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Schleusengipfel in Stuttgart setzt klares Signal an den Bund - Region fordert verlässliche Perspektive für klimafreundliche Wasserwege

Zukunftsfähige Ausgestaltung der Bundeswasserstraße Neckar bleibt für Verkehrswende, Wirtschaftskraft und Versorgungssicherheit entscheidend. Ergebnisse aus Experten-Faktencheck bestätigen dringenden Handlungsbedarf.

Beim heutigen Schleusengipfel unterstrich der Verband Region Stuttgart (VRS) gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bund, Land, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden die hohe Bedeutung des Neckars für resiliente Transportwege. In Anbetracht des ausbleibenden Fortschritts bei der Schleusenverlängerung ist nun im ersten Schritt eine alternative Vorgehensweise zum Erhalt der sanierungsbedürftigen Schleusen gefordert.

„Unsere Straßen sind am Limit – der Lkw steht im Stau, Lieferketten geraten unter Druck und Emissionen steigen weiter. Der Neckar dagegen bietet freie Kapazitäten und ist wesentlich klimafreundlicher. Wenn wir die Verkehrswende ernst nehmen, müssen wir jetzt handeln. Parallel zur Sanierung brauchen wir eine schnelle betriebliche und bauliche Optimierung der Schleusen, damit 110-Meter-Schiffe möglichst bald eingesetzt werden können. Gleichzeitig müssen die Planungen für den notwendigen Neubau der Schleuse Bad Cannstatt umgehend starten – und wir dürfen die Verlängerung für 135-Meter-Schiffe keinesfalls verbauen, damit sie künftig realisiert werden kann. Eine reine Erhaltungsstrategie reicht nicht aus, um den Anforderungen einer starken und klimafreundlichen Wirtschaft gerecht zu werden“, so Dr. Alexander Lahl, Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart.

Der Gipfel wurde mit einem Impuls von Walter Braun, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Neckar, eröffnet. Er skizzierte den aktuellen Zustand der Infrastruktur und die Herausforderungen bei Erhalt und Modernisierung der Schleusen. Zudem zeichnete er zentrale Anforderungen für die künftige Ausrichtung des Neckars auf. Im Anschluss an die Impulse aus der Verwaltung folgte eine politische Podiumsdiskussion mit Verkehrsminister Winfried Hermann MdL, Steffen Bilger MdB sowie Dr. Axel Nitschke, Hauptgeschäftsführer der IHK Rhein-Neckar.

Verkehrsminister Winfried Hermann betonte: „Ausbau und Modernisierung der Neckarschleusen sind nach wie vor wichtig für die Wirtschaft im Land und für den Klimaschutz. Wasserwege mit Schleusen für 135-Meter-Schiffe können in Kombination mit einem nachhaltigen Transport auf Schiene und Straße dazu beitragen, den CO₂-Ausstoß spürbar zu senken. Leider hat sich der Bund unter Wissing davon verabschiedet, die überfällige Sanierung der Neckarschleusen und deren Ausbau in einem Rutsch umzusetzen. Das finden wir sehr bedauerlich und hoffen, dass die neue Regierung das anders sieht. Umso wichtiger ist es, jetzt wenigstens die dringend notwendige Sanierung so schnell wie möglich in Angriff zu nehmen, um zumindest eine Schleusenkammer auf 110-Meter-Schiffe aufzurüsten. Und dann die zweite schnell auf 135 Meter zu erweitern.“

BUND PRIORISIERT ERHALT – REGION FORDERT WEITERE SCHRITTE

Das Bundesverkehrsministerium hält an seiner Entscheidung fest, die Verlängerung der Schleusen vorerst nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollen angesichts begrenzter Haushaltslinien – ab 2026 stehen lediglich 1,5 Milliarden Euro für Wasserstraßen zur Verfügung – zunächst bestehende Anlagen saniert werden. Zudem wurde im Rahmen des Faktenchecks ins Spiel gebracht, dass eine Optimierung zeitlich parallel zur Sanierung angestrebt werden soll: Dies bedeutet ganz konkret, dass die Schleusen saniert sowie für die nächst-größere Schiffsklasse von 110m betrieblich und baulich optimiert werden sollen. Der VRS und das Verkehrsministerium betrachten dies als einen notwendigen Zwischenschritt, um jetzt agil zu handeln, den Anschluss an die nächst-größere Schiffsklasse nicht zu verlieren und mehr Transportmenge als bisher auf den Neckar zu bringen. Gleichzeitig kann so agiert werden, dass die Verlängerung der Schleusen für die 135m Schiffsklasse für die Zukunft nicht verbaut wird. Es sei entscheidend nun ins Handeln zu kommen und die Funktionsfähigkeit des Neckars als Schifffahrtsstraße nicht zu gefährden.

FAKTENCHECK UNTERMAUERT ARGUMENTATION

Grundlage für die Diskussionen waren ein umfangreicher Online-Faktencheck am 4. November 2025 sowie Experteninterviews aus dem Sommer 2025. Die Ergebnisse zeigen: Ohne schnelles Handeln drohen dem Standort langfristig Wettbewerbs- und Versorgungseinbußen. Der VRS strebt eine gemeinsame Lösung mit Bund und Land an – verbunden mit einem verbindlichen Zeitplan.

HINTERGRUND

Der Neckar ist eine der wichtigsten Wasserstraßen Süddeutschlands. Ein leistungsfähiges Schleusensystem gilt als zentrale Voraussetzung für klimafreundliche Logistik, regionale Wertschöpfung und eine nachhaltige Infrastrukturentwicklung im Einklang mit Umwelt- und Gewässerschutz.

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