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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Mit der S-Bahn alle 15 Minuten auch an Samstagen

Die S-Bahn Stuttgart verkehrt ab Dezember 2021 auch an den Samstagen im 15-Minuten-Takt.

 

Erst zum vergangenen Fahrplanwechsel im Dezember 2020 wurde die abschließende Stufe des 15-Minuten-Takts bei der S-Bahn montags bis freitags umgesetzt. Nun geht der Verband Region Stuttgart den nächsten Schritt zum weiteren Ausbau der Kapazitäten. Der Verkehrsausschuss hat in seiner Sitzung am Mittwoch die Umsetzung des 15-Minuten-Takts an Samstagen in zwei Ausbaustufen beschlossen. Ab Dezember 2021 soll zunächst am Nachmittag der Takt verdichtet werden, die zweite Ausbaustufe hin zu einem ganztägigen 15-Minuten-Takt soll ab Dezember 2022 erfolgen. Darüber hinaus wurde das Gremium zu weiteren Veränderungen zum Fahrplanwechsel, sowie über baubedingte Fahrplaneinschränkungen im Herbst 2021 und Frühjahr 2022 informiert.

Umstellung in zwei Stufen

Gegenwärtig gibt es bereits samstags auf den besonders nachfragestarken Linien S1 und S6 teilweise einen Viertelstundentakt. Die S1 ist dabei zwischen Esslingen und Schwabstraße auf einen Viertelstundentakt von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr verdichtet. Auf der S6/60 wird der Abschnitt zwischen Renningen und Schwabstraße von ca. 8:30 Uhr bis 18 Uhr im Viertelstundentakt bedient. Diese Taktung bleibt erhalten bzw. wird auf der S1 für eine bessere Verständlichkeit des Fahrplans bis 18 Uhr sowie bis Plochingen und Herrenberg ausgeweitet. Auf den Linien S2 bis S5 wird ab Dezember 2021 der Fahrplan zunächst am Nachmittag von 13 bis 18 Uhr auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet. Weil für den ganztägigen Ausbau deutlich mehr Fahrpersonal erforderlich ist, das zunächst rekrutiert werden muss, ist eine Umsetzung in zwei Stufen unumgänglich. Davon ausgenommen ist der Abschnitt zwischen Vaihingen und Flughafen, da hier bereits ein 10/20-Minuten-Takt durch den Wechsel von S2 und S3 erfolgt.

Ein Jahr später, ab Dezember 2022, soll dann zum Zielzustand übergegangen werden. Hierbei wird samstags auf allen Linien zwischen 8:30 und 20:30 Uhr der Viertelstundentakt dort eingeführt, wo dies auch montags bis freitags der Fall ist, einschließlich der S2 nach Filderstadt. Die Mehrkosten betragen für das Jahr 2022 3,4 Millionen Euro und ab dem Jahr 2023 dann 6,9 Millionen Euro jährlich.

Weitere Verbesserungen im Jahr 2022

  • Ab Dezember 2021 wird montags bis freitags der 15-Minuten-Takt bis Filderstadt eingeführt. Fahrgäste von und nach Filderstadt erhalten somit an Wochentagen knapp 30 zusätzliche Zugpaare der S2. Die S3 wird künftig zwischen Stuttgart-Vaihingen und Backnang verkehren.
  • Die S60, die bislang im Wochenend-Nachtverkehr durch einen Bus bedient wurde, wird in den S-Bahn-Nachtverkehr integriert.
  • Die stark nachgefragte Linie S6 zwischen Weil der Stadt und Feuerbach wird durch zusätzliche Fahrten entlastet. Nach dem Ende der Sommerferien 2022 wird montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten morgens zwischen 6 Uhr und 9 Uhr und nachmittags zwischen 15:30 Uhr und 19 Uhr die Expressbahn S62 zwischen Weil der Stadt und Zuffenhausen verkehren. Insgesamt 13 neue Zugpaare werden im Halbstundentakt die Zwischenhalte Leonberg, Ditzingen, Weilimdorf und Korntal bedienen. Für die Fahrgäste bringt das zusätzliche Angebot neben einem dichteren Takt auch kürzere Fahrzeiten. Von Weil der Stadt nach Ditzingen benötigt die S62 nur 16 Minuten anstatt 21 Minuten.

 

Baubedingte Fahrplaneinschränkungen

Im laufenden Jahr stehen noch diverse Baumaßnahmen im Bahnnetz in der Region an.  Durch geplante Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten soll das Bahnnetz modern und intakt gehalten werden und damit ungeplante Störungen reduziert werden. Reisende können sich vor den jeweiligen Fahrten wie üblich beim VVS und der DB über Alternativrouten und Ersatzverkehre informieren.

  • Auf der Strecke der S3 zwischen Waiblingen und Winnenden finden jeweils an den Wochenenden 5./6. und 12./13. März 2022 Gleis- und Weichenarbeiten statt, so dass die S-Bahn und Regionalzüge diesen Abschnitt nicht befahren können. Als Ersatz wird ein Busverkehr eingerichtet.
  • Wegen Gleiserneuerungsmaßnahmen kann die Strecke zwischen Ludwigsburg und Marbach am 18./19. September, am 16./17. Oktober, am 4./5. Dezember sowie an allen Wochenenden im November 2021 nicht durch die S-Bahn-Linie S4 bedient werden. Zwischen Ludwigsburg und Marbach wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
  • An den beiden Wochenenden 23./24. Oktober und 30. Oktober bis 1. November 2021 werden in Zuffenhausen Weichenerneuerungen durchgeführt und in Feuerbach mit der Erhöhung des Bahnsteigs 1 begonnen. Die Züge der Linien S4 und S5 werden in jeweils einer Richtung über die Ferngleise umgeleitet, so dass der Halt in Feuerbach nicht bedient werden kann. Zusätzlich entfallen die Fahrten der S6/60 zwischen Zuffenhausen und Schwabstraße vollständig.
  • Im Rahmen der Arbeiten zum Ausbau der Autobahn A81 wird für die Bahnstrecke zwischen Böblingen und Sindelfingen eine Behelfsbrücke errichtet. Hierfür ist eine Totalsperrung der Strecke in den Herbstferien vom 1. bis 5. November 2021 erforderlich. Die Züge der Linie S60 aus und in Richtung Renningen enden und beginnen in Sindelfingen.
  • Wegen Brückenbauarbeiten wird in Ditzingen die Bahnstrecke vom 6. bis 9. Januar 2022 gesperrt. Die Züge der Linie S6 können dabei den Bahnhof Ditzingen von beiden Seiten nicht anfahren und wenden somit in Leonberg und Korntal. Dazwischen wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

 

Stimmen aus den Fraktionen

Für Rainer Ganske (CDU/ÖDP) ist die wichtigste Botschaft: Die Fahrgäste kommen zurück. „Wir haben nun die Chance ein positives Signal zu setzen und auch Danke zu sagen durch diese Verbesserungen.“ Man dürfe schließlich nicht nur die Tarifhöhe betrachten, sondern eben auch das entsprechende Angebot. Mit dem 15-Minuten-Takt am Samstag solle bewusst ein frühes und schnelles Signal gesetzt werden: „So stärken wir nicht nur den ÖPNV, sondern auch die Wirtschaft und den Einzelhandel“, sagte Ganske weiter.

Michael Lateier (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) freut sich, dass die Umstellung auf den 15-Minuten-Takt am Samstag fast sofort umgesetzt werden kann. Dies sei ein großer Sprung. „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass es ein verändertes Fahr- und Nutzerverhalten gibt“, so Lateier. „Der Gelegenheits- und Freizeitverkehr am Samstag wächst am schnellsten und muss auch nach der Pandemie wieder schnell wachsen.“ Dass die Anschlüsse durch den Busverkehr nicht ebenfalls sofort erfolgen kann, sei klar, aber zu verkraften.

Bernhard Maier (Freie Wähler) befürwortet zwar generell die Einführung des 15-Minuten-Takts auch am Samstag, plädiert jedoch für ein langsameres Vorgehen. „Die Landkreise wurden noch in keiner Weise eingebunden, so brüskieren wir unsere Partner“, so der Regionalrat. Entsprechend stimmte seine Fraktion für einen Antrag, dass die Einführung erst mit der zweiten Stufe im Dezember 2022 erfolgen soll. „Zudem ist die Nachfrage am Samstag aktuell noch überhaupt nicht gegeben“, ergänzte Maier.

„Der Wochenendverkehr rückt mehr in den Fokus“, ist Thomas Leipnitz (SPD) überzeugt. „Die Zahlen steigen und wir müssen jetzt nachziehen.“ Wenn die Landkreise mit den Anschlussverkehren nachziehen wollen, sei dies zwar ein dickes Brett, trotzdem sei es sinnvoll, schon jetzt in die erste Stufe einzusteigen. „Die Kosten sind ein gut angelegtes Geld, um weitere Fahrgäste für den ÖPNV zu gewinnen.“

Holger Dorn (AfD) möchte trotz der steigenden Nachfrage an den Samstagen erst im Jahr 2022 in die Umstellung auf den 15-Minuten-Takt einsteigen. „Das gibt uns die Möglichkeit zunächst in die Abstimmung mit den Landkreisen zu gehen und darüber im Gremium zu berichten.“ Zudem stellte er in Frage, ob die Personalplanungen für die Umsetzung so schnell gelingen können.

Laut Hans Dieter Scheerer (FDP) müsse man sich jetzt vor allem auf den Kunden konzentrieren. „Dieser muss ein attraktives Angebot bekommen.“ Gerade das vermehrte Homeoffice werde dafür sorgen, dass der Freizeitverkehr verstärkt in den Fokus rücke, um neue Fahrgäste zu gewinnen.

„Man darf nicht vergessen, dass bereits jetzt Sonderverkehre am Samstag eingesetzt werden“ so Michael Knödler (DIE LINKE/PIRAT). Diese könne man sich künftig in Teilen ersparen. „Spätestens zur zweiten Stufe im Dezember haben wir hoffentlich wieder Fahrgastzahlen auf hohem Niveau und sprechen dann vielleicht über einen 15-Minuten-Takt am Sonntag.“

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