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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Angebotsverbesserungen vor Ausbau des S-Bahn-Netzes

Aktualisierung der Studie zur Entwicklung des Schienenverkehrs im Verkehrsausschuss vorgestellt – Region verhandelt über neue S-Bahn-Fahrzeuge

Zwei Verbesserungen beim S-Bahn-Takt empfiehlt das Verkehrswissenschaftliche Institut (VWI). Zum einen die Ausdehnung des 15-Minuten-Takts zwischen der Hauptverkehrszeit am Morgen (Ende heute gegen 8.30 Uhr) und der Hauptverkehrszeit am Nachmittag (Beginn heute gegen 15.30 Uhr). Schrittweise könnte somit tagsüber ein lückenloser 15-Minuten-Takt angeboten werden, sagte der Gutachter Stefan Tritschler heute im Verkehrsausschuss. Zum anderen sollen die S-Bahnen nachts länger fahren, so dass die letzte Fahrt ab Stuttgart gegen 1.00 Uhr wäre. Grundsätzlich sei das Angebot bei der Stuttgarter S-Bahn vergleichbar mit anderen deutschen S-Bahnen. Die Nacht-S-Bahnen an Wochenenden und die bereits von der Regionalversammlung beschlossene Ausdehnung des 15-Minuten-Takts nachmittags und abends, die ab Ende dieses Jahres greift, hätten bereits deutliche Verbesserungen gebracht. 

Über 100 Möglichkeiten zur Netzerweiterung untersucht
Bei der Untersuchung handelt es sich um den Entwurf einer Aktualisierung der „Studie zur Zukunft des Schienenverkehrs“, die das VWI im Auftrag des Verbands Region Stuttgart im Jahr 2009 vorgelegt hatte. Darin wurden betriebliche Verbesserungen vorgeschlagen und über 100 Möglichkeiten untersucht, wie das S-Bahn-Netz erweitert werden könnte. Die Verlängerung der S5 nach Vaihingen/Enz schnitt damals gut ab und wird auch heute noch „uneingeschränkt empfohlen“, so Tritschler. Dem verkehrlichen Nutzen stünden „verhältnismäßig geringe“ Investitionen und Betriebskosten gegenüber. Getrübt haben sich die Aussichten für eine S-Bahn nach Göppingen. Eine Kosten-Nutzen-Untersuchung wird derzeit erstellt. Erst danach ist eine abschließende Bewertung möglich. Nach Stefan Tritschler stößt der Ausbau des S-Bahn-Netzes allmählich an Grenzen. Als langfristige Perspektiven könnten gegebenenfalls die Verlängerung der S1 nach Bondorf und die Weiterführung der S3 nach Murrhardt weiter untersucht werden.  

Mit der S60 von Böblingen nach Renningen und der S4-Verlängerung von Marbach nach Backnang hatte der Verband Region Stuttgart Ende 2012 die ersten S-Bahn-Querverbindungen aufs Gleis gesetzt. Weitere Tangentialen im S-Bahn-Netz würden zwar attraktive Angebote schaffen. Allerdings stünden erhebliche Investitionen und eine deutliche Ausweitung der Betriebskilometer entgegen. Deshalb raten die Wissenschaftler „aus Kostengründen“ zur Einrichtung von Express-Buslinien. Sollte die Vereinbarung zwischen Land, den VVS-Landkreisen und dem Verband Region Stuttgart durch den Landtag umgesetzt werden, könnte der Verband Region Stuttgart künftig für Express-Busse zuständig sein. 

Aufgrund der unsicheren Förderung größerer Bauprojekte favorisieren die Gutachter Angebotsverbesserung bei der S-Bahn oder überschaubare Ausbauprojekte wie die Verlängerung der S5 nach Vaihingen/Enz.

 

Fahrzeuge: erstes Angebot des „Beinnahe-Monopolisten“ nicht annehmbar

Die S-Bahn Stuttgart kann mit den großen S-Bahn-Systemen in Deutschland gut ithalten“, hob Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler hervor mit Verweis auf die Studie. Aus wirtschaftlichen Gründen werde der Ausbau des S-Bahn-Netzes endlich sein. „Deshalb ist die Zuständigkeit für Express-Busse aus dem ÖPNV-Pakt besonders wichtig.“ „Alle Erweiterungen des S-Bahn-Angebots stoßen an ihre Grenzen, wenn man sich nicht um zusätzliche Fahrzeuge kümmert“, sagte Dr. Wurmthaler weiter. Das Thema dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden. Ein erstes Angebot des „Beinahe-Monopolisten“ Bombardier sei keineswegs annehmbar. Bei einer Mindestabnahme von 10 Fahrzeugen der Baureihe ET 430 liege der Preis je Fahrzeug bei 8,15 Millionen Euro. Aus Gründen der Zulassung müssten neue Fahrzeuge spätestens bis Mai 2017 in Betrieb genommen werden. Bombardier verlangt eine Bestellung bis spätestens 31. Juli 2014.

 

Mark Breitenbücher (Grüne) sieht noch ein großes Potenzial von Umsteigern auf den öffentlichen Personenverkehr. Die Studie müsse unter dem Aspekt des größten Kosten-Nutzen-Verhältnisses untersucht und bewertet werden. Bei der Gäubahn müsse ein Gesamtkonzept her, unter Berücksichtigung des Halts in Stuttgart-Vaihingen. Thomas Leipnitz (SPD) sagte: „Die S-Bahn in der Region Stuttgart ist gut. Wir haben sie mit unseren Beschlüssen besser gemacht, könnten sie aber noch besser machen.“ Deshalb habe die SPD den Antrag gestellt, den 15-Minuten-Takt noch weiter bis 20.30 Uhr auszudehnen. Die Durchbindung der Schönbuchbahn und Strohgäubahn über die Gäubahn habe „Charme“.

Rainer Ganske (CDU) wunderte sich über die neue Einschätzung zur S-Bahn nach Göppingen. Schließlich müssten auch die Binnenverkehre innerhalb des Landkreises berücksichtigt werden. „Die Zeit ist reif, die Nacht-S-Bahnen auch donnerstags fahren zu lassen“, begründete er den Antrag der CDU. Außerdem wolle seine Fraktion die Kosten wissen für eine Ausdehnung des 15-Minuten-Takts zwischen 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Das Angebot von Bombardier sei „indiskutabel“, biete aber Ansätze für Verhandlungen. Bernhard Maier (Freie Wähler) sprach sich für „einen starken Sinn für Realismus“ aus. Seine Fraktion sei zurückhaltend mit neuen Investitionen in den S-Bahn-Ausbau. Ziel müsse eine „schrittweise Verbesserung im Bestand“ sein. Die drängendste Frage sei die Beschaffung der S-Bahn-Fahrzeuge. Es sei fraglich, ob dies innerhalb des Zeitfensters zu machen sei. Um die Akzeptanz für weitere Verbesserungen zu erzielen, müsse an der momentanen Qualität und Pünktlichkeit der S-Bahn gearbeitet werden, sagte Jochen Haußmann (FDP). Er forderte eine Priorisierung, um den Bedarf an Fahrzeugen abschätzen zu können. Die Region Stuttgart braucht Tangentiallinien auf der Schiene, begründete Wolfgang Hoepfner (Linke) die Notwendigkeit an der Gäubahn festzuhalten. Die Pläne sollten weiterverfolgt werden.

Aufgabe der Geschäftsstelle ist es nun, den Entwurf der Studie zusammen mit den noch ausstehenden Ergebnissen aus den Szenarien des Regionalverkehrsplanes zu bewerten. Eine Priorisierung soll im Herbst vorliegen.

Pressemitteilung (als pdf-Datei)

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