Arriva, Deutsche Bahn, Keolis und Veolia heißen die vier Verkehrsunternehmen, mit denen der Verband Region Stuttgart in der zweiten Runde des wettbewerblichen Auswahlverfahrens über den Betrieb der S-Bahn verhandeln wird. Das hat der Verkehrsausschuss gestern in seiner nicht-öffentlichen Sitzung beschlossen.
Damit haben alle vier renommierten Verkehrsunternehmen, die Interesse bekundet hatten die S-Bahn Stuttgart ab spätestens Dezember 2013 zu betreiben, die erste Hürde genommen. Bei allen handele es sich um nachweislich „bekannte und zuverlässige Unternehmen mit großer Erfahrung bei der Personenbeförderung im Schienennah- und Fernverkehr“, sagte Regionaldirektor Dr. Bernd Steinacher.
Fahrzeuge, Betriebszustände und Qualität
In der zweiten Stufe legen die ausgewählten Verkehrsunternehmen nun ein erstes Angebot vor, auf dessen Grundlage die Leistungen in Verhandlungen näher beschrieben werden sollen. Bei den Verhandlungen werden alle Aspekte angesprochen, die mit dem Betrieb der S-Bahn zusammenhängen, so zum Beispiel die Anforderungen an die Fahrzeuge und deren Finanzierung sowie die Berücksichtigung der unterschiedlichen Betriebszustände in Zusammenhang mit Stuttgart 21. Aber auch weitere Themen wie das Qualitätsmanagement, also Pünktlichkeit, Sicherheit und Sauberkeit, das Notfall-Management sowie Wartungs- und Personalkonzepte oder Umweltaspekte werden behandelt. Sind all diese Punkte geklärt, legen die Verkehrsunternehmen in einem dritten Schritt ihr endgültiges Angebot vor.
Bis Mitte 2008 wird die Regionalversammlung den künftigen Betreiber der S-Bahn in der Region Stuttgart festlegen. Er hat dann vier Jahre Zeit, um sich auf den Betrieb der S-Bahn in der Region Stuttgart vorzubereiten. Die Vertragslaufzeit für den Betrieb umfasst 15 Jahre. Mit einem Gesamtvolumen von jährlich rund 9,8 Millionen Zugkilometern und bezogen auf die Vertragslaufzeit von 2,5 Milliarden Euro handelt es sich um die bisher größte Vergabe von Schienenleistungen im Wettbewerb in Deutschland.