Mindestens 2 % der Flächen in Baden-Württemberg sollen zur Errichtung von Windkraftanlagen und als Flächen für Fotovoltaikanlagen zur Verfügung gestellt werden, so das Klimaschutzgesetz in Baden-Württemberg. Wo diese in der Region Stuttgart entstehen könnten hat der Verband Region Stuttgart bereits untersucht und sieht bei 3,7 % der Flächen in der Region Potenzial. Damit diese auch zur Umsetzung kommen, bedarf es eines einheitlichen und kooperativen Verfahrens mit Einbindung von Kommunen und Bürgerinnen und Bürger. „Land und Bund haben hier Ziele vorgegeben, aber noch kein Verfahren festgeschrieben, sodass sich die Regionalverbände und Baden-Württemberg gemeinsam mit dem zuständigen Landesministerium um eigene Lösungen bemühen“, betonte Dr. Alexander Lahl. Wie dieses aussehen könnte, wurde am Mittwoch in Planungsausschuss des Verbands Region Stuttgart vorgestellt.
Bisher gibt es keine festen Kriterien für die Auswahl der Flächen, was der Verband Region Stuttgart ändern möchte. Deshalb wurden in einem ersten Schritt Flächen in der Region Stuttgart für Flächenfotovoltaik analysiert, die schon heute weder attraktive Wohngegenden noch schützenswerte Naturgebiete tangieren und damit ohne Konflikte mit dem Regionalplan entwicklungsfähig sind. Konkretes Potenzial besteht für 13.3000 Hektar. Dabei handelt es sich beispielsweise um frühere Deponien oder Flächen neben Autobahnen oder Bundes- und Landesstraßen, auf den sich die Anlagen gut in die Landschaft integrieren lassen.
In zwei parallelen Schritten soll auf die Gemeinden mit den regionalen Überlegungen zugegangen werden und die Planungen von Gemeinden berücksichtigen. Aus den Ergebnissen soll eine Gebietskulisse entstehen. Berücksichtigt werden sollen auch sogenannte Tabuflächen, wie Landmarken, Wälder oder Grünzäsuren. Eine Änderung regionaler Grünzüge ist nicht nötig, soll aber nicht explizit ausgeschlossen werden. Stattdessen ist beabsichtigt, feste Kriterien zu erarbeiten, die eine Änderung ermöglich sollen. Wie diese konkret aussehen sollen, bestimmen die Regionalrätinnen und Regionalräte des Planungsausschusses.
Bis Sommer ist beabsichtigt die Gebietskulisse zu finalisieren, um dann in das formale Verfahren einzusteigen. Dieses soll transparent und beteiligungsorientiert sein, denn: „Die Zahl der Bürgerinnen und Bürger in unserer Region, die es grundsätzlich befürworten, klimaneutralen Strom aus den unendlichen Ressourcen Wind und Sonne zu erzeugen und zu nutzen, ist groß. Die generelle Zustimmung nimmt jedoch ab, wenn es darum geht, ob eine Windkraftanlage oder eine Flächenphotovoltaikanlage vor der eigenen Haustür gebaut werden soll. Deshalb werden wir die Bürgerinnen und Bürger auch bei diesen Fragen gut informieren, mitnehmen und idealerweise gewinnen“, so Dr. Alexander Lahl.
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