STUTTGART: Der Verband Region Stuttgart wird im Wettbewerbsverfahren um den künftigen Betrieb der S-Bahn mit vier Verkehrsunternehmen verhandeln. Der Verkehrsausschuss hat heute in seiner nicht öffentlichen Sitzung beschlossen, Keolis Deutschland GmbH & Co KG und Veolia Verkehr Regio GmbH sowie zwei weitere Unternehmen, die nicht genannt werden möchten, als Bieter für die zweite Stufe des Verhandlungsverfahrens zuzulassen. Ein weiteres Unternehmen wurde nicht zugelassen.
„Es handelt sich um international bekannte und zuverlässige Unternehmen. Sie haben große Erfahrung im Nah- und Fernverkehr auf der Schiene“, sagte Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher. Bis Mitte August konnten die Bewerber Nachweise über ihre fachliche, wirtschaftliche und technische Leistungsfähigkeit einreichen.
In der zweiten Stufe legen die vier ausgewählten Verkehrsunternehmen nun ein erstes Angebot vor, auf dessen Grundlage die Leistungen in Verhandlungen näher beschrieben werden sollen. Bei den Verhandlungen werden alle Aspekte angesprochen, die mit dem Betrieb der S-Bahn zusammenhängen, so zum Beispiel die Anforderungen an die Fahrzeuge und deren Finanzierung sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Betriebszustände in Zusammenhang mit Stuttgart 21. Aber auch weitere Themen wie das Qualitätsmanagement, also Pünktlichkeit, Sicherheit und Sauberkeit, das Notfall-Management sowie Wartungs- und Personalkonzepte oder Umweltaspekte werden behandelt. Sind all diese Punkte geklärt, legen die Verkehrsunternehmen in einem dritten Schritt ihr endgültiges Angebot vor.
Frühestens in einem Jahr wird die Regionalversammlung den künftigen Betreiber der S-Bahn in der Region Stuttgart festlegen. Er hat dann vier Jahre Zeit, um sich auf den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart vorzubereiten. Die Vertragslaufzeit für den Betrieb umfasst 15 Jahre. Mit einem Gesamtvolumen von jährlich rund 9,8 Millionen Zugkilometern und bezogen auf die Vertragslaufzeit von bis zu 2,5 Milliarden Euro handelt es sich um die bisher größte Vergabe von Schienenleistungen im Wettbewerb in Deutschland.