STUTTGART: Noch gibt es mehr Fragen als Antworten, wie eine IBA Region Stuttgart 2027 aussehen könnte. Bis Herbst soll in einem dreistufigen Plattform-Prozess eine gemeinsame Vision und ein Motto für eine Internationale Bauausstellung erarbeitet werden, so der Auftrag von der Regionalversammlung an die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS). Klar ist, eine Internationale Bauausstellung bietet 100 Jahre nach der IBA Weißenhofsiedlung große Chancen für die Region Stuttgart. „Das ist ein Geschenk“, unterstrich WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. „Wir haben die Chance, einen Wandel zu gestalten solange er noch nicht zur Krise geworden ist.“ Thematisch werde es um die Lebens- und Arbeitsformen des modernen Großstadtmenschen gehen.
Auf Grundlage eines interfraktionellen Antrags stellt der Verband Region Stuttgart der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH 100.000 Euro aus dem laufenden Budget für die Organisation eines IBA-Plattform-Prozesses zur Verfügung. Weitere 200.000 Euro waren für die Gründung eines Projektbüros vorgesehen und stehen nun für den Plattform-Prozess zur Verfügung. Das hat der Wirtschaftsausschuss heute beschlossen. Der Plattform-Prozess sei mit der Auftaktveranstaltung vom letzten Freitag in seine zweite Phase gekommen, so Dr. Walter Rogg. „Die über 250 Teilnehmer waren begeistert.“ Die IBA Foren für Vertreter aus Städten, Landkreisen, Wirtschaft und Wissenschaft laufen nun an, der Themenworkshop werde weitergeführt. Im September/Oktober solle die Themenfindung mit einem IBA-Convent abgeschlossen werden. Es sei gelungen, alle denkbaren Partner auf einen Prozess einzuschwören, erläuterte Dr. Rogg. Er freute sich, dass Stadt und Region an Bord sind.
„Es ist noch viel zu tun, aber es gibt eine positive Grundstimmung“, sagte Dr. Wolfgang Häfele (CDU). Jetzt müssten Nägel mit Köpfen gemacht werden. Aufgabe der öffentlichen Hand sei es, das Projekt anzuschieben. Auch Irmela Neipp-Gereke (Grüne) sieht „hohes Potenzial und große Strahlkraft für die Region Stuttgart“. Die Finanzierung ermögliche „einen gelungenen Prozess für die Grundsatzentscheidung im Herbst.“ Dr. Jürgen Zieger (SPD) freute sich, dass „die Idee einer IBA eine größere Wahrscheinlichkeit hat als noch vor einem Jahr.“ Es sei wichtig, den regionalen Aspekt einer IBA herauszuarbeiten. Fragezeichen machte er hinter die Höhe des Finanzierungsbetrags, gegebenenfalls müsse die WRS „stärker in die Pflicht“ genommen werden. „Der Weg hat sich gelohnt“, so Andreas Hesky (Freie Wähler).“Die IBA hat ihren Schrecken verloren und gewinnt an Faszination.“ Die IBA sei keine Exklusivveranstaltung der Landeshauptstadt, sondern fördere regionale Zusammenarbeit im Sinne guter Lösungen. „Was ist für eine IBA wichtig“, formulierte Peter Rauscher (Linke) die für ihn zentrale Frage. Es sei notwendig, eine inhaltlich gute und fundierte IBA zu kreieren. Stephan Schwarz (AfD) freute sich über die transparente Darstellung. Und Ulrich Deuschle (Innovative Politik) fragte nach dem Mehrwert für die Region.
Pressemitteilung (als pdf-Datei)