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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Regionale Mobilitätsplattform geht in die Umsetzung

Verkehrsstaus intelligent entflechten, Verkehrsträger vernetzen

Den Verkehr in der Region entzerren und die Belastung für die Umwelt reduzieren – das ist das Ziel der Regionalen Mobilitätsplattform. In der Sitzung des Verkehrsausschusses vom 4. Juli wurde das weitere Vorgehen diskutiert und beschlossen. Das bereits als „Leuchtturmprojekt“ im RegioWIN-Wettbewerb geförderte Konzept soll es dem Verband Region Stuttgart ermöglichen, die Koordinierung und Förderung eines regionalen Verkehrsmanagements wahrzunehmen. Die Vorplanungen und Abstimmungen mit den regionalen Partnern sind weitgehend abgeschlossen, so dass nun die zweite Projektphase mit der Umsetzung der gemeinsam geplanten, zuständigkeitsübergreifenden Maßnahmen beginnen kann.

Wichtigstes Element der Mobilitätsplattform ist der Aufbau einer regionalen Verkehrsmanagementzentrale. Nach dem aktuellen Planungsstand zeichnen sich derzeit Kooperationen mit Partnern wie Ludwigsburg, Waiblingen, Fellbach, Böblingen, Leonberg und Ditzingen für Pilotvorhaben im operativen Verkehrsmanagement ab. Einbezogen sind aber auch das Land und die Landeshauptstadt, die mit der Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg sowie der Integrierten Verkehrsleitzentrale der Stadt Stuttgart bereits im Verkehrsmanagement in der Region aktiv sind (z. B. Seitenstreifenfreigabe auf der A8 und Verkehrsleitsystem Neckarpark). Um den Verkehr im Bedarfsfall gezielt beeinflussen zu können, muss vor Ort in den Kommunen und Landkreisen eine entsprechend ausgestattete Straßenverkehrstechnik installiert sein, die sowohl auf Baustellen, auf Großveranstaltungen wie auch auf ungeplante Störfälle reagieren kann. In enger Zusammenarbeit mit den bestehenden Einrichtungen können dann frühzeitig und regionsweit Verkehrsstörungen im Straßennetz gemeldet und entsprechende Lenkungsmaßnahmen ergriffen werden.

Dynamische Verkehrsbeeinflussung und Information zum Umsteigen

So lässt sich beispielsweise der Verkehr je nach Kapazität durch dynamische Ampelsteuerung beeinflussen, um den innerstädtischen Verkehr am Laufen zu halten. Ebenso kann auf Park- and-Ride-Plätze und Umsteigemöglichkeiten zur S-Bahn hingewiesen werden. Die standortspezifischen Verkehrsdaten werden parallel in Apps sowie Webportale eingespeist und an Navigationsgeräte und Informationstafeln weitergeleitet. Dies ist künftig über den Mobilitätsdatenmarktplatz (MDM) der Bundesanstalt für Straßenwesen vorgesehen.

Synergien durch Vernetzung bereits bestehender Einrichtungen

Beim Aufbau der regionalen Mobilitätsplattform werden bereits in der Region vorhandene Steuerungsinstrumente berücksichtigt und mit den bestehenden Einrichtungen SVZ und IVLZ vernetzt. Auch das im Aufbau begriffene Baustelleninformationssystem des Verkehrsministeriums soll Bestandteil der Plattform sein. Dr. Jürgen Wurmthaler, Leitender Direktor für Wirtschaft und Infrastruktur, erläuterte: „Wir wollen weitere Kommunen einbeziehen. Es geht uns um ein Miteinander statt Gegeneinander bei der Verknüpfung der Verkehrssteuerung in den Kommunen.“

Die Realisierung der Verkehrsmanagementzentrale soll im zeitlichen und finanziellen Rahmen des RegioWIN-Projekts bis Ende 2020 als Pilotvorhaben mit den Partnern erfolgen. Der Aufbau der Leitzentrale wird bis 2020 auf ca. 4,4 Mio Euro brutto geschätzt, die Kosten der lokalen Systeme in der zweiten Projektphase werden mit ca. 4,1 Mio Euro veranschlagt. Damit ist der förderfähige Projektrahmen von 9,5 Mio Euro einschließlich der Kosten aus der Planungsphase voll ausgeschöpft. Die Betriebskosten des regionalen Verkehrsmanagements betragen nach derzeitigem Stand ab 2021 bis zu einer Million Euro und refinanzieren sich teilweise durch eine Beteiligung der regionalen Partner.

Diskussion

„Die Verflüssigung des Verkehrs ist eine klassische Aufgabe für die Region“, meinte Helmut J. Noe (CDU). Der Aufbau einer regionalen Verkehrsleitzentrale sei ein wichtiges Instrument, um die Verkehrsüberlastung „halbwegs in den Griff zu bekommen“. Noe begrüßte, dass es gelungen sei, erhebliche Fördermittel zu erhalten. Ingrid Grischtschenko (Grüne) stellte die Frage, wie man die Autofahrer dazu bringen könne, den Empfehlungen der Mobilitätsformen zu folgen. Dennoch unterstütze sie das Vorhaben. „Wenn es dazu führt, dass wir mit dem vorhandenen Straßennetz auskommen, begrüßen wir das.“ Dagegen wollte Michael Makurath (SPD) die Erwartungen an die Mobilitätsplattform als Lösung für die Verkehrsprobleme „nicht zu hoch schrauben“. Er sah in der Beteiligung der Kommunen eine hohe Anerkennung der Arbeit des Verbands. Bernhard Maier (Freie Wähler) wies darauf hin, dass sich momentan einige wichtige Kommunen wie Esslingen und Filderstadt noch nicht an dem Projekt beteiligten: „Diese Löcher müssen gestopft werden“, so Maier. Ingo Mörl (Piraten) sah die Mobilitätsplattform als „Teil einer intermodalen Gesamtlösung“, die auch den Umstieg auf den ÖPNV erleichtern müsse, während Wolfgang Höpfner (Linke) darauf hinwies, dass ein Erfolg der Plattform von der „Freiwilligkeit der Autofahrer“ abhänge, den Ausweichempfehlungen Folge zu leisten. Gudrun Wilhelm (FDP) betonte: „Es ist wichtig, dass alle Kommunen bei dem Projekt mit im Boot sind“ und wollte nach einem Jahr einen „Praxisbericht“ von der Geschäftsstelle. Dr. Burghard Korneffel (Innovative Politik) sah in der Mobiltätsplattform einen „Schritt in die richtige Richtung“, allerdings müssten künftig weit mehr individuelle Daten pro Autofahrt erfasst werden.

Die Presseinformation zum PDF-Download

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