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Region bekräftigt Forderung nach Interimshalt

Regionaler Verkehrsausschuss nimmt Stellung zur Planänderung des S21-Planfeststellungsabschnitts 1.3b – Leistungsfähige Ersatzverkehre sollen in partnerschaftlichen Abstimmungen bereitgestellt werden

Die neuen Planungen zum Bauablauf für den Flughafenbereich und die Anbindung der Gäubahn im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 (Planfeststellungsabschnitt PFA 1.3b) sehen eine Totalsperrung des S-Bahn-Tunnels mit der Station Terminal vor. Damit fährt ein Jahr lang keine S-Bahn zum Flughafen oder zur Messe und zwei Monate länger auch nicht nach Filderstadt-Bernhausen. In der Stellungnahme zur Planänderung fordert der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart von der Bahn für die Zeit der S-Bahn-Unterbrechung einen Interimshalt für die Linien 2 und 3. Dieser sei vor dem Tunnelportal am Messe-Eingang West einzurichten und in den Planfeststellungsbeschluss aufzunehmen. Nur so könne eine leistungsfähige umsteigefreie Anbindung an die Messe und den Flughafen gewährleistet werden. Der Ausschuss bekräftigt damit seine Positionierung vom Dezember letzten Jahres.

Angesichts der Alternative zeigt der Verkehrsausschuss Verständnis für die geplante Änderung des Bauverfahrens und damit für die vollständige Unterbrechung der S-Bahn: Zum einen verkürzt sich die Bauzeit gegenüber einer Bauweise unter dem „rollenden Rad“ erheblich, zum anderen lassen sich auf diese Weise unregelmäßige Sperrungen über einen Zeitraum von etwa drei Jahren hinweg vermeiden. Jedoch müsse die Sperrung auf ein Jahr begrenzt bleiben, fordert die Region weiterhin. In dieser Zeit müssten leistungsfähige Ersatzverkehre zur Verfügung stehen und sowohl der Flughafen und die Messe als auch Filderstadt-Bernhausen fahrgastfreundlich angebunden sein. Spitzenauslastungen bei Messe-Großveranstaltungen oder bei hohem Flugaufkommen wie zum Ferienbeginn seien zu berücksichtigen. Zwingende Voraussetzung ist daher, dass die U6 bis dahin zum Flughafen verlängert ist und die U17 von Stuttgart-Vaihingen bis zum Flughafen fährt. Im Weiteren fordert die Region, dass Filderstadt-Bernhausen samt dem Raum, der darüber verkehrlich angebunden ist, einen kundenfreundlichen Busersatzverkehr im gewohnten Takt und zu verlässlichen Fahrzeiten erhält: zum einen nach Echterdingen, um dort eine gute Anbindung an die S-Bahn sicherzustellen, zum anderen umsteigefrei von Bernhausen zur Messe und zum Flughafen. Die erforderlichen Abstimmungen mit der kommunalen Ebene forderte der Ausschuss explizit von der Bahn ein.

Die Vollsperrung soll genutzt werden, um in dieser Zeit auch Arbeiten zum Brandschutz an der S-Bahn-Station Flughafen/Messe durchzuführen. Zudem eröffnet sich die Chance, eine zusätzliche Weichenverbindung westlich der Station Flughafen einzubauen. Mit dem bisher geplanten Bauverfahren war dies nicht möglich. Die Weichenverbindung erlaubt ein gleichzeitiges Einfahren einer S-Bahn aus Echterdingen nach Gleis 2 und Ausfahren des Fern- und Regionalverkehrs aus Gleis 3. Das vermeidet, dass sich Verspätungen übertragen und aufschaukeln. Es soll daher geprüft werden, ob die zusätzliche Verbindung in das Gesamtvorhaben aufgenommen werden kann.

Gute Anbindung des Filderraums durchgängig sicherstellen

Angesichts der Alternativen, unter „rollendem Rad“ mehrfach unberechenbare Sperrungen zu erhalten oder die Verbesserungen am Flughafen gar nicht zu bauen, sei die Vollsperrung die beste Variante, stellte Rainer Ganske (CDU) fest. Weiter: „Es ist notwendig, dort zu bauen, und notwendig, für guten Ersatzverkehr zu sorgen.“ Es sei zudem gut, die verkehrlichen Verbesserungen einer zusätzlichen Weichenverbindung zu prüfen. Für Eva Mannhardt (Bündnis 90/Die Grünen) „krankt das Projekt Stuttgart 21 von Anfang an daran, dass man den Leuten Sand in die Augen gestreut hat.“ Man habe nun die Auswahl zwischen „schlecht und ganz schlecht“. Jedoch sei „eine ordentliche Ersatzlösung besser als vor sich hin zu schustern.“ Mannhardt stellte in Frage, ob ein Jahr für die Sperrung ausreiche. Harald Raß (SPD) erinnerte an die Beschlüsse der Regionalversammlung für das dritte Gleis am Flughafen. „Mit der Vollsperrung haben wir nun aber eine neue Situation.“ Daraus resultierten neue Forderungen: Zusätzlich zum Interimshalt müsse sichergestellt sein, dass die U6 und U17 vor Baubeginn in Betrieb gehe. Die Busersatzverkehre müssten ausreichend bemessen sein und dürften den vorhandenen Busverkehr auf den Fildern nicht beeinträchtigen. Auch Bernhard Maier (Freie Wähler) stellte fest, dass den Bauarbeiten ein fraktionsübergreifender Beschluss für das dritte Gleis zugrunde liege. „Wir haben nun die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub.“ Sinnvollere Alternativen seien jedoch nicht zu erkennen. Aus Sicht der Freien Wähler müsse die Bahn den Interimshalt, die zusätzliche Weiche sowie den Betrieb des Ersatzverkehrs finanzieren. Ingo Möhrl (Die Linke) monierte, dass mit der Sperrung den Fildern ein wichtiger Verkehr wegbreche. Zudem bemängelte er die bereits jetzt längere Bauzeit von S 21. Die Linken lehnten die Stellungnahme des Verbands ab. Armin Serwani (FDP) stimmte mangels besserer Alternativen einer einjährigen Vollsperrung „schweren Herzens“ zu. Neben der rechtzeitigen Inbetriebnahme der U6 und U17 sei es wichtig, „den Fernbusterminal am Flughafen richtig anzuschließen.“

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