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Verband Region Stuttgart

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Presseinformationen |

Verband möchte Schienenverbindung zwischen Kirchheim (Teck) und Schwäbisch Gmünd prüfen lassen

Der Verband Region Stuttgart beteiligt sich an einer Machbarkeitsstudie für eine Schienenverbindung von Kirchheim (Teck) über Bad Boll und Göppingen nach Schwäbisch Gmünd.

Im November 2020 hat eine Studie des Landes Baden-Württemberg zur Reaktivierung von Nebenbahnen für die Schienenstrecke von Kirchheim (Teck) über Weilheim, Bad Boll nach Göppingen und weiter bis Schwäbisch Gmünd Verkehrspotenziale in einer Größenordnung festgestellt, ab der das Land Machbarkeitsstudien finanziell bezuschusst. Der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart hat nun in seiner Sitzung vom Mittwoch der finanziellen Beteiligung eben an einer solchen Machbarkeitsstudie und einer Kooperationsvereinbarung mit den beteiligten Landkreisen Esslingen, Göppingen, Ostalbkreis sowie dem Regionalverband Ostwürttemberg zugestimmt. Noch für dieses Jahr ist die Vergabe der Studie vorgesehen, mit der Ergebnisvorstellung wird bis Ende 2022 gerechnet.

Korridor Kirchheim (Teck) bis Göppingen

Die Strecke zwischen Kirchheim (Teck) und Göppingen setzt sich aus drei Abschnitten zusammen: Zwei Reaktivierungsabschnitte, auf denen teilweise noch alte Gleis- und Haltestellenanlagen vorhanden sind von Kirchheim (Teck) bis Weilheim, sowie von Bad Boll nach Göppingen, auch Voralbbahn oder Boller Bahn genannt. Für den dritten Abschnitt von Weilheim bis Bad Boll wäre ein kompletter Neubau erforderlich.

Aus vorangegangenen Studien hat sich genau dieser Abschnitt auch als wesentliche Herausforderung dargestellt. Für eine gute verkehrliche Erschließung der Ortszentren müssen diese gegebenenfalls mittels Tunnellösungen unterquert werden. Bei alternativen oberirdischen Umfahrungen könnten dagegen wertvolle Fahrgastpotentiale verloren gehen. Als mögliche Alternative zur herkömmlichen Ausbildung als Eisenbahn käme deshalb auch eine Stadtbahn in Betracht. Diese könnte abschnittsweise direkt auf der Straße geführt werden, wodurch aufwändige Tunnelbauwerke im Bereich der Ortszentren umgangen werden können.

Studie zur Reaktivierung als Grundlage

Während in den Vorgängeruntersuchungen bezüglich der Strecke Kirchheim (Teck) nach Göppingen stets nur die komplette Durchbindung aussichtsreich erschien, prognostiziert die neue Landesstudie aus 2020 auch für den Einzel-Abschnitt Göppingen – Bad Boll ein sehr hohes Nachfragepotential. Auch das Fahrgastpotential zwischen Göppingen und Schwäbisch Gmünd wird in der Landesstudie deutlich höher als bisher angenommen, eingeschätzt. Damit zeigt sich, dass die Chancen für Reaktivierungen sich durch eine verbesserte Netzstruktur steigern lassen und eine erneute Betrachtung der Streckenabschnitte gerechtfertigt erscheint. Das Land bezuschusst Machbarkeitsstudien mit bis zu 75 Prozent

Aufgrund der verbesserten Chancen will sich der Verband Region Stuttgart mit dem Landkreis Göppingen, dem Landkreis Esslingen, dem Ostalbkreis und dem Regionalverband Ostwürttemberg über die Grundlagen einer ergänzenden Machbarkeitsstudie abstimmen. Sollte sich in der gemeinsamen Studie abzeichnen, dass ein durchgängiges Schienensystem für Eisenbahn oder Straßen-/Stadtbahn über die gesamte Strecke nicht wirtschaftlich erscheint, kann sich der Verband in einem Folgeschritt für die einzelnen Streckenabschnitte auch die Untersuchung innovativer Trassengebundener Bussysteme im Schienenstandard vorstellen.

Stimmen aus den Fraktionen

„Es ist schön, dass der Landkreis Göppingen auch im Bereich der Schiene mehr in den Fokus kommt“, äußerte sich Elmar Steinbacher (CDU/ÖDP). Nun gelte es die beste Lösung zu finden, egal ob diese nun Bus oder Bahn heiße. „Die Machbarkeitsstudie muss nun Licht in die Finanzierung bringen“, so Steinbacher. Gleichzeitig müsse einem aber auch klar sein, dass gerade eine Zugverbindung Bad Boll – Weilheim sehr umfangreiche Maßnahmen mit sich bringe.

„Wir haben die Chance diese Zugstrecke aus einem Dornröschenschlaf zu wecken“, so Lena Weithofer (Bündnis 90/Die Grünen). Es gelte den hier dominanten Autoverkehr zu minimieren. „Dies kann nur gelingen, wenn es, wie in diesem Fall, gemeinsam von den betroffenen Landkreisen angegangen wird.“

Für Frank Buß (Freie Wähler) waren die bisherigen Studien ernüchternd. „Umso wichtiger ist es, dass sich nun nochmals eine Chance ergibt.“ Seine Fraktion habe sich schon immer für diese Tangentialverbindung ausgesprochen. „So wird die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts erhöht und das breite Band der möglichen Maßnahmen, erhöht die Chance auf eine tatsächliche Umsetzung.“

Thomas Leipnitz (SPD) begrüßte die Idee, alle vier Abschnitte in einem Zusammenhang zu untersuchen. „Wie in der Studie angedacht, dürfen wir uns jedoch nicht nur eine auf eine mögliche Nebenbahn beschränken, sondern auch eine Stadtbahn in Betracht ziehen.“

Hans Dieter Scheerer (FDP) merkte an, dass man noch ein Stückchen weg sei von der Realisierung. „Wenn es sich als wirtschaftlich erweist, begrüßen wir eine Umsetzung.“ Allerdings dürfe Eisenbahnromantik keine Grundlage dafür sein.

Joachim Hülscher (AfD) betonte, dass man nicht nur auf die langfristige Lösung auf der Schiene schauen dürfe.  „Als Übergangslösung kann auch eine Expressbus möglich sein, bevor man vertieft in das Thema Bahn einsteigt“, so der Regionalrat.

Wolfgang Hoepfner (Die Linke/Pirat) äußerte sich erfreut über die Systemoffenheit der Machbarkeitsstudie von Bahn, über Stadtbahn bis hin zum Bus. „Dies ist enorm wichtig für die Gesamtbetrachtung.“

Pressemitteilung als PDF-Download

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