Die Möglichkeit, sein Auto an sogenannten Park-and-Ride Plätzen (P+R) abzustellen und in öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, gewinnt angesichts der Debatte um die Luftreinhaltung an Bedeutung. Im heutigen Verkehrsausschuss hat der Verband Region Stuttgart berichtet, wie er Kommunen bei der Schaffung weiterer P+R Stellplätze unterstützt und welches Potenzial in der Region vorhanden ist. So stellt der Verband zusätzlich zum Land Baden-Württemberg einen Bauzuschuss für Park-and-Ride Stellplätze zu Verfügung. Alternativ gewährt er eine jährliche Einnahmegarantie von 180€ pro Stellplatz für bestehende Parkplätze. Um diese finanzielle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, verpflichten sich die Kommunen die Stellplätze 20 Jahre zu sichern und deren Nutzung an den ÖPNV zu binden. Denn auf P+R Plätzen gilt der Grundsatz: Wer hier parkt, muss einen gültigen Fahrschein für die angebotenen öffentlichen Verkehrsmittel haben.
Bereits im September 2018 hat der Verkehrsausschuss die finanzielle Unterstützung von neuen Stellplätzen beschlossen. Vaihingen (Enz), Gäufelden und Waiblingen bekommen dadurch zusätzlich zu den bestehenden 2.213 weitere 521 Stellplätze. In Vaihingen (Enz) und Gäufelden werden sie für die Nutzer gebührenfrei sein. In Waiblingen sinken die Gebühren für Nutzer von Halb- bzw. Jahresparkkarten. In Neustadt-Hohenacker, Sersheim und Remseck werden die P+R Stellplätze durch die finanzielle Förderung der Region für die gebührenfreie Nutzung der Umsteiger gesichert. Alle Verträge zwischen den Kommunen und dem Verband dazu sind unterschriftsreif oder bereits unterzeichnet. „Durch diese P+R Konzeption haben wir an allen S-Bahnlinien und wichtigen Haltestellen im Regionalverkehr Stellplätze, die den Umstieg auf den ÖPNV ermöglichen.“ betonte Jürgen Wurmthaler, Verkehrsdirektor des Verbands Region Stuttgart.
Der Verkehrsausschuss begrüßte in seiner heutigen Sitzung wie erfolgreich sich die P+R Konzeption entwickelt hat und hat eine weitere Förderrunde beschlossen. Mit 13 Kommunen könnten nun Vereinbarungen geschlossen werden. Auf nunmehr 18 P+R- Anlagen könnten zu den bisher bestehenden 2.380 Stellplätze weitere 1.205 kommen. Mit Bondorf, Ludwigsburg, Wernau, Kirchheim am Neckar, Backnang, Kirchberg an der Murr, Marbach, Weinstadt, Wendlingen, Herrenberg, Ditzingen, Renningen und Schwaikheim sollen die dafür nötigen Verträge geschlossen werden. Bei Umsetzung aller Maßnahmen gäbe es mithilfe des Verband Region Stuttgart insgesamt rund 6.300 geförderte Stellplätze für umsteigewillige Autofahrer. Dies entspricht knapp 35% aller in der Region bestehenden P+R Plätze. Davon würden rund 1.700 neu entstehen und rund 4.600 bestehende Stellplätze für die kommenden 20 Jahre gesichert. Mit wenigen Ausnahmen sind alle Stellplätze für die Nutzer kostenlos.
Um alle Maßnahmen umzusetzen ist mit einem finanziellen Aufwand von rund 7.6 Millionen Euro für den Bau und zusätzlichen 830.000 Euro für die jährliche Einnahmegarantie zu rechnen. Darüber hinaus sehe man noch Potenzial für die Integration von weiteren P+R Stellplätzen in die regionale Konzeption.
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