Springen Sie zum Inhalt
Verband Region Stuttgart

Wir haben viele interessante Themen.

Auf den folgenden Seiten gibt es daher weitergehende Informationen:

Aktuelles Presseinformationen |

Region stellt 11,6 Millionen Euro für drei KI-Projekte zur Verfügung

KI-Allianz Baden-Württemberg ist gestartet, relevante regionale Projekte sind definiert. Erste Anträge für das Kofinanzierungsprogramm "KI in die Umsetzung bringen" werden vorangetrieben.

Die Region Stuttgart und ihre Partner sehen in der Förderung von KI-Initiativen und -Innovationen eine Chance, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken. Zudem bietet KI die Chance, den Technologiestandort Baden-Württemberg in diesem zukunftsweisenden Bereich weiter auszubauen. In der Sitzung der Regionalversammlung wurde beschlossen, Mittel in Höhe von 11,6 Mio. Euro aus dem regionalen Kofinanzierungsprogramm "KI in die Umsetzung bringen" für drei Projekte freizugeben. Die Beratung und Beschlussfassung der tatsächlichen Förderungen erfolgt im Ausschuss für Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) Dr. Walter Rogg betonte: „Die regionalen Unternehmen werden künftig gerade auch durch die Förderung der Region Stuttgart substanziell neue Infrastrukturen und Angebote im Bereich Künstliche Intelligenz nutzen können. Umgesetzt wird das Ganze durch die Städte Stuttgart und Böblingen, die Universität Stuttgart und das Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen mit Unterstützung der WRS. Ergänzend baut jetzt die KI-Allianz Baden-Württemberg ihre Angebote aus.“

Die KI-Allianz Baden-Württemberg wurde von den Regionen Karlsruhe, Stuttgart, Neckar-Alb, Freiburg, Nordschwarzwald und dem Ostalbkreis gegründet. Sie bündelt ihre Kernkompetenzen im Bereich KI und bietet branchenfokussierte Knotenpunkte, in denen dezentrale KI-Aktivitäten in Wirtschaft und Wissenschaft verknüpft sind. Dadurch wird die gesamte KI-Innovationskette abgedeckt, von der Grundlagenforschung bis zur industriellen Anwendung. Die Allianz schafft optimale Voraussetzungen für Unternehmen, insbesondere den Mittelstand, um KI-Innovationen lokal umzusetzen und zu nutzen.

Um diese Ziele zu erreichen, sollen verschiedene Projekte in der Region Stuttgart realisiert werden. Für die ersten drei sollen die Anträge für das regionale Kofinanzierungsprogramm noch in diesem Jahr vorangetrieben werden: 
 

Projekt "AI Transform" in Böblingen:

Für „AI Transform“ wird auf dem Gelände des Softwarezentrums Böblingen/Sindelfingen ein klimagerechtes Gebäude errichtet, das Produktivflächen, Büroräume und Kommunikationszonen für junge Unternehmen und nationale und internationale Firmen mit KI-Schwerpunkt bietet. AI Transform baut auf dem niederschwelligen Ansatz des KI-Innovationshub AI xpress und auf dem Softwarezentrums Böblingen/Sindelfingen auf: Erfolgreiche Start-ups aus dem AI xpress sollen im AI Transform dauerhaft etabliert werden. Dort finden sie hervorragende Bedingungen für weiteres Wachstum. Zugleich sollen im AI Transform nationale und internationale Unternehmen mit KI-Schwerpunkt angesiedelt werden.

 

Projekt "KI für zukunftsfähiges und nachhaltiges Planen und Bauen: LCRL Gebäude, Universität Stuttgart"

Das Gebäude „Large Scale Robotics Laboratory“ (LCRL) auf dem Campus der Universität Stuttgart sieht sich als Vorgriff auf die Zukunft des Planens und Bauens mit KI. Es soll nicht nur ein Demonstrator für KI im Bauwesen, sondern auch Heimat und Anlaufstelle für KI-Forschende und KI-Anwenderinnen und Anwender sein. Beim LCRL kommen KI in der digitalen Gebäudeplanung, neuartige, hoch materialeffiziente und zugleich leistungsstarke Bausysteme wie auch digitale Fertigungs- und robotische Bauprozesse zum Einsatz. Damit werden die entsprechenden KI-Kompetenzen rapide in die beteiligten Industrieunternehmen transferiert. Mit Unterstützung der Region Stuttgart wird das ursprünglich nur für Grundlagenforschung konzipierte Gebäude jetzt auch für den Transfer von KI-Kompetenz in die Region und in die Praxis geöffnet und damit zu einem echten Standort-Vorteil aufgebaut. Zusammenfassend bietet das LCRL-Gebäude durch seine Gestaltung, Planung und Ausführung mit KI den optimalen Rahmen, um exzellente Forschung aus Stuttgart international sichtbar zu machen, „KI und Nachhaltigkeit im Bauwesen“ einen physischen Ort zu geben und den Transfer in die Region, in Start-ups und in die Bauindustrie anzukurbeln.

 

Projekt "KI in Bestandsgebäuden":

Gemeinsam mit der Stadt Stuttgart wird ein erlebbarer KI-Showcase-Hub entwickelt. Das Anwendungs- und Experimentierfeld soll Unternehmen und Start-ups im Bereich Gebäude- und Steuerungstechnik, die sich mit KI in der Bauwirtschaft befassen, unterstützen und Potenziale neuartiger KI-Technologien erfahrbar machen.

Weitere Projekte in Fellbach und in Stuttgart aus den Bereichen KI für industrienahe Gesundheitstechnik und Biointelligenz sind aktuell in Vorbereitung.

Die WRS wurde von der Regionalversammlung damit beauftragt, die Chancen von Künstlicher Intelligenz (KI) aufzuzeigen, Unternehmen auf diesem Gebiet zu vernetzen und ein Ökosystem der Akteure in der Region Stuttgart auf- und auszubauen sowie mit anderen starken Regionen in Baden-Württemberg zu verknüpfen. Zudem soll sie konkrete Transferprojekte als Wettbewerbsvorteil für ansässige Unternehmen, Start-ups und ansiedlungswillige Firmen entwickeln. Eine wichtige Grundlage für die Entwicklung zielgerichteter KI-Angebote und Initiativen sind die konkreten Bedarfe der Unternehmen im Land hinsichtlich Künstlicher Intelligenz. Dazu wurden Mitgliederbefragungen durchgeführt, die zeigen, dass der Einsatz von KI-Lösungen in Unternehmen noch ausbaufähig ist. 

 

Stimmen der Fraktionen

„Im Moment befinden wir uns gerade noch im Säuglingsalter dieser Technologie. Wird sie erst einmal erwachsen, kann man getrost davon ausgehen, dass sie einen wesentlichen Einfluss auf unseren Alltag ausüben wird“, so Andreas Koch (CDU/ÖDP) Wie so oft gebe es auch hier die Möglichkeit von Fehlentwicklungen und Missbrauch. Deswegen sei es wichtig, „frühzeitig über Gefahren zu reden und Leitplanken bei der Nutzung der KI einzuziehen.“ Koch sei sicher, dass die Technologie einige bahnbrechende Umwälzungen mit sich bringen werde und damit auch Chancen zur wirtschaftlichen Nutzung und Sicherung des Wohlstands. Diese Chancen gelte es für die Wirtschaft in der Region Stuttgart zu nutzen. „Unternehmen, die in diese Technologie investieren, werden dies dort tun, wo sie optimale Rahmenbedingungen vorfinden. Dazu gehört auch eine Unterstützung durch die öffentliche Hand“, so Koch. Die regionalen Voraussetzungen mit einer engen Verzahnung von Hochschulen und Hi-Tech-Unternehmen, die eine KI-Innovationskette von der Grundlagenforschung bis zur industriellen Anwendung garantieren“, könnten laut Koch als perfekt bezeichnet werden. Seiner Fraktion sei wichtig, bei der Ausgestaltung der Verträge mit den Projektträgern darauf zu achten, dass Fördermittel tatsächlich KI-Projekten zugutekommen. Dies gelte insbesondere, wenn es um den Bau von Immobilien geht. „Hierauf werden wir dann auch achten“, betonte Koch.
Laut Prof. Dr. André Reichel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) werde KI alle Wirtschafts- und Lebensbereiche durchdringen und habe damit sogar schon begonnen. „Es geht nicht nur um technologische Fragen, sondern vor allem um gesellschaftliche Fragen und damit auch um politische Fragen“, so Reichel. Gleichzeitig dürfe nicht vergessen werden, welch großes Potenzial KI bietet, zur Verfolgung und Erreichung der globalen wie nationalen Nachhaltigkeitsziele. „Nachhaltigkeit als klare Rahmung der Technologieentwicklung, KI-Technologien als Ermöglicherinnen für die Umsetzung von Nachhaltigkeit. In dieser Doppelbewegung sehen wir auch Chancen für innovative neue Geschäftsmodelle und vielleicht sogar eine neue KI-getriebene Gründungswelle aus der Allianz heraus“, so Reichel. Dabei sei klar, dass man mit den ganz großen Entwicklungen aus dem Silicon Valley oder aus China nicht mithalten könne. „Hier müssen wir realistisch und nüchtern auf die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen schauen. Aber es muss nicht immer das ganz große Rad sein, an dem wir drehen. Gerade der Fokus auf unmittelbar praktische und zu dieser Wirtschaftsregion passende Themen sollte uns bei der Weiterentwicklung der KI-Allianz leiten“, so Reichel. Seine Fraktion wolle deswegen den Weg in diese KI-Allianz mit dem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Beteiligung entschieden gehen. 
Andreas Hesky (Freie Wähler) und seine Fraktion stimmten der Bereitstellung der Mittel „gerne und mit Überzeugung zu“. Mit der Umsetzung der Projekte baue die Region ihren Vorsprung aus. Laut Hesky könne man mit KI mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: „Wir können unsere Klimaziele besser und schneller erreichen und schneller und kostengünstiger Wohnraum und Gewerbeobjekte errichten“. Anfänglich sei er irritiert gewesen 11,6 Mio. vor allem in Stein, Holz und Beton investieren zu wollen, „auf die Irritation folgt aber Innovation und die nicht ganz so neue Erkenntnis, dass KI von Menschen gemacht wird, die zwar in der virtuellen Welt zu Hause sind, aber ganz real einen Arbeitsplatz brauchen“, so Hesky. Für die Freien Wähler sei KI keine verpuffende Eintagsfliege. „Wir wollen diesen wichtigen Bereich der Wirtschaftsförderung und Standortsicherung in der Region auch zukünftig finanziell flankieren. Dabei schließe ich für meine Fraktion die Bereitschaft zur Aufstockung oder gar Verstetigung der Mittel nicht aus“, resümierte Hesky.
Laut Dr. Jürgen Zieger (SPD) werde KI zunehmende im privaten und beruflichen Alltag eingesetzt, was damit gemeint sei, sei jedoch kontextabhängig. KI werfe Fragen auf und sorge bei Manchen für Skepsis. „Man muss es nicht mögen, gleichwohl wird KI zur Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität.“ Daher wolle man das Thema nicht nur verbal, sondern auch materiell dotieren. Da die zur Verfügung gestellten Mittel weitestgehend in Immobilien fließen würden, halte es die SPD-Fraktion für zwingend geboten, Zuschüsse zweckgebunden für die langfristige Nutzung für KI-Unternehmungen zu konditionieren. Die Förderung der Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und die Sicherung von qualifizierten Arbeitskräften ist eine vornehme, spannende, herausfordernde und nie endende Aufgabe. Sie steht in keinem Pflichtenheft kommunaler Körperschaften und ist dennoch existenziell und hochgradig komplex“, resümierte Zieger. 
Die Gründung der KI-Allianz war ein Meilenstein in der Entwicklung unserer Region und wird die Zukunft unseres Landes maßgeblich beeinflussen“, KI sei zweifellos eine der „bahnbrechendsten Technologien unserer Zeit“, Daniel Lindenschmid (AfD/FR). Die Region habe sich stets durch Pioniergeist und Innovationsdrang ausgezeichnet. Mit der Gründung der KI-Allianz habe man einen weiteren Schritt in Richtung prosperierende Zukunft getätigt. „Gemeinsam können wir Lösungen entwickeln, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig beeinflussen“, so Lindenschmid. Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass der Erfolg der Initiative von den Menschen abhänge. „Wir müssen in die Bildung und Ausbildung investieren, um eine Generation von Fachkräften zu fördern, die die KI verstehen und sie verantwortungsbewusst einsetzen können“, betonte Lindenschmid.
„Wir haben eine Sammlung von Projekten. Aber haben wir eine Strategie? Haben wir einen Handlungskatalog?“, fragte Gabriele Heise (FDP) und nahm Bezug auf dieselbe Fragestellung ihres Parteikollegen vor einem Jahr. „Um die Region zu einem Leuchtturm für Künstliche Intelligenz zu machen, braucht es mehr strategische Ansätze und mehr Tempo bei deren Umsetzung. Wenn wir unsere Herangehensweise nicht ändern, laufen uns Zeit und andere Regionen davon.“ Die genannten Beispiele belegten es: „KI steckt in der Region, wenn auch nicht mehr in den Kinderschuhen, das muss sich ändern“, forderte Heise. 
Die Fraktion DIE LINKE/PIRAT verstehe KI nicht als Ersatz für den Menschen, um effizienter zu wirtschaften, sondern als weitere Technologie in einer digitalen Gesellschaft, so Peter Rauscher. „Um dieses gesellschaftliche Potenzial zu entfalten, braucht KI als gemeinwohlorientierte Technik, mehr Grundlagenforschung und einen klaren Rechtsrahmen, vor allem in Bezug auf Fragen der Verantwortlichkeit und Haftungsfragen sowie Datenschutz und Datensicherheit“, betonte Rauscher. Seine Fraktion wolle eine KI, die der Mensch als Technologie nach Bedarf nutzen könne, ohne sich von ihr abhängig zu machen oder ihr ausgeliefert zu sein. 
 

Presseinformation als PDF-Download

Immer auf dem aktuellen Stand Unser Newsletter

Der Verband Region Stuttgart informiert via Newsletter aus der Region für die Region: Politische Entscheidungen, Veranstaltungen, spannendes Hintergrundwissen. Wenn auch Sie künftig den Newsletter kostenlos abonnieren wollen, dann registrieren Sie sich.

* = Pflichtfeld

Zurück

Immer auf Empfang

Sie benötigen weitere Informationen, haben Fragen oder wollen uns etwas mitteilen? Dann melden Sie sich gerne. Wir freuen uns über Ihre Nachricht.

Kontaktieren Sie uns