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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Herausforderung Stammstrecken­sperrung

Mehr Züge zum Fahrplanwechsel im Dezember. Fahrplaneinschränkungen auf allen Linien in den Sommerferien durch die zur technischen Rundumerneuerung notwendige Stammstreckensperrung.

Bislang ist zwischen Böblingen und Renningen für Nachtschwärmer am Wochenende nur ein Nachtbus unterwegs. Dieser wird nun zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 in den S-Bahn-Nachtverkehr integriert mit stündlichen Abfahrten ab Böblingen in den jeweiligen Nächten zwischen 1:34 Uhr und 4:34 Uhr sowie in der Gegenrichtung von Renningen nach Böblingen zwischen 1:09 Uhr und 4:09 Uhr. Dazu wird der 2017 auf zunächst vier Jahre begrenzte Halbstundentakt zwischen Marbach und Backnang auf der S4 am Wochenende unbefristet weitergeführt. Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat in seiner Sitzung am Mittwoch diesen Maßnahmen zugestimmt.  Die Ausweitung des 15-Minuten-Takts bis Filderstadt ab Dezember 2021, die knapp 30 zusätzliche Zugpaare nach Filderstadt bringt, wurde vom Gremium bereits in der vorherigen Sitzung beschlossen. Darüber hinaus hat der Verkehrsausschuss zusätzlichen Ersatzverkehren bei der Stammstreckensperrung und damit verbundenen Kosten von insgesamt 214.000 Euro zugestimmt. Über mögliche weitere Maßnahmen während der Stammstreckensperrung, die per Antrag von Bündnis 90/Die Grünen eingebracht wurden, wird nach einer Prüfung durch den Verband in einer der nächsten Sitzungen des Verkehrsausschusses berichtet.

Details zur Stammstreckensperrung und zu den geplanten Ersatzverkehren von Seiten der S-Bahn sind bereits jetzt einsehbar unter www.s-bahn-stuttgart.de

Stammstreckensperrung in den Sommerferien

Die Stammstreckensperrung in den Sommerferien ist notwendig für die Nachrüstung und Erneuerung betrieblicher und sicherheitstechnischer Anlagen, den Austausch von Gleisen und Weichen sowie umfassende Renovierungsarbeiten an allen unterirdischen Haltestellen.

Für die Zeit vom 31. Juli bis zum 13. September kann der S-Bahn-Tunnel mit seinen Haltestellen Hauptbahnhof (tief), Stadtmitte, Feuersee, Schwabstraße, Universität und Österfeld nicht bedient werden. Es gibt für den S-Bahn-Verkehr ein Ersatzkonzept, das eine Bedienung des Hauptbahnhofs (oben) und die Umleitung von Zügen über die Panoramabahn vorsieht.  Somit ist eine Bedienung des Hauptbahnhofs durch alle Linien im Halbstundentakt gewährleistet. Der Viertelstundentakt kann aus Gründen eingeschränkter Strecken- und Bahnhofskapazitäten allerdings nur auf einigen Außenästen aufrechterhalten werden.

Im Detail bedeutet das:

  • Insgesamt verbinden sechs Züge pro Stunde und Richtung den Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen über die Panoramabahn.
  • Die Linie S1 verkehrt täglich im Halbstundentakt zwischen Herrenberg und Kirchheim (Teck). Zwischen Stuttgart-Vaihingen und Hauptbahnhof erfolgt eine Umleitung über die Panoramabahn ohne Zwischenhalt.
  • Die Linien S2, S4, S5 und S6 verkehren täglich im Halbstundentakt allerdings nur bis Hauptbahnhof und nicht wie gewohnt bis Schwabstraße bzw. Filderstadt.
  • Die Bedienung von Filderstadt erfolgt durch die temporäre Baustellenline S23 zwischen Filderstadt und Backnang. Zwischen Stuttgart-Vaihingen und Hauptbahnhof erfolgt eine Umleitung über die Panoramabahn.
  • Die Linie S60 verkehrt täglich im Halbstundentakt zwischen Böblingen und Renningen; montags bis samstags tagsüber auch weiter bis Zuffenhausen.
  • Die temporären Baustellenlinien S12 und S15 verstärken montags bis freitags zwischen Esslingen, Bad Cannstatt und Schorndorf (S12) die S1 und die S2, bzw. von Herrenberg über die Panoramabahn nach Bietigheim-Bissingen (S15) die S1 und die S5.
  • Die temporäre Baustellenlinie S30 pendelt im Halbstundentakt zwischen Stuttgart-Vaihingen und Flughafen/Messe und ersetzt hier die Leistungen der S3, die im Regelbetrieb den Verkehr der S2 bis Flughafen/Messe ergänzt.
     

Das Fahrplankonzept hat zur Folge, dass insbesondere auf den Bündelungsabschnitten im Stadtbereich Stuttgart weniger S-Bahnen fahren werden. Dem soll durch den ausgeweiteten Einsatz von Langzügen entgegengewirkt werden. Der wesentliche „Flaschenhals“ für die Umleitung des S-Bahn-Verkehrs ist der Hauptbahnhof. Um den S-Bahn-Verkehr in der beschriebenen Form durchführen zu können, sind daher auch Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr unumgänglich, um weitere Gleise für die S-Bahn zur Verfügung zu stellen

Maßnahmen ergänzend zur S-Bahn

Für die Weiterbeförderung der Fahrgäste innerhalb von Stuttgart stehen vor allem die städtischen Verkehrsmittel Bus und Stadtbahn zur Verfügung. Da deren Kapazität bei weitem nicht ausreicht, richtet die DB Regio einen umfangreichen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein, teils im 5-Minuten-Takt. Eine Linie wird von der Universität bis zum Hauptbahnhof verkehren, eine weitere Linie zwischen Stuttgart-Vaihingen und Universität eingerichtet. Trotzdem muss damit gerechnet werden, dass viele Fahrgäste auf die Stadtbahnlinie U1 ausweichen werden. Aus diesem Grund wird die Linie U34 ab ihrem Endpunkt Südheimer Platz in den Hauptverkehrszeiten bis Vaihingen verlängert, wodurch hier in Verbindung mit der U1 ein 5-Minuten-Takt entsteht. Der Mehraufwand wird gemeinschaftlich von SSB, DB Regio und dem Verband Region Stuttgart getragen. Die RELEX-Buslinie X60 soll auf der Teilstrecke zwischen Leonberg und Universität in den Hauptverkehrszeiten auf einen Viertelstundentakt und zu den anderen Zeiten auf einen Halbstundentakt verdichtet werden.

Weitere Baustellen im S-Bahn-Netz

Auf der Linie S1 wird vom 31. Juli bis 8. August und vom 24. August bis 4. September 2021 der Abschnitt zwischen Eutingen im Gäu und Gärtringen gesperrt und der S-Bahn-Verkehr zwischen Herrenberg und Gärtringen in den genannten Zeiträumen durch Busse ersetzt werden – zusätzlich zur Sperrung der Stammstrecke.

In den Pfingstferien (22. Mai bis 6. Juni 2021) werden Gleise im Bahnhof Endersbach erneuert. Wegen den Arbeiten kann zwischen den Bahnhöfen Waiblingen und Grunbach nur ein eingleisiger Betrieb durchgeführt werden, der dazu führt, dass im Abschnitt zwischen Waiblingen und Schorndorf im Stundentakt gefahren werden muss. Auf der Strecke zwischen Waiblingen und Grunbach wird zur Entlastung tagsüber ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Ebenfalls in den Pfingstferien wird wegen Bauarbeiten in Kornwestheim die Bahnlinie S4 zweigeteilt und auf einen Halbstundentakt ausgedünnt: Die Züge von Süden wenden im Bahnhof Kornwestheim, von Norden in Ludwigsburg. Die S5 nutzt die wenigen zur Verfügung stehenden Umleitungstrassen und verkehrt im Halbstundentakt mit geringen Taktabweichungen zwischen Ludwigsburg und Zuffenhausen ohne Halt durch den Rangierbahnhof Kornwestheim.

Eine weitere Brückenerneuerungsmaßnahme betrifft die Überführung über die Gerlinger Straße in Ditzingen. In einer Totalsperrung vom 17. bis 25. können die S-Bahnen nur zwischen Stuttgart und Korntal sowie zwischen Ditzingen und Weil der Stadt bzw. Böblingen fahren. Dazwischen wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Wunsch nach offener Kommunikation

Die Mitglieder des Verkehrsausschusses unterstützten in ihren Redebeiträgen die vorgeschlagenen Maßnahmen rund um die Stammstreckensperrung. Auch die Offenheit des Verbands gegenüber den Prüfanträgen wurden positiv aufgenommen. Zugleich wurde auf Grund der Größe der Herausforderung die Wichtigkeit einer ausreichenden Kommunikation betont. Nur wenn man die Reisenden umfangreich über die Ersatzmaßnahmen informiere, werde das Konzept auch angenommen. Transparenz und viel Kommunikation seien notwendig, damit ein Gewöhnungseffekt erzielt werde, war sich das Gremium einig, auch im Hinblick auf die geplanten temporären Sperrungen in den Folgejahren.

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