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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Freud und Leid der Barrierefreiheit

An 61 S-Bahn-Stationen ist der ebenerdige Einstieg ins Fahrzeug möglich - weiterer barrierefreier Ausbau hängt an der Finanzierung

Beim barrierefreien Ausbau der S-Bahn-Stationen hat sich in den letzten Jahren vieles getan. Eine Priorisierung zum barrierefreien Ausbau von fünf weiteren S-Bahn-Stationen ist heute vom Verkehrsausschuss fast einstimmig beschlossen worden. „Damit ist ein klares Signal gesetzt, wie wir vorankommen“, hat Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler gesagt.  

Als Teil des 5. Ausführungsvertrags, der den barrierefreien Zugang zu den Bahnhöfen im Blick hat, wurden in den letzten gut zwei Jahrzehnten an 22 Stationen insgesamt 36 Aufzüge, ein People Mover und zwei Rampen gebaut. Das hat Sven Hantel, seit 1. Mai Konzernbevollmächtigter der DB AG für Baden-Württemberg und zuvor Leiter des Regionalbereichs Südwest von DB Station & Service, ausgeführt. Darüber hinaus wird der barrierefreie Ausbau der S-Bahn-Station Feuerbach vorgezogen und parallel zu den Bauarbeiten Stuttgart 21 realisiert.  

Seit 2002 treibt der Verband Region Stuttgart die Planung und den Ausbau für den stufenfreien Einstieg in die S-Bahn voran, mit Erfolg. 51 der insgesamt 83 S-Bahn-Stationen sind barrierefrei ausgebaut. Im Zuge der S-Bahn-Ausbauprojekte wurden die sechs bestehenden Stationen Marbach, Backnang (Gleis 1), Böblingen, Renningen, Benningen (Gleis 2) und Malmsheim barrierefrei. Weitere zwölf neue S-Bahn- Stationen kamen durch die Verlängerungen der S1 und der S4 sowie der neuen S60 hinzu.  

Anhand der Fahrgastzahlen und weiterer baulicher sowie betrieblicher Details haben die DB Station & Service sowie der Verband Region Stuttgart eine Priorisierung vorgenommen. Danach wäre es wünschenswert, in Ludwigsburg, Rommelshausen, Esslingen-Mettingen, Esslingen (Neckar) und Maubach einen ebenerdigen Einstieg in die S-Bahn hinzukriegen. Gerade die Machbarkeitsstudie für den Bahnhof Ludwigsburg zeigt, wie schwierig es ist, eine für alle Nutzer befriedigende Lösung zu finden. Da auf den meisten Strecken nicht nur S-Bahnen, sondern auch Regional- und Fernzüge sowie teilweise überbreite Güterzüge fahren, gibt es keine Standardlösung. Laut Sven Hantel ist der barrierefreie Ausbau an folgenden Stationen sogar ausgeschlossen: Rommelshausen, Stetten-Beinstein, Beutelsbach, Geradstetten, Winterbach, Weiler (Rems), Schwaikheim, Nellmersbach und Maubach.  

„Wir müssen Stück für Stück vorankommen“, verteidigte Wirtschaftsdirektor Dr. Jürgen Wurmthaler die Priorisierung. Er warnte vor der Illusion, dass das Thema in zwei bis drei Jahren erledigt sei. Auch die Finanzierung ist noch nicht geklärt. Bisher hatte das Land signalisiert, sich erst dann an Kosten für Bahnsteigerhöhungen zu beteiligen, wenn alle Projekte aus dem 5. Ausführungsvertrag umgesetzt sein werden.  

Als Hilfestellung für sehbehinderte und blinde Menschen sollen schwerpunktmäßig die S-Bahn-Stationen in der Tunnelstrecke mit einem taktilen Leitsystem nachgerüstet werden.  

Pragmatismus und Ernüchterung

„Wir sind nicht zufrieden, aber es geht eben nur schrittweise voran“, sagte Eva Mannhardt (Grüne). Mit der Absage, dass ein ebenerdiger Einstieg in die S-Bahn an einigen Stationen nicht möglich sei, möchte sie sich nicht abfinden. Für Wolfgang Hoepfner (Linke) ist es weiterhin notwendig, dass “der Verband Region Stuttgart Kriterien für die Barrierefreiheit erarbeitet.“ Thomas Leipnitz (SPD) bezeichnete den Sachstandsbericht des 5. Ausführungsvertrages als „ernüchternd und nicht sehr befriedigend“. Speziell für den barrierefreien Ausbau der Bahnhöfe im Remstal vermisste er im Hinblick auf die Gartenschau 2019 einen Zeitplan. „Der Zug ist dort abgefahren, aber das liegt nicht an uns“, führte Sven Hantel aus. Bereits 2012 hätten dazu Gespräche stattgefunden. Eine Finanzierungszusage der Kommunen und des Landes sei allerdings nicht erfolgt. 

Elke Kreiser (CDU) sprach von einem „nicht beglückenden“ Bericht und von einem „sehr schleppenden“ Ausbau. Irritiert zeigte sie sich darüber, dass die Station Stetten-Beinstein nicht barrierefrei ausgebaut werden könne. Wegen der Diakonie gebe es gerade dort einen großen Bedarf. „Die Frage der Finanzierbarkeit ist nicht gelöst“, sagte Bernhard Maier (Freie Wähler). Er kritisierte, dass sich das Land nach dem Entwurf des Landes-GVFG aus seiner Finanzierungsverantwortung zurückzieht. Auch die finanziellen Möglichkeiten der Region hätten ihre Grenzen. Armin Serwani (FDP) erkundigte sich nach der Barrierefreiheit von Bahnhöfen ohne S-Bahn-Anschluss. In den Stationen der Stammstrecke sei das taktile Leitsystem mehr als notwendig.

Presseinformation (als pdf-Datei)

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