. Er ist Inhaber eines Architekturbüros in Stuttgart mit derzeit zehn beschäftigten Architekten. In seiner Freizeit erkundet er die Region Stuttgart mit Vorliebe zu Fuß. Laut Verbandsgesetz leitet der ehrenamtliche Vorsitzende die Sitzungen. Er ist zugleich Dienstvorgesetzter des Regionaldirektors und der Leitenden Direktoren.